Lotto informiert: Lotto Hessen zieht Bilanz 2011

– Umsatz steigt um 3,6 Prozent auf 556,4 Millionen Euro

– 122 Millionen Euro Lotto-Mittel für das Gemeinwohl

– Zehn neue Lotto-Millionäre

– Zukunftsweichen gestellt: Neue Oddset Deutschland Sportwetten GmbH wartet auf Start im liberalisierten Sportwettmarkt

– Glücksspieländerungsstaatsvertrag ermöglicht Internetöffnung

– Sundermann: Ab 1.7. können wir ein Angebot machen, das die Menschen aus Schwarzmärkten zurückholt

Wiesbaden, 27.02.2012. Eine positive Bilanz zieht Lotto Hessen für das Geschäftsjahr 2011. Neben gestiegenen Umsätzen hat das Unternehmen mit der Gründung der Oddset Deutschland Sportwetten GmbH (ODS) die Weichen für die neuen Herausforderungen im liberalisierten Sportwettmarkt gestellt. Auch die Wiedereröffnung des Internets ist vorbereitet. Beides ermöglicht der geplant zum 1. Juli 2012 in Kraft tretende Glücksspieländerungsstaatsvertrag.

Die Umsätze der hessischen Lotteriegesellschaft stiegen im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent von 537,1 auf 556,4 Millionen Euro. Das gab der Geschäftsführer von Lotto Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, im Rahmen der heutigen Jahrespressekonferenz bekannt. Im Wesentlichen getragen war dieses Wachstum durch die Rubbellose der Sofortlotterie, die 9,6 Prozent auf 34,8 Millionen Euro zulegten, sowie das Spiel 77 mit einem Umsatzzuwachs von 31,3 Prozent auf 101,8 Millionen Euro. Hauptumsatzträger ist nach wie vor Lotto 6aus49, 57,5 Prozent des Jahresumsatzes entfielen auf die Ziehungen am Mittwoch und Samstag. Die Umsätze blieben hier mit minus 0,7 Prozent bei einem Wert von 320 Millionen Euro nahezu stabil. Die GlücksSpirale verzeichnete im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang von 23,6 auf 23 Millionen Euro, die Umsätze der 2004 eingeführten Zahlenlotterie Keno gingen um 4,0 Prozent auf 16,8 Millionen Euro zurück.

Statistisch gesehen setzte jeder Hesse im Jahr 2011 pro Kopf fast 92 Euro für Lotterien und Wetten bei Lotto Hessen ein. Im bundesweiten Vergleich liegt die Gesellschaft damit auf Platz 2 hinter dem Saarland. 77.260.814 Spielaufträge wurden 2011 bei Lotto Hessen registriert. Sie gingen über das Vertriebsnetz von 1.985 Verkaufsstellen ein.

Sämtliche Erlöse der Lotteriegesellschaft kommen dem Gemeinwohl zugute, 2011 lag dieser Betrag bei 122,2 Millionen Euro. Sie fließen zweckgebunden für Sport, Denkmalpflege, Kultur und Soziales an den Landeshaushalt und an gesetzlich festgelegte sogenannte Destinatäre aus diesen Bereichen.

Unmittelbar mit dem zum 1. Juli geplanten Inkrafttreten des Glücksspieländerungsstaatsvertrages wird Lotto Hessen den dann wieder erlaubten Vertriebsweg Internet öffnen. Hier sollen insbesondere jüngere Zielgruppen erreicht werden. „Die Realität hat gezeigt, dass man einen Kanal nicht per Gesetz für geschlossen erklären kann. Ein eigenes digitales Angebot ermöglicht es uns endlich wieder, Kunden gewinnen und zurückholen zu können, die bislang auf den Schwarzmarkt ausweichen mussten“, so Sundermann.

Große Erwartungen setzt Lotto Hessen auch in den zum 1. Juli liberalisierten Sportwettmarkt. Das Unternehmen wird sich über die im Juli 2011 gegründete Oddset Deutschland Sportwetten GmbH um eine der dann zwanzig Konzessionen bewerben. Diese sieht die sogenannte Experimentierklausel des Staatsvertrages im Sportwettbereich vor, Ziel ist die Überführung des Schwarzmarktes in einen geregelten, legalen Sportwettmarkt. Derzeit unterliegt Lotto Hessen als staatlicher Anbieter einer Steuer- und Abgabenquote von ca. 35 Prozent des Umsatzes. Die Jahresumsätze der beiden Sportwetten Oddset und Toto sind 2011 auf 10,6 bzw. 3,4 Millionen Euro gefallen, etwa zwanzig Prozent früherer Werte. „Diese Entwicklung war ebenso absehbar wie unausweichlich, schließlich werden die privaten Anbieter aus dem Ausland dort nur zu rund 0,3 Prozent des Umsatzes besteuert und haben damit die Mittel für exorbitant attraktivere Quoten“, resümiert Sundermann. Zukünftig wird der Steuersatz für alle Konzessionsnehmer auf dem deutschen Markt auf ein einheitliches Niveau von fünf Prozent des Umsatzes abgesenkt. Die derzeit außerhalb Deutschlands ansässigen Unternehmen müssen dann den Willen zeigen, sich an diesem einheitlichen Modell beteiligen und aus der Illegalität kommen zu wollen. „Nur wenn sich alle der Steuerpflicht stellen, wird der Wettbewerb auf Augenhöhe und außerhalb des Schwarzmarktes zu führen sein“, so Sundermann weiter.

Weitere wichtige Neuentwicklung des Jahres 2012 wird für Lotto Hessen die europäischen Lotterie Eurojackpot sein, die gleichzeitig in Deutschland, Dänemark, Finnland, Italien, Spanien, Estland, den Niederlanden und Slowenien eingeführt wird. Die erste Ziehung findet am Freitag, 23. März, statt. Eurojackpot ist eine Hochquotenlotterie mit einer gemeinsamen, wöchentlichen Ziehung. Gespielt wird nach dem Prinzip 5aus50 und 2aus8. Der Jackpot der ersten Gewinnklasse ist je Ziehung mit mindestens zehn Millionen Euro gefüllt und kann bis auf 90 Millionen Euro anwachsen.

Die Gesamtgewinnsumme in Hessen im Jahr 2011 betrug rund 270 Millionen Euro, 261 Millionen Euro waren es 2010. Zehn Hessen tippten sich 2011 in den Club der Millionäre, sieben im Lotto 6aus49, drei beim Spiel 77. Der höchste hessische Treffer des Jahres 2011 gelang einer Lotto-Spielerin aus Frankfurt. Sie gewann mit ihrem Systemschein im August mehr als 7,1 Millionen Euro. Die neun weiteren hessischen Neumillionäre erzielten Gewinne zwischen 4,9 und 1,1 Millionen Euro. Sie stammen aus den Landkreisen Groß-Gerau, Hochtaunus, Main-Taunus, Bergstraße, Offenbach, Main-Kinzig, Gießen, Kassel sowie dem Frankfurter Raum (2x). Obwohl die Kreise Offenbach, Main-Taunus sowie Frankfurt und Wiesbaden die höchsten pro Kopf-Einsätze tätigten, waren die Gießener die mit dem größten Glück. Ihre Gewinnausschöpfungsquote, also der Vergleich Einsatz zu Gewinn, lag bei fast 67 Prozent. Sie erhielten für jeden eingesetzten Euro knapp 67 Cent als Gewinn zurück. Am wenigsten Glück hatte der Landkreis Fulda, hier wurden statistisch gesehen von jedem Euro nur rund 39 Cent gewonnen.

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