Lotto informiert: Kommerzialisierung des Sportwettenmarkts bedroht Sportvereine und Wohlfahrtsverbände

Für eine Weiterführung des gemeinwohlorientierten Staatsvertragsmodells hat sich Erwin Horak, Präsident von Lotto Bayern und Federführer des Deutschen Lotto- und Totoblocks, anlässlich eines Expertengesprächs der Jungen Union Bayern am Freitag, 30. Juli 2010, zum Thema „Sportwetten“ mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Sport und Spielsuchtforschung ausgesprochen.

Er warnte vor einer Kommerzialisierung der Sportwetten und regte die Weiterentwicklung des Glücksspielstaatsvertrags an. “Auch eine Kommerzialisierung von Teilbereichen des Glücksspiels würde zum Verlust von Einnahmen und damit zum Wegfall der finanziellen Mittel
für den Sport und das Gemeinwohl führen“, sagte Horak. „Allein in Bayern stehen jährlich mehr als 400 Millionen Euro für das Land, den Sport und das Gemeinwohl auf dem Spiel.“ Eine Teilkommerzialisierung, so Horak, wäre nur der erste Schritt. Kommerzielle Anbieter würden dann auch in den Bereich der Lotterien drängen. Da die Suchtgefahren bei Sportwetten erheblich größer sind als bei Lotto, gäbe es nach der Kommerzialisierung von Sportwetten keine rechtliche Grundlage mehr, das ausschließlich staatliche Angebot von Lotterien aufrechtzuerhalten.“

Die Lottogesellschaften haben bei den Ministerpräsidenten der Länder angeregt, den bestehenden Staatsvertrag, der sich grundsätzlich bewährt hat, weiterzuentwickeln, um aktuellen Herausforderungen zu begegnen. So wäre es im Sinne des Spielerschutzes sinnvoll, dass die staatlichen Anbieter ihre moderaten Glücksspiele auch im Internet anbieten können. Hierdurch wäre insbesondere die junge Internetgeneration nicht mehr den kommerziellen Angeboten ausgesetzt, sondern könnte auf ein seriöses staatliches Angebot zurückgreifen. Der neue Vertrag soll unter voller Beibehaltung seiner Ziele Spieler- und Jugendschutz sowie Suchtprävention aber auch ausreichende Möglichkeiten bei informativer Werbung vorsehen.
Präsident Horak erwartet bei einer Verabschiedung des neuen erweiterten Staatsvertrags für Bayern ein Plus von mehr als 80 Millionen Euro an Steuern und Abgaben durch Einnahmen aus Lotterien und Sportwetten.

Für den Fall einer Kommerzialisierung des Sportwettenmarkts sind steigende Steuereinnahmen auszuschließen. „Ein Kommerzmodell bei Sportwetten führt nicht zu mehr Abgaben, sondern zu einer Expansion des Wettangebots und einer Verschärfung sozialer Verwerfungen“, so Horak. Im Kommerzmodell wäre eine Ausweitung der Sportwettenumsätze auf fünf Milliarden Euro notwendig um die gleichen Abgaben wie heute zu erzielen. „Mit einem optimierten Staatsvertrag können die Abgaben der staatlichen Sportwetten hingegen gesteigert werden, ohne dass die Politik die Risiken einer Kommerzialisierung eingehen muss“, empfahl der DLTB-Federführer