Rundwanderweg am Schloss um 360 Meter ergänzt

Den neuen Teilabschnitt und 88 Obstbäume hatte sich Paul Gauselmann zum Geburtstag gewünscht

Vogelgezwitscher, idyllische Parkanlagen, mächtige Bäume: Der Rundwanderweg auf Schloss Benkhausen bietet zahlreichen Besuchern die Möglichkeit, die heimische Natur hautnah zu erleben. Pünktlich zur warmen Jahreszeit wird der Weg um einen neuen Teilabschnitt ergänzt. Zwischen Hängebrücke und Waldstück schlängelt sich nun ein 360 Meter langer, befestigter Schotterweg durch die angelegte Streuobstwiese. Anlässlich des 88. Geburtstags von Schlossherr Paul Gauselmann im vergangenen Jahr ist ihm die Wiese mit insgesamt 88 Obstbäumen symbolisch übergeben worden. Neben den Bäumen beinhalteten die Geschenke auch das Vorhaben, die Streuobstwiese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und den Rundwanderweg um ebenjenen neuen Teilabschnitt zu ergänzen.

Der Rundwanderweg von Schloss Benkhausen ist um einen neuen Teilabschnitt durch die Obstwiese (entlang der Flöte) ergänzt worden. Diesen können die Besucher anstelle des Weges am Mittellandkanals benutzen.

„Ich freue mich, dass der Weg fast fertig ist und den zahlreichen Spaziergängern bald zur Verfügung gestellt werden kann“, erklärt Paul Gauselmann. „Das gesamte Projekt der Streuobstwiese liegt mir sehr am Herzen. Die Natur ist in meinem Leben immer ein wichtiger Bezugspunkt gewesen. Deshalb ist es schön, wenn mein Geburtstag einen kleinen Beitrag zu einer vielfältigen und nachhaltigen Landschaftsgestaltung leisten kann.“ In Anlehnung daran wird der neue Wegabschnitt „Bienen-Weg“ heißen. Das Besondere an der Streuobstwiese ist außerdem, dass das Projekt generationenübergreifend realisiert worden ist. Denn das Konzept für die nachhaltige Bewirtschaftung hat Enkeltochter Sonja Gauselmann entworfen und federführend betreut. Als zertifizierte Landschaftsobstbäuerin ist es ihr wichtig, auf heimische Sorten zu setzen, die gut mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Neben alten Apfelbaumsorten sind auch Kirsch-, Birnen-, Quitten-, Pflaumen- und Zwetschgenbäume gepflanzt worden.

Bereits 2020 sind die ersten 16 Obstbäume auf dem rund 1,6 Hektar großen Ackerstreifen gepflanzt worden. Schnell reifte die Idee, auf dem gesamten Areal eine Streuobstwiese zu etablieren. Ein Jahr später wurde der Bestand um 16 weitere Obstbäume sowie um eine Wildblumenwiese ergänzt. 2022 folgten 56 weitere Obstbäume, sodass nun insgesamt 88 Obstbäume die Wiese zieren. Die vorwiegend alten Sorten wie „Gelber Münsterländer Borsdorfer“, „Schöner aus Wiedenbrück“ oder die „Köstliche von Charneu“ sorgen für eine Pflanzendiversität, die in der Vergangenheit immer seltener geworden ist. Das Anliegen ist, mit diesem Vorhaben einerseits die heimische Artenvielfalt zu stärken sowie ein Modellprojekt für nachhaltigen Obstbau zu entwickeln und andererseits die Öffentlichkeit über einen mit Infotafeln gespickten Lehrpfad daran teilhaben zu lassen.

Der Lehrpfad richtet sich neben den Besuchern des Rundwanderwegs auch an Kindergartenkinder, Schüler sowie alle naturinteressierten Gäste. Eine Schautafel, die Paul Gauselmann ebenfalls zum Geburtstag erhielt, informiert genauso über die Aktion wie die an jedem Obstbaum angebrachten QR-Codes, die neben dem Namen des Schenkers zusätzlich viel Wissenswertes rund um Herkunft und Verbreitung der Sorte oder zur Pflück- und Genussreife vermitteln. Der Lehrpfad soll nicht nur Inspiration für den eigenen Garten sein, sondern auch Schüler im Biologieunterricht dabei unterstützen, das Thema Umweltschutz in seiner Komplexität zu veranschaulichen. Auch öffentliche Führungen durch die Obstwiese sind geplant: So werden im Rahmen des „Tags der Gärten und Parks in Westfalen-Lippe“ am 4. Juni erstmals die Espelkamper Stadtführer die Erklärungen vornehmen.