Kentucky denkt über Legalisierung nach

Von Lisa Horn

Nach dem die Konfiszierung von 141 Glücksspiel-Domain-Namen erfolglos war, könnte dem US-Bundesstaat Kentucky eine grundlegende Trendwende im Bezug auf Glücksspiel bevorstehen. Gouverneur Steve Beshear denkt öffentlich darüber nach, durch legales Glücksspiel Finanzlücken zu stopfen.

Der demokratische Gouverneur von Kentucky, Steve Beshear, hat bei seinem Amtsantritt im Dezember 2008 einen 2-Jahres Ausgabenplan vorgestellt – bis zu USD 18.5 Milliarden Dollar sollen es sein. Aber bei schrumpfender Wirtschaft und weniger Einnahmen wird es sich nicht einmal annähernd ausgehen, diesen Ausgabenplan einzuhalten. Zu wenig Einnahmen, zu hohe Ausgaben, das Budgetloch wäre nicht annähernd zu stopfen. Dabei waren schon Einsparungen im Bildungs- und Sozialbereich geplant, die Lage könnte sich demnach noch verschärfen.

Sprecherin Jody Richards zeigt sich im Gespräch mit forbes.com ein wenig hoffnungslos: „Ich bin betroffen über die großen Probleme, die es uns nicht möglich machen das Budget zusammen zu halten. Wir brauchen mehr Staatseinkommen, denn derzeit sind wir unterfinanziert.“

Ausgerechnet das Pokerspiel & Co sollen jetzt die Finanzlage von Kentucky wieder gerade richten. Laut Wirtschaftsberatern könnten die jährlichen Einnahmen USD 600 Millionen betragen – der Poker Boom machts möglich…

Durch die missliche Lage, zeigt sich Beshear immer weniger abgeneigt, diesen Schritt tatsächlich zu machen – das Glücksspiel in Kentucky zu legalisieren. Und er ist sich bewusst wie schwierig es sein würde, dieses Vorhaben während seiner Legislaturperiode durch zu setzen. Sowohl Richards, als auch Beshear konnten bis dato nicht genügend Abgeordneten Stimmen sammeln – mindestens 60 von 100 müssten es sein. Erst dann käme es zur Anhörung im Senat.

Beshears Pressesprecherin Vicki Glass sagt im forbes.com Interview: „Ich habe den Budgetplan noch nicht im Detail gesehen, aber es gibt ein Vorankommen.“ Aber welches Vorankommen? Das Budget von Kentucky ist auf seinem Tiefpunkt angekommen, neue Einnahmequellen scheinen unerlässlich.

Selbst eine Anhörung vor dem Senat wäre noch keine Garantie für die Legalisierung des Glücksspiels. Die jüngsten Entwicklungen der Glücksspiel-Industrie (fast Pleiten von Las Vegas Sand Corp. bzw. MGM Mirage Inc.) könnten den mutigen Plan von Gouverneur Beshear gefährden.

Unerschütterliche Unterstützung gibt es von Jody Richards: „ Ich hoffe den Leuten ist der Ernst der Lage klar, das ist keine Übung.“ Paradox wie schnell sich politische Meinungen ändern können – erst „gestern“ waren noch 141 Internet-Glücksspiel-Seiten verboten und geblockt, und heute wird an Legalisierung gedacht. Sowas geht eben nur in Amerika…