Positive Bilanz der “1st German Conference on Gambling and Gaming Research”

Berlin/Bonn. Anlässlich der in der vergangenen Woche veranstalteten „1st German Conference on Gambling and Gaming Research“ im Bonner Wissenschaftszentrum des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft zieht Prof. Dr. Dr. Franz W. Peren zum Thema „Glücksspiel und Internet. Strategische Neupositionierung in einer sich global verändernden Distribution“ eine positive Bilanz:

Die gezielte Nutzung neuer Medien forciert die Entwicklung neuer strategischer Ansätze zur Umsatzsicherung und -steigerung, so Prof. Dr. Dr. Peren, Direktor des Forschungsinstituts für Glücksspiel und Wetten, der die Veranstaltung leitete. Rechtsanwalt Dr. Jörg Hofmann, Frankfurt, zeigte auf, wie sich aktuell innerhalb Europas die rechtlichen Rahmenbedingungen nahezu überall um Deutschland herum ändern, um sich für den zukünftigen globalen Wettbewerb – distribuiert über das Internet – gezielt und strukturiert aufzustellen. Beschrieben wurde der rechtliche, aber auch der unternehmerische Wandel u.a. in England, Frankreich, Italien und Spanien. Hier ziehen die nationalen Regierungen mit, gestalten zeitgemäße und unternehmensgerechte Rahmenbedingungen. So wird der Online-Markt bspw. in Spanien national und nicht über die Provinzen geregelt.

Rechtsanwalt Henrik Norsk Hofmann unterstrich ähnliche Tendenzen am Beispiel seines Heimatlandes Dänemark und anderen wertvollen Beispielen aus Skandinavien. Die aktuellen technischen Möglichkeiten der gesamten Leistungs- und Wertschöpfungskette des globalen Glücksspiels zeigte Helmut F. Kafka, Präsident des Automatenverbandes in Österreich, auf. Er sowie Rechtsanwalt Dr. Robert Kazemi, Bonn, und Dr. Dirk Quermann, Geschäftsführer der Merkur Interactive GmbH und CEO weiterer Glücksspiele anbietender Unternehmen im In- und Ausland, zeigten exemplarisch und strategisch auf, was sich aktuell um Deutschland bewegt, wie Glücksspiele und Wetten über das Internet bereits aktuell distribuiert werden und wie die rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen in Deutschland möglichst rasch gestaltet werden müssten, um hier keine nachhaltigen Wettbewerbsnachteile zu zeitigen.

Eine gezielte Nutzung neuer Medien muss erlaubt sein! Für alle in Deutschland aktuell angebotenen Glücksspielformen. Auch außerhalb der Glücksspielbranche stellen viele Unternehmen die herkömmliche Distribution Ihrer Produkte und Leistungen gezielt in Frage und lösen sich bewusst von herkömmlichen Strukturen oder Produkten. Hieraus ergeben sich häufig neue Ideen, die sich in innovativen Produkten und Geschäftsmodellen ausdrücken. Unternehmen, die die vielfältigen kommunikativen und distributiven Möglichkeiten des Internets gezielt nutzen, sind dabei offensichtlich besonders erfolgreich am Markt.

Paul Gauselmann, Vorstandssprecher der Gauselmann-Gruppe, sowie Rechtsanwalt Dr. Ronald Reichert, Bonn, machten deutlich, zu welchen unternehmerischen Wettbewerbsnachteilen ein GlüStV führen könnte, der den technischen Fortschritt – allem voran das Internet – nicht in genügendem Maße und in hinreichender Qualität Rechnung tragen würde. Bei Sportwetten, alleine in Deutschland ein Markt von rund 8 Mrd. Euro, werden etwa die Hälfte online generiert. Nach diversen Studien seien davon gerade einmal eine knappe 1/4 Mrd. € rechtlich geregelt. Eine Gesellschaft, eine Volkswirtschaft, die solch potente Märkte nicht hinreichend sicher und verlässlich regelt, verschwendet Wertschöpfung! Wertschöpfung, die aktuell exportiert wird zugunsten anderer Staaten und zugunsten von Wettbewerbern außerhalb Deutschlands – auch innerhalb Europas.

Kontakt: Prof. Dr. Dr. Franz W. Peren
Bonn-Rhein-Sieg University
Department of Business