Das Gauselmann Tochterunternehmen BEIT Systemhaus sorgt für Sicherheit und schont gleichzeitig die Umwelt

Sichere IT und 130 Tonnen weniger CO2

Espelkamp. Wer mit seinem privaten PC im Internet surft, seine Bankgeschäfte abwickelt, seine Fotos oder seine Musiksammlung verwaltet, kann ermessen, was es bedeutet, wenn der Rechner streikt oder die Festplatte einen Crash hat: es ist schlichtweg eine Katastrophe. Die Auswirkungen eines Datenverlustes können dramatisch sein. Und was für den heimischen PC zutrifft, gilt erst recht für ein Rechenzentrum, das mit einer dreistelligen Zahl von Servern und gigantischen Speichersystemen vollgepackt ist und das als Nervenzentrum eines großen Unternehmens dient. Ein solches Rechenzentrum betreibt die BEIT Systemhaus GmbH als IT-Dienstleister der Gauselmann Gruppe am Konzernhauptsitz in Espelkamp.

Dr. Günter Steinau - Michael Trenkle - Christof Meier
Dr. Günter Steinau – Michael Trenkle – Christof Meier

Die BEIT stellt ihren Kunden, das sind die Schwestergesellschaften in der Unternehmensgruppe, aber auch konzernfremde Unternehmen, eine Vielzahl von IT-Systemen zur Verfügung. Diese Systeme unterstützen die gesamte Bandbreite der betrieblichen Funktionsbereiche, von der Beschaffung und Produktentwicklung über die Produktion, den Vertrieb und die Logistik bis hin zum Kundendienst. Hinzu kommen übergreifende Aufgabenbereiche wie das Personal-, Finanz- und Rechnungswesen, die Büroorganisation sowie die interne und externe Kommunikation. Weit mehr als 2.000 Mitarbeiter in den verschiedensten Unternehmen und an Dutzenden von Standorten im In- und Ausland sind bei ihrer täglichen Arbeit davon abhängig, dass die IT-Systeme im BEIT-Rechenzentrum reibungslos funktionieren. Und reibungslos bedeutet: die Systeme dürfen nicht ausfallen und es dürfen auf keinen Fall Daten verloren gehen.

Um ihren Kunden dies dauerhaft zu gewährleisten, hat das Gauselmann-Tochterunternehmen im Rahmen zweier großer Projekte, die jetzt erfolgreich abgeschlossen wurden, ein mustergültiges Sicherheitskonzept umgesetzt. Dieses umfasst zum einen den Aufbau eines neuen Rechenzentrums und zum anderen die Einführung eines umfassenden IT-Sicherheitsmanagements. „In unserer Rolle als IT-Dienstleister sind wir uns der großen Verantwortung bewusst, die wir für die Geschäftsabwicklung unserer Kunden tragen. Unsere Kunden verlassen sich darauf, dass die Systeme jederzeit verfügbar sind und dass ihre Daten zu 100 Prozent geschützt sind. Die Sicherheit der Systeme hat deshalb für uns als IT-Dienstleister absolute Priorität“, betont BEIT-Geschäftsführer Dr. Günter Steinau.

Mit der Fertigstellung des neuen BEIT-Rechenzentrums wurde ein entscheidender Schritt getan. Neueste technische und sicherheitsrelevante Erkenntnisse flossen in die Planung des Rechenzentrums ein und wurden unter Einbeziehung externer Spezialisten konsequent umgesetzt. „Damit haben wir heute einen bestmöglichen Schutz vor äußeren Einflüssen wie Feuer und Wassereinbruch, möglichen Sabotageangriffen, Stromausfällen und Gebäudeschäden“, sagt Christof Meier, Prokurist der BEIT und verantwortlich für den Rechenzentrumsbetrieb. Die Räumlichkeiten, in denen die Systeme untergebracht sind, ähneln einem Hochsicherheitstrakt. Dicke Betonwände, abgesicherte Zugänge, Überwachungskameras, eine hochsensible Brandfrüherkennung, eine automatische Stickstoff-Löschanlage, ein Wasserwarnmeldesystem, mehrfach gespiegelte Speichersysteme, Batterie-Paletten für den Ausgleich kurzfristiger Netzschwankungen sowie ein leistungsstarker Dieselgenerator für die Stromerzeugung im Falle eines dauerhaften Netzausfalles, das sind nur die wichtigsten Merkmale des Hochleistungs-Rechenzentrums.

„Neben den sicherheitstechnischen Aspekten haben wir genauso großen Wert auf den Einsatz umweltgerechter Technologien gelegt“, betont Michael Trenkle, der das Projekt auf Seiten der BEIT leitete. So wird z. B. bei der ausgeklügelten Klimatechnik die Nacht- oder Winterkälte genutzt, um die Temperatur im Rechenzentrum mittels Temperaturgefälle zwischen der Innen- und Außenluft zu regulieren. Dieses auch als „free cooling“ bezeichnete Prinzip hilft, den Energieverbrauch und damit auch die Umweltbelastung drastisch zu reduzieren. „Im Vergleich zur herkömmlichen Klimatisierung können wir mit dieser Technik jährlich rund 130 Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht ungefähr dem Ausstoß eines modernen Diesel-Kfz der Mittelklasse, mit dem 22-mal die Erde umrundet wird“, erläutert Christof Meier. Modernste Technik, physische Sicherheit sowie Hochverfügbarkeit der IT-Systeme einerseits und minimale Umweltbelastung andererseits ergänzen sich also in dem modernen BEIT-Rechenzentrum ideal.

Um den Kunden nicht nur eine physische, sondern eine ganzheitliche IT-Sicherheit zu gewährleisten, hat die BEIT-Geschäftsführung zeitgleich ein zweites Projekt initiiert. Ziel war es hier, ein Informationssicherheitsmanagement gemäß der international anerkannten Norm ISO 27001 zu installieren. Dabei wird nicht allein die Qualität der IT-Technik und der Rechenzentrumsinfrastruktur betrachtet. Ein besonderes Augenmerk liegt hier auf den Prozessen, die dafür sorgen, dass die Risiken einer weitgehenden IT-Abhängigkeit kalkulierbar und beherrschbar sind. Mit der Erfüllung der ISO 27001-Norm werden gleichzeitig die rechtlichen Anforderungen an ein IT-Risikomanagement voll abgedeckt.

Bereits im Jahr 2006 hatte die BEIT für ihr Qualitätsmanagement vom TÜV Nord die ISO 9001-Zertifizierung erhalten. Im Frühjahr 2008 folgte dann die noch umfassendere Zertifizierung des Sicherheitsmanagements gemäß ISO 27001. Dafür war es notwendig, alle sicherheitsrelevanten Prozesse innerhalb der BEIT zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Insgesamt waren es mehr als tausend Punkte, die im Detail überprüft werden mussten. „Dies war natürlich ein außerordentlicher Kraftakt. Dafür haben wir aber jetzt Strukturen und Prozesse etabliert, die dauerhaft und mit einem vertretbaren Aufwand ein sehr hohes Sicherheitsniveau garantieren“, sagt Dr. Steinau und ergänzt: „Besonders stolz sind wir darauf, dass wir zu den weniger als 100 Unternehmen in Deutschland zählen, die diese Zertifizierungshürde bis heute erfolgreich genommen haben. Wir sind also bestens aufgestellt, um unseren Kunden einen optimalen, also wirtschaftlichen und sicheren IT-Service anbieten zu können.“