Poker im Film – Warum floppen Hollywood Pokerfilme an der Kinokasse?

Von John Caldwell

Wissen Sie wie hart es sein muss, wenn der Film eines großen Hollywood-Studios in 50 Kinos anläuft und am ersten Wochenende nur 35.281 USD einspielt? „Deal“, der aktuelle Kinoflop zum Thema Poker mit Burt Reynolds, hatte vor wenigen Wochen genau dieses Einspielergebnis.

Um das ganze Mal in Relationen zu bringen – von den 150 Filmen, welche in diesem Jahr angelaufen sind und von boxofficemojo.com in ihrer Rangliste erfasst wurden, belegte der Film „Deal“ Platz 147. Der Film lief gleichzeitig auf 50 Leinwänden an – die drei Filme, welche noch schlechter platziert sind als „Deal“ waren jeweils nur auf einer Leinwand gestartet. Zum Vergleich – Der Film „Iron Man“ hatte an seinem Startwochenende, in jedem einzelnen Kino in welchem er anlief, ein höheres Einspielergebnis, als „Deal“ insgesamt in allen Kinos. Ist es möglich, dass pro Filmvorführung nur ca. 6 Leute (im Durchschnitt) Geld bezahlen, um sich einen Film anzusehen? Sicherlich ist es dass – Dank dem neusten Kinoflop „Deal“.

Sicherlich ist Burt Reynolds nicht mehr der Kassenmagnet, welcher er früher einmal war, man sollte aber eigentlich davon ausgehen können, dass es noch den einen oder anderen Fan gibt, welcher sich Burt’s neusten Film ansehen möchte

Die Poker „Mockumentary“ (fiktiver Dokumentarfilm) The Grand war nur wenig besser, er hat bis heute 115.000 USD eingespielt und hatte an seinem Startwochenende sogar nur 26.334 USD eingespielt – weniger als „Deal“, aber „The Grand“ war auch nur in 6 Kinos gestartet und nicht in 50 Kinos, wie „Deal“. The Grand hatte einige witzige Passagen und zeichnete sich durch einen salonfähigen Insiderhumor aus. Es könnte durchaus sein, dass der Film eine Art Kultstatus erreichen könnte, wenn er auf DVD veröffentlicht wird, aber seine Einspielergebnisse in den Kinos, waren halt mehr als bescheiden.

Mögen die Amerikaner vielleicht keine Filme, welche sich mit dem Thema Casinos und Glücksspiel beschäftigen? In Anbetracht des Erfolges des gerade angelaufenen Films „21“, welcher sich mit Blackjack beschäftigt, scheint es so als würden sich die Amerikaner sehr wohl noch für Filme zum Thema Glücksspiel interessieren. „21“ hat bis jetzt in seiner 6 oder 7-wöchigen Laufzeit über 80.000.000 USD eingespielt und liegt in der Rangliste der diesjährigen Kinostarts somit auf Platz 4.

Einige der Verantwortlichen in Hollywood denken, dass der Hype um Poker bald beendet wäre und dass sie alles versucht haben, (solange noch etwas vom Pokerboom zu spüren ist) wenigsten einen guten Film zum Thema Poker in die Kinos zu bringen. Die meisten denken, dass der beste Film, welcher jemals in Hollywood zum Thema Poker gedreht worden war, der Film „Rounders“ war, ein Film, welcher dieses Jahr seine 10 Jahr der Veröffentlichung feiern konnte. Bedingt durch die schlechten Einspielergebnisse der letzten Pokerfilme, scheint es so, als hätten die Poker-Fans im Moment schlechte Karten. Haben die Pokerfans noch eine Chance, dass irgendwann ein wirklich guter Pokerfilm produziert wird, oder ist dieses Thema nun endgültig vom Tisch?