Glücksspielstaatsvertrag: Geplantes Spieleinsatzlimit für Unternehmer unrentabel

Regelung von 1.000 Euro Höchsteinsatz pro Monat und Spieler für Sportwettenanbieter digibet realitätsfern

Berlin, 12. Dezember 2011. Der 15. Dezember erzeugt bei Wettanbietern gemischte Gefühle: Die Ministerpräsidenten treffen sich in Berlin, um den Staatsvertrag zur Änderung des Glücksspiel-Staatsvertrages (1. GlüÄndStV) zu unterzeichnen. Ausgenommen ist Schleswig-Holstein mit einer eigenen, marktgerechten Regelung. „Wir freuen uns zwar einerseits über den grundsätzlich eingeschlagenen Weg hin zu einer Liberalisierung in der Gesetzgebung“, so Günter Boyks, Direktor der digibet UK Ltd. „Andererseits sind im Vertrag jedoch Modalitäten enthalten, die für Anbieter unrentabel sind. Dazu gehört der geplante Höchsteinsatz für Spielteilnehmer von 1.000 Euro im Monat.“

Für digibet birgt dieses Limit für den Anbieter finanzielle Verluste, sollte er in Deutschland eine von den geplanten 20 Konzessionen innehaben. Deutlich wird dies in folgendem Rechenbeispiel: Bei 1.000 Euro Spieleinsatz werden im Durchschnitt 900 Euro als Gewinn an Wetter ausgezahlt; bleibt bis hier erstmal ein Ertrag von 100 Euro für den Wettanbieter. Nach den derzeitigen Planungen der 15 Bundesländer würde für den Anbieter noch eine Steuer von 5 Prozent auf den Umsatz von 1.000 Euro fällig. Unterm Strich verbleiben – nach Gewinnausschüttung an den Spieler und dem Steuerabzug – noch 50 Euro Ertrag beim Anbieter. Gewänne jedoch ein Tipper bei 1.000 Euro Einsatz 10.000 Euro, benötigt das Wettunternehmen mindestens zehn Monate, um diese Gewinnauszahlung wieder auszugleichen – um finanziell rentabel zu bleiben, ist das eine zu kritische Ausgangssituation.

„Es ist schwer vorstellbar, dass sich bei diesen Aussichten Anbieter auf die Konzession für das Online-Spiel bewerben. Bei den momentan geplanten Bestimmungen ist ein finanzielles Desaster für Unternehmen programmiert“, so Boyks weiter. „Wesentlich interessanter sind in dem Fall die Steuerabgaben, die Schleswig-Holstein geplant hat. Sie betragen 20 Prozent vom Rohertrag und nicht wie in den anderen Ländern 5 Prozent vom Umsatz.“ Auch das geplante Verbot von Online-Poker und Online-Casinospielen wird nach Einschätzung von digibet viele Anbieter abschrecken: Diese Spielarten gehören neben den Wetten zum Standardportfolio der Online-Gaming-Branche. Ohne diese Spielarten kann das Geschäftsmodell insgesamt gefährdet sein.