Resumeé der „National Poker Week“

Von Lisa Horn

Vom 19.-25. Juli hatte die Poker Players Alliance in den USA die “National Poker Week” ausgerufen. Ziel war es, durch gezielte Aktionen das Poker-Verbot zu durchweichen und aufzuzeigen wie der seit 2006 gültige UIGEA in der Praxis versagt. Radiolegende Howard Stern hat mit seiner öffentlichen Kundgebung seines Beitritts zur PPA für Aufsehen gesorgt und die „National Poker Week“ eröffnet – was es sonst noch an Kundgebungen und Aktionen geben hat? Hier ein Resumeé…

Die US-Amerikaner gelten als ein Volk voller Widersprüche, böse Zungen sprechen von einer „Doppelmoral“. Das schlägt sich seit dem in Kraft treten des UIGEA seit 2006 auch beim Pokern nieder. Online Poker ist verboten, selbst private Runden sind in vielen Staaten verboten. Wer es doch tut, macht sich strafbar – haarsträubende Geschichten gibt es da. Polizisten die Häuser stürmen, Menschen verhaftet werden, vor Gericht stehen und nicht verstehen was da passiert. Eine Kriminalisierung die nicht nötig wäre – so die Poker Players Alliance (PPA), da Verbote nicht das bringen, was von ihnen erhofft wird – von Spielerschutz keine Spur. Die Lösung: Aufhebung des Verbotes und Lizenzierungsmodelle.

Bei der „National Poker Week“ in Washington DC sollte einiges bewegt werden, ehrgeizige Ziele hatte man sich gesteckt – Kundgebungen, Sitzungen, Veröffentlichungen. Dafür war aber nötig einen Mythos zu zerstören, der Wilde Westen ist Tod. Es lebe Poker! Denn Poker wird von Jedermann und Jederfrau gespielt – egal welche soziale Stellung oder Ausbildung. Je näher Poker am Menschen ist und das von den Politikern verstanden wird, desto besser – das meint PPA Vorsitzender Alfonse D’Amato. Und dieser Mann weiß wovon er spricht – schließlich war er selbst jahrelang Kongressabgeordneter.

Neben dem Zugang auf persönlicher Eben, waren aber auch Fakten entscheidend. Ein Studie von PokerStars wurde veröffentlicht: seit Dezember wurden über 103 Millionen Cash-Game Partien analysiert. Das Resultat war verblüffend: 75% der Pots wurden nicht über den Showdown entschieden. Das heißt, es war die Spielart, die für den Gewinn entscheidend war. Was das heißt? Ein entscheidender Schritt für die PPA zu belegen, dass Poker mehr von Können als von Glück abhängt. Und das gilt es vor den Kongressabgeordneten in Washington zu beweisen und duzende Male zu untermauern.

Im Interview mit dem Poker-Forum PocketFives gesteht sich der Kongressabgeordneter Lynn Westmoreland ein: „Poker scheint doch mehr vom Können abzuhängen. Und wer das nicht glaubt, der soll sich diese Studie ansehen und diverse TV-Übertragungen. Schließlich sind da immer die gleichen talentierten Menschen zu sehen. Die können gewinnen, obwohl sie eine schlechtere Hand haben, wie ihre Gegner. Ich bin überzeugt, hier geht es nicht darum, wie die Karten fallen.“

Welche Lobby hinter der PPA steht zeigt sich auch daran, wie viele geachtete Persönlichkeiten aus dem Poker-Business an der „National Poker Week“ teilgenommen hatten: Annie Duke, Greg Raymer, Howard Lederer, Linda Johnson, Dennis Phillips – um nur einige zu nennen. Alle Teilnehmer/innen waren voller Engagement und Einsatz.