Paul Gauselmann spendet 300.000 Euro für seinen Geburtsort

Unternehmenspatriarch übernimmt komplette Kosten für Sanierung der Göckenteichbrücke in Borghorst

Borghorst/Espelkamp - Dass Unternehmertum und gesellschaftliche Verantwortung häufig Hand in Hand gehen, hat Paul Gauselmann nun erneut unter Beweis gestellt: Der Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzende der Gauselmann Gruppe hat 300.000 Euro für die Sanierung der Göckenteichbrücke in seinem Geburtsort Borghorst gespendet und damit den Politikern sowie allen Bürgern eine große Freude bereitet. Borghorsts Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer hatte die gute Nachricht kürzlich im Hauptausschuss verkündet und alle Anwesenden damit überrascht.

Paul Gauselmann hat in seinem Geburtsort Borghorst 300.000 Euro für die komplette Sanierung der neuen Göckenteichbrücke gespendet. Darüber freut sich Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer. (Foto: Gauselmann AG)
Paul Gauselmann hat in seinem Geburtsort Borghorst 300.000 Euro für die komplette Sanierung der neuen Göckenteichbrücke gespendet. Darüber freut sich Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer. (Foto: Gauselmann AG)
„Für mich war es immer selbstverständlich, dass ich auch die Gesellschaft an meinem Unternehmenserfolg teilhaben lasse“, erklärt Paul Gauselmann. „Deshalb habe ich auch nicht lange überlegt, als die Bürgermeisterin mit ihrem Anliegen auf mich zugekommen ist.“ Beide hatten sich im Rahmen der Aktion „Bäume fürs Leben“ kennengelernt, die Paul Gauselmann zu seinem 85. Geburtstag ins Leben gerufen hatte und anlässlich derer im vergangenen Jahr 10.000 Bäume im Borghorster Buchenberg gepflanzt worden sind. Claudia Bögel-Hoyer hatte sich bei dieser Gelegenheit die Telefonnummer des Unternehmenspatriarchen notiert, offenbar wohlwissend, dass sich dieser Kontakt noch einmal auszahlen könnte. „Er ist so sympathisch bei unserer Begegnung gewesen“, erinnert sich die Bürgermeisterin. In der Folge nahm sie dann Kontakt zu Paul Gauselmann auf und fragte ihn, ob er es sich vorstellen könnte, vielleicht noch mehr Gutes für seinen Geburtsort zu bewirken. Sie schlug vor, ob er dabei mithelfen könne, einen Teil der immer mehr gestiegenen Kosten für die Modernisierung der Göckenteichbrücke zu übernehmen. Paul Gauselmann überlegte nicht lange und sagte kurzerhand zu, die gesamten Kosten für die Sanierung zu übernehmen.

In der Vergangenheit hatte der Unternehmer bereits gezeigt, was sein finanzielles Engagement bewirken kann. Ohne seine Unterstützung wären die Modernisierung des Krankenhauses Lübbecke-Rahden, der Ausbau der Stroke-Unit im Johannes Wesling Klinikum Minden oder der Bau eines Campus-Geländes in Minden, das der Ausbildung von Medizinern in OWL dient, nicht ohne Weiteres möglich gewesen. Das gilt auch für medizinische Leuchtturmprojekte wie die roboterassistierte Chirurgie, die das Ehepaar Gauselmann mit einer Finanzierung des OP-Roboters „da Vinci X“ für den Standort Lübbecke ermöglicht hat.

Nun sind es die Menschen in seinem Geburtsort, die sich glücklich schätzen, dass der am 26. August 1934 in der Bauerschaft Borghorst-Dumte nahe der Nünningsmühle geborene Paul Gauselmann die komplette Sanierung des Bauwerks übernimmt. Im Alter von zwei Jahren wurde er, nachdem seine Mutter plötzlich verstorben war, von seinen vier Brüdern getrennt und zu Verwandten nach Münster gebracht, um 1943 nach den vielen Bombenangriffen in Münster für zwei Jahre an seine Geburtsstätte zurückzukehren.

Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer konnte ihr Glück jedenfalls kaum fassen und hat sich im Namen der ganzen Stadt bereits für die Spende bedankt. „Das eingesparte Geld können wir jetzt für viele andere Dinge wirklich gut gebrauchen“, so das Stadtoberhaupt. Offen blieb die Frage, ob das Bauwerk weiter Göckenteichbrücke genannt wird oder zukünftig möglicherweise den Namen ihres Spenders tragen wird.