„Die GlücksSpirale ist unverzichtbarer Förderer des Sports“

Klare Worte beim Besuch in der Stuttgarter Lottozentrale: Dr. Michael Vesper dankt der GlücksSpirale und unterstreicht de­ren elementare Bedeutung für die Sportfinanzierung. Ein In­terview mit dem Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
 

Dr. Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympi­schen Sportbundes (li.) mit Dr. Friedhelm Repnik, Ge­schäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Würt­temberg, dem derzeit beauftragten Unternehmen der GlücksSpirale im Deutschen Lotto- und Totoblock.
Dr. Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympi­schen Sportbundes (li.) mit Dr. Friedhelm Repnik, Ge­schäftsführer der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Würt­temberg, dem derzeit beauftragten Unternehmen der GlücksSpirale im Deutschen Lotto- und Totoblock.

Herr Dr. Vesper, im Juli 2012 finden die Olympischen Sommerspiele in London statt. Sie führen die deutsche Delegation als „Chef de Mission“ an. Wie steht es neun Monate vor diesem Megaevent um die Athleten?  
Die Vorfreude auf London wächst von Woche zu Woche. Der DOSB wird Sicherheit eine starke Deutsche Olympiamann­schaft entsenden und versuchen, den fünften Platz von Pe­king zu verteidigen. Der Kampf in der Weltspitze wird immer enger – wenn wir die Ergebnisse der internationalen Meister­schaften aus der laufenden Saison heranziehen, trennen die Positionen Vier bis Neun im Nationenvergleich lediglich zwei Goldmedaillen. Entscheidend ist, dass unsere Sportlerinnen und Sportler auf den Punkt fit sind.
 
Voraussetzung für Top-Leistungen ist hartes Training. Doch kein Training ohne entsprechende Ausrüstung und Infrastruktur. Ist der deutsche Sport hier gut aufgestellt?
 
Grundsätzlich ja, aber natürlich könnte es immer noch besser sein. Die Rahmenbedingungen in den meisten Sportarten stimmen. In den letzten Jahren haben wir schon eine Menge bewegen können.

Welche Rolle spielt dabei die GlücksSpirale?
 
Die GlücksSpirale ist ein unverzichtbarer Förderer des Sports. Sie stellt dem DOSB, den Landessportbünden und der Deutschen Sporthilfe Mittel für zahlreiche Vorhaben zur Verfügung: Breiten- und Freizeitsport, der Bau neuer Sport­plätze und natürlich auch die Vereinsarbeit werden von der Rentenlotterie unterstützt. Hinzu kommt die Förderung junger Spitzensportler, die später als Weltmeister und Olympiasieger zum internationalen Ansehen der Sportnation Deutschland beitragen.
 
Über welche Zahlengrößen sprechen wir hier?
 
Die GlücksSpirale wurde ja ursprünglich als „Olympia-Lotte­rie“ zur Mitfinanzierung der Spiele 1972 in München gegrün­det. Sie war ein Gemeinschaftswerk des Nationalen Olympi­schen Komitees, des Deutschen Lotto- und Totoblocks und des Fernsehens. Seit Gründung im Jahr 1970 flossen rund 610 Millionen Euro für gemeinwohlorientierte Aufgaben in den Sport, und auch in diesem Jahr werden es wieder rund 17 Millionen Euro sein.
 
Wenn wir schon von Zahlen sprechen: Wissen Sie ei­gentlich, wie hoch der Spitzengewinn der GlücksSpirale ist?
 
Selbstverständlich. Ich kaufe mir regelmäßig ein Los oder kreuze die GlücksSpirale auf dem Lottoschein an und setze natürlich auf den Hauptgewinn, die Sofortrente von 7.500 Euro im Monat. Bei sofortiger Auszahlung, diese Chance gibt es ja auch,  wären es wohl knapp über zwei Millionen Euro. Immerhin hatte ich bereits zweimal richtige Endziffern, also 10 Euro Gewinn.
 
Der Hauptgewinn für Sie läge sogar noch höher.
 
Noch höher? Das müssen Sie mir erklären.
 
Die genaue Höhe ist abhängig vom Alter und Geschlecht des Gewinners. Würden Sie als Jahrgang 1952 gewinnen, läge die Rente bei über 9.500 Euro im Monat.
 
Sehr interessant, das wusste ich bisher nicht [lacht]. Aber wenn ich ehrlich bin, spiele ich GlücksSpirale einfach auch deshalb, weil sie eine Lotterie ist, die Gutes tut, indem sie den Sport unterstützt.
 
Derzeit wird in Deutschland heftig um die Zukunft des staatlichen Lotteriemonopols gerungen. Wie ist hier die Position des DOSB?
 
Wir stehen zum Lottomonopol ohne Wenn und Aber. Aller­dings hat der bisherige Staatsvertrag Lotto mit dem Werbe- und Internetverbot enge Fesseln angelegt, um die Spielsucht zu bekämpfen, die aber hier praktisch nicht existiert. Darum begrüßen wir ausdrücklich, dass die Regierungschefs der Länder diese Verbote in dem neuen Vertrag aufheben oder lockern wollen. Wie die darin ebenso vorgesehene Zulassung privater Konzessionen für Sportwetten mit klaren Leitplanken funktioniert, wird man sehen. Jedenfalls bietet sie gerade auch bei der Oddset-Wette von Lotto die Chance, im Wettbewerb mit den zugelassenen privaten Unternehmen unter gleichen Bedingungen ihren Marktanteil wieder deutlich zu erhöhen. Das würden wir uns wünschen, denn Lotto ist seit Jahrzehnten unser Partner. Allerdings muss der Bund zuvor die bundesrechtlichen Voraussetzungen schaffen, also vor allem das Rennwett- und Lotteriegesetz entsprechend öffnen. Und natürlich muss die Politik ihre Zusagen einlösen und sicherstellen, dass der Sport – ohne den es keine Sport­wetten gäbe – einen angemessenen Anteil an den Erträgen der Konzessionsabgaben für seine gemeinnützige Arbeit er­hält.
 
Herr Dr. Vesper, herzlichen Dank für dieses Gespräch.