Großbritannien: Verzögerte Öffnung der Spielstätten ist „ein schwerer Schlag“

Paul Gauselmann schreibt Brief an britischen Premierminister Boris Johnson

Espelkamp – Paul Gauselmann, Vorstandsvorsitzender der Gauselmann Gruppe, kritisiert die verspätete Wiedereröffnung der Spielstätten in Großbritannien trotz des großen Impffortschritts und hat dies zum Anlass genommen, einen persönlichen Brief an den britischen Premierminister Boris Johnson zu schreiben. „Die verzögerte Wiedereröffnung von Spielhallen in Großbritannien hat das Vertrauen der Gauselmann Gruppe in die Investitionen im Vereinigten Königreich beeinträchtigt“, erklärt der Unternehmensgründer. Er weist den Premier darauf hin, dass die Gauselmann Gruppe in den vergangenen Jahren fast eine halbe Milliarde Pfund (450 Millionen Pfund) auf der Insel investiert hat und sagt in diesem Zusammenhang: „Die Nachrichten der vergangenen Wochen waren ein schwerer Schlag für unsere Ambitionen in Großbritannien.“

Paul Gauselmann, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender der Gauselmann Gruppe, kritisiert die verzögerte Öffnung der Spielstätten in Großbritannien als ungerecht.
Paul Gauselmann, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender der Gauselmann Gruppe, kritisiert die verzögerte Öffnung der Spielstätten in Großbritannien als ungerecht.
Der Firmenpatriarch drückte sein Bedauern und sein Unverständnis über den Öffnungsfahrplan der Regierung aus. Dieser sieht vor, dass sämtliche Geschäfte, Pubs und Restaurants in der Fußgängerzone zwar wieder ab dem 12. April öffnen dürfen, einzig die Spielstätten aber weiter unberücksichtigt bleiben. Es ist das erste Mal, dass Paul Gauselmann in seiner mehr als 60-jährigen Tätigkeit als Unternehmenslenker einen persönlichen Brief an einen Regierungschef verfasst hat.

Besonders ungerecht ist der Umstand, dass es Wettbüros, die ebenfalls Spielautomaten betreiben, bereits erlaubt ist, Mitte April wieder ihre Türen zu öffnen. „Das untergräbt die Prinzipien eines fairen Wettbewerbs, für den Großbritannien traditionell steht“, so Paul Gauselmann. In seinem Brief fordert der Senior der Branche, dass die Regierung ihre Entscheidung noch einmal überprüft und führt neben den massiven Investitionen der vergangenen Jahre auch die rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Feld, die die Gauselmann Gruppe zu einem der größten Betreiber von Spielstätten und Bingohallen im Vereinigten Königreich macht.

Weiter heißt es: „Wir sind bereit, die wirtschaftliche Erholung gemeinsam mit der Regierung entschlossen voranzutreiben – und zwar voller Optimismus und aus einer Position der wirtschaftlichen Stärke heraus.“ Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Spielhallen keine Infektionsherde sind und auch unter der Prämisse von Vorsicht und Umsicht bedenkenlos geöffnet werden können. „Dank unserer exzellenten Hygienekonzepte und der großzügigen Abstandsregelungen sind wir jederzeit in der Lage, die an uns selbst gesteckten Erwartungen zu erfüllen.“

Der Brief unterstreicht zudem die hohen Qualitätsstandards des Unternehmens und die damit einhergehende soziale Verantwortung. „Unser Unternehmen wurde von der Global Gambling Guidance Group nach ihrem internationalen Standard auditiert. Ein solches Engagement ist eine starke Basis für unsere Pläne, in Großbritannien zu investieren und zu wachsen. Ich bin jedoch sehr besorgt über den Stress, den diese jüngste Entscheidung für unser Geschäft darstellt und frage mich, ob wir weiterhin so investieren können, wie wir es geplant hatten. Wir verstehen, dass die Regierung sehr schwierige Entscheidungen treffen muss, können aber nicht einsehen, warum im Sinne des Infektionsschutzes völlig unproblematische Unternehmen an der Eröffnung gehindert werden sollen.“