Gamingindustrie kommt bei Lootboxen immer stärker unter Druck

Gibt es Selbstbeschränkungen oder muss der Glücksspielregulierer aktiv werden? Diskussion am 16. September 2022 bei den „Beiträgen zum Glücksspielwesen“.

Eigentlich kommen sie doch ganz harmlos daher. Man kann einfach spielen, aber dann kommt das Angebot, dass man besser werden könnte, wenn man etwas, natürlich Geld, investiert. Na, eben so wie im täglichen Leben. Ich persönlich kenne das noch aus meiner Jugend mit den Panini-Päckchen. Das Album sollte ja voll werden. Deshalb gab es viel zu kaufen. Taschengeld weg, egal. Hauptsache Sammelalbum voll und die Dopplungen konnte man noch toll weitervertreiben. Das ist die eine Variante. Die andere Variante ist die Losbude auf dem Jahrmarkt. Da gibt es Gewinnchancen, aber auch die hohe Wahrscheinlichkeit der Niete. Aber: den Jahrmarkt gab es nur einmal, vielleicht auch zweimal im Jahr. Panini zur Fußballsaison, zur EM und zur WM. Die neuen Angebote aber gibt es rund um die Uhr, jeden Tag, das ganze Jahr.

Nicht erst seit der Initiative der europäischen Verbraucherschützer in Sachen Lootboxen ist das Thema wieder im Fokus auch der Glücksspielpolitik. Die Angebote stehen zunehmend im Fadenkreuz der Regulierer. So in Belgien, Holland und nun auch wieder in Großbritannien. Die Ministerin für Digitales, Kultur, Medien und Sport fordert endlich mehr Schutz für Kinder und Jugendliche. Zukünftig gelte es Einkaufstouren insbesondere von Kindern durch Ingame-Käufen wie Lootboxen zu verhindern. So müssten die Anbieter auch die Umsetzung von Altersbeschränkungen garantieren. Es gelte mögliche Glücksspielschäden erst gar nicht entstehen zu lassen.

Wie soll Politik reagieren oder schaffen es die Anbieter selbst, durch freiwillige, überprüfbare Maßnahmen auf die berechtigten Fragen sinnvolle Antworten zu geben.

Auf diese uns andere Fragestellungen wird in einer Veranstaltung der „Beiträge zum Glücksspielwesen“ am 16. September 2022, 10 bis 12 Uhr, eingegangen. Mit dabei sind Prof. Dr. Julian Krüper, Ruhr-Universität Bochum und Axel Weber, Westlotto, Münster.