England – Freiwilligkeit vor Pflicht

Von Lisa Horn

Britische Glücksspielanbieter konnten die Einführung einer neuen Steuer abwenden. In letzter Sekunde entschieden sich die größten Betreiber des Landes freiwillig in einen Fond einzuzahlen, der für Spielsucht Prävention und Spielsuchtbekämpfung dienen soll.

Mindestens GBP 15 Millionen sollen es sein, die über die nächsten drei Jahre für Forschung und Behandlung von Spielsüchtigen aufgewendet werden sollen. Geld, dass nicht der Staat, sondern die Glücksspielanbieter einzahlen soll – und wenn nicht freiwillig, dann über eine steuerliche Vorschreibung.

Seit 2002 wird auf freiwilliger Basis in einen Fond einbezahlt, in den letzten zwei Jahren gingen die eingezahlten Beträge aber zurück.

Die britische Glücksspiel Kommission sieht dieses Jahr in diesem Topf bereits ein Defizit von mehr als GBP 1 Million – wenn das nicht gestopft wird, dann muss eine verpflichtende Regelung her.

Aus diesem Grund hatten sich die größten Glücksspiel-Anbieter des Landes zusammengesetzt und sich geeinigt – das Einzahlen in diesen Fond soll auf freiwilliger Basis bleiben. Eingezahlt wird in den „Responsibility in Gambling Trust“, die Verteilung der Gelder an jeweilige Forschungs- und Hilfsstellen übernimmt der „Responsible Gambling Fund“.

Sport Minister Gerry Sutcliffe zeigt sich im Interview mit Gambling Compliance beindruckt über den Einsatz der Glücksspiel-Firmen und ihren Willen die Verantwortung zur Prävention und Hilfe zu übernehmen. Schließlich soll die gesamte Industrie des Landes mobilisiert werden, damit es bei Nichtausfüllung des Defizits nicht doch noch zu einer Pflichtlösung kommt.

Denn für den Sportminister ist die Prävention und Hilfeleistung bei problematischem Spielverhalten ein empfindliches und gewichtes Thema.