Betreff: Wochenspiegel v. 23.8.2011, Artikel Spielhallengesetz für das Saarland

Sehr geehrte Damen und Herren, zu o.g. Artikel in Ihrer Zeitung folgend unsere Stellungsnahme:

Woher hat OB Fried sein Zahlenmaterial, wie 42% der Spielhallenbesucher sind spielsüchtig und jeden Monat verlieren Spielhallenbesucher allein im Saarland 4 Millionen Euro, völlig aus der Luft gegriffen, Lobbyarbeit für die staatlichen Casinos. Die aktuellsten Erhebungen zum Thema Spielsucht v. 1.6.2011 durch das Forschungsinstitut Glücksspiel und Wetten, 53757 St. Augustin, Professoren Peren und Clement sagen was ganz anderes aus, nämlich dass auf jeweils 100 Millionen Euro Spielausgaben in Deutschland folgende Prozentanteile pathologische Spieler sind: Lotto 0,35%, gewerbliches Automatenspiel in Gaststätten und Spielotheken 0,9%, andere Spiele wie Klassenlotterien 2,27%, staatliches Glücksspiel Automatenspiel in staatlichen Spielbanken 2,56% und Glücksspiel via Online (Poker, Casino spiele usw.) 6,67%.

Daraus folgt für dieses Forschungsinstitut, dass Automatenspiele in Gaststätten und Spielotheken vergleichsweise unproblematisch sind. Weiter wurde dargelegt, daß sich eine freie und soziale Marktwirtschaft es sich nicht leisten kann, Dienstleistungen, wie sie die gewerbliche Automatenwirtschaft mit ihren Spielangeboten offeriert, ohne stichhaltige Begründung einzuschränken oder gar zu verbieten, Einschränkung der Gewerbefreiheit. Aus Pathologie-ökonomischer Sicht gibt es keine faktische Begründung.

In diesem Zusammenhang müsse man auch an die Steuern und Sozialabgaben in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro jährlich denken, die von diesem Wirtschaftszweig aufgebracht wird. Es ist auch an die ca. 60000 Arbeitsplätze in diesem Wirtschaftszweig zu denken. Auch die Stadt Neunkirchen erhält erhebliche Steuereinnahmen, Vergnügungssteuer und Gewerbesteuer, von den oft kriminalisierten Spielothekenbetreiber.

Weiter hat es die Politik in der Vergangenheit versäumt, durch Änderungen in den Bebauungsplänen, oder strikte Einführungen von Veränderungssperren, dem Spielothekenboom, auch von uns, als saarländische Spielothekenbetreiber nicht gerne gesehen, energisch zu begegnen, wie geschehen z.B. in Gemeinden wie Großrosseln, Naßweiler, Überherrn usw. Also bitte Herr OB Fried , Schluss mit der staatlichen Doppelmoral, denn das staatliche Glücksspiel ist mit Sicherheit nicht weniger problematisch!

Zintel&Ziegler
Spielotheken St.Ingbert