Abschlussbericht: IMA – Internationale Fachmesse Unterhaltungs- und Warenautomaten, 21.01.2011

Zufriedenstellende Ordertätigkeit und leichter Besucherzuwachs auf der IMA in Düsseldorf

Die diesjährige IMA stand ganz im Zeichen der Marktkonsolidierung. Diese Einschätzung zieht sich durch die Stellungnahmen aller Branchenverbände und der ausstellenden Unternehmen. Gründe dafür sind eine weitgehende Marktsättigung und eine Verunsicherung der Marktteilnehmer durch politische Diskussionen.

Düsseldorf. Nach vier Tagen auf dem Düsseldorfer Messegelände schließt die 30. IMA ihre Tore. Mit 8.982 Besuchern verzeichnet die Messe der Automatenwirtschaft einen nur leichten Besucherzuwachs (Vorjahr 8.838). Das passt zu der Einschätzung des ifo Instituts, das in seinem Branchengutachten 2011 als Jahr der Konsolidierung bezeichnet.

Im Zentrum des Interesses auf der IMA standen auch in diesem Jahr bildschirmbasierte Geldgewinn-Spielgeräte, die so genannten Multigamer. Wobei dieses Segment von einer weitgehenden Marktsättigung geprägt ist. Neue Spielstättenprojekte werden weitaus weniger projektiert als in den Vorjahren. Also ist der Gerätemarkt vorwiegend von Ersatz- und Optimierungskäufen bestimmt. Wobei der VDAI betont, dass es grundsätzlich begrüßt wird, wenn Städte und Kommunen von ihrem Baunutzungsrecht Gebrauch machen. In einer freien und sozialen Marktwirtschaft muss es möglich sein, unternehmerisch aktiv zu sein, allerdings nur in dem Rahmen, den die Politik vor Ort will. Paul Gauselmann, Vorsitzender des VDAI, unterstrich in seiner Eröffnungsrede, dass den Kommunen dazu alle Instrumente zur Verfügung stehen. Er reklamierte aber auch für die Branche selbstbewusst das Recht, dem Bürger flächendeckend mit dem kleinen Spiel ein attraktives Unterhaltungsangebot zu bieten. Besonders vor dem Hintergrund, dass durch die Möglichkeiten der neuen Spielverordnung das „kleine Spiel“ den Spielgast im Schnitt nur noch knapp 11 Euro pro Stunde kostet. „Das ist eine Ausgabe, die mit allen Freizeitangeboten von heute konkurrieren kann“, so Gauselmann.

Auf der IMA waren Marketingnetzwerke, Geldmanagement für Spielstätten, Projektgestaltung und Innenausstattung Messethemen, die seit Jahren verstärkt im Ausstellerbereich anzutreffen sind. Wobei nicht nur Neuprojekte, sondern viele Modernisierungen derzeit umgesetzt werden. Auch Projektfinanzierung ist heute viel stärker ein Thema als noch vor Jahren, da moderne Spielstätten einen hohen Investitionsaufwand erfordern. Leichten Aufwind verspürt nach Jahren der Stagnation auch wieder das Billard. Der Trend zu mehr Sportspielen bestätigt sich auch im verstärkten Interesse am Ausstellungssegment Bowling Word. Sportspiel und Unterhaltungsspiel scheinen sich wieder näher zu kommen.

Insgesamt war die Stimmung bei Ausstellern und Besuchern gut, obwohl sie gleichzeitig von Verunsicherung geprägt ist, was die Zukunft angeht. Massive Erhöhungen der Vergnügungssteuern in einigen Städten erfüllen zahlreiche Unternehmer mit Sorge. Wobei vom VDAI angemerkt wird, dass dies vorwiegend Städte sind, in denen staatliche Spielbanken betrieben werden. Offensichtlich sollen so wieder Steuereinnahmen reingeholt werden, die durch hausgemachte Umsatzverluste bei den Spielbanken entstanden sind. Fatal dabei ist, dass diese Erhöhungen der Städte eine große Medien- und damit Signalwirkung auf andere Kommunen haben. Schnell entstehen so „Steuer-Flächenbrände“.

Gleichzeitig steht die Evaluierung der Spielverordnung von 2006 an. Diese hat sich aus Sicht des VDAI, bezogen auf Spielerschutz und Prävention, sehr bewährt. Da aber noch keine Klarheit über Änderungen im Sinne eines Feintunings auf dem Tisch liegt, schafft dies auch zusätzliche Unsicherheit. Hinzu kommt die Diskussion um die Novellierung des Glücksspiel-Staatsvertrages. Dieser betrifft das gewerbliche Spiel zwar nicht direkt, einige Länder versuchen aber, ihren Monopolanspruch auf das „kleine Spiel“ der Branche auszuweiten.

Diese Ansinnen wurden schon bei der Eröffnung der Messe von Prof. Dr. Kurt Biedenkopf kritisiert. Der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen enttarnte das Vorgehen mancher Länder als Doppelmoral, weil es auch ihnen nur um die Erzielung von zusätzlichen Geldern gehe. Er formulierte sogar scharf: „Ich würde sagen, dass die Länder in ihrer Eigenschaft als Unternehmer eine Art Kartell gegründet haben, um ein Monopol zu etablieren und damit ihre Einnahmen zu erhöhen und gleichzeitig gewerbliche Wettbewerber aus dem Markt zu drängen.“

Die nächste IMA findet statt vom 17. bis 20. Januar 2012 auf dem Messegelände Düsseldorf.