Skandal-Moderator tritt der “Poker Players Alliance” bei

Lisa Horn
Howard Stern mag in Europa vielleicht nicht allseits bekannt sein, aber in den USA ist er ein Super-Star. Er ist auf Platz 9 der aktuellen Forbes-Liste der bestverdienenden Menschen im Showbusiness und gilt seit den 1970ern als Kult-Radiomoderator. Er nimmt sich kein Blatt vor den Mund und spricht genau jene Dinge an, die durch die amerikanische Doppelmoral gerne unter den Teppich gekehrt werden. Dafür wird Stern geliebt und gehasst zugleich, aber jedenfalls hören ihm täglich Millionen Menschen zu. Das dieser Mann nicht im Mainstream schwimmt zeigt auch seine jüngste Aktion: spontan entschloss er sich der „Poker Players Alliance“ beizutreten um sich gegen den UIGEA einzusetzen.

Howard Stern
Howard Stern

Die Howard Stern Radio Show wurde bis 2006 täglich von mehreren Millionen Hörern empfangen und auf über 50 Radio-Stationen (der „Clear Channel“ Radio-Verbund) ausgestrahlt. Dann wurde er wegen „anrüchiger“ Äußerungen in seiner Show angeklagt und vom „Clear Channel“ Sendebetrieb ausgeschlossen und musste Strafe zahlen. Jetzt ist seine Show „nur mehr“ über seinen Sender „Howard 100“ zu hören. Das macht der Radio-Legende aber wenig aus, denn schließlich rangiert er auf Platz 9 der Bestverdiener im Showbusiness. Und es sind immer noch Millionen von Menschen, die dem Talker täglich zuhören.

Schon seit den 1970er Jahren ist der Kult-Moderator auf Sendung und stellt Fragen, die sich kaum jemand zu stellen traut, spricht Themen an, die nicht öffentlich diskutiert werden und liebt es sich mit Provokantem auseinander zu setzen. Alles, was nicht aus dem Mainstream kommt, ist ein Thema für Howard Stern. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Radiomoderator auch dem leidigen Poker-Verbot in den USA annehmen würde.

„Poker Players Alliance“ (PPA) Vorsitzender Alfonse D’Amato war Gast in Sterns Show und die beiden haben 50 Minuten über Poker, den UIGEA, D’Amatos Engagement und verbohrte Politiker gesprochen. Der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt sein können, hat doch die PPA von 19.- bis 25. Juli die „National Poker Week“ ausgerufen. Landesweit gibt es Kundgebungen und es sollen weiter Mitglieder für die bereits millionenstarke Non-Profit Organisation geworben werden. Ziel ist es, das Poker-Verbot, den UIGEA, aufzuheben und eine Lizenzierung einzuführen. Dafür wird an einer Petition gearbeitet, die sich für die Rechte von Pokerspieler/innen einsetzt und betont, dass Verbote keinem etwas bringen. Weder Prävention vor Spielsucht, noch den Spielern selbst, weil sie sich kriminalisieren. Der Amerikaner liebstes Spiel, soll wieder als ein Teil der Gesellschaft integriert werden. Für Online Poker würde das ein staatliches Lizenzvergabe-System bedeuten.

Mit seinem Auftritt bei Howard Stern wollte D’Amato auch Menschen ansprechen, die wenig mit Poker zu tun haben und sich durch Panikmache nicht ein falsches Bild von dem Spiel machen sollten. Noch während der Sendung gab Stern seine Mitgliedschaft bei der PPA bekannt um ein Signal zu setzen. Für D’Amato ist damit ein weiterer wichtiger Schritt im Bereich Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit getan: „Es ist toll so die National Poker Week zu eröffnen, mein Freund Howard Stern ist nun ein Mitglied der PPA. Ich danke ihm für die Möglichkeit seine Sendung als Plattform zu nutzen.“

Für US-Amerikaner ist die Petition immer noch zur Unterschrift offen, am Ende der National Poker Week soll sie an Präsident Obama übergeben werden.