PartyGaming nimmt neuerlich Gespräche mit den USA auf

Von Lisa Horn

Der „Unlawful Internet Gambling Enforcement Act“ (UIGEA) von 2006 hat PartyGaming gezwungen alle seine Aktivitäten in den USA einzustellen und keine Einsätze von US-Bürgern mehr anzunehmen. Das hat das Unternehmen fast dreiviertel ihrer Kunden gekostet, der Umsatz ist um mehr als 60% eingebrochen und man schlitterte in die roten Zahlen. Jetzt erst, im ersten Quartal 2008, konnten wieder erste Gewinne erzielt werden, mehr darüber unter PartyGaming wächst im 1.Quartal 2008.

Dennoch ist für das Unternehmen nicht alles überstanden, denn die US-Gesetzgebung droht immer noch mit rückwirkenden rechtlichen Schritten. Nachdem einige Vorstände wie David Carruther von BetOnSports oder Peter Dicks von SportingBet 2006 verhaftet wurden, noch BEVOR der UIGEA überhaupt in Kraft getreten war, ist auch PartyGaming immer noch verunsichert ob es nicht doch noch zu Konsequenzen seitens der US-amerikanischen Regierung kommen könnte, man hat sich damals nicht schnell genug aus dem Geschäft zurückgezogen. Vielleicht mit ein Grund, dass der CEO von PartyGaming, Mitch Garber, nun zurücktritt. Denn sein Wunsch ist es, wieder in die USA zurückzukehren. Bevor es aber soweit ist, sollen noch alle Unklarheiten bereinigt werden.

Um diese eventuellen rückwirkenden rechtlichen Schritte seitens der USA zu vermeiden hat PartyGaming angekündigt, dass eine Einigung mit dem US-amerikanischen Justizministerium angestrebt wird. Denn es gibt bis dato immer noch Unsicherheiten ob noch Maßnahmen zu erwarten sind oder nicht. Nämlich hinsichtlich Geschäftsaktivitäten, die vor dem in Kraft treten des UIGEA gesetzt wurden.

Auch Neteller konnte sich letztes Jahr auf einen Deal mit den USA einigen um einer Strafverfolgung zu entgehen, der Preis dafür waren USD 136 Millionen. Viele Unternehmen aus der Branche haben es damals schon als Auftakt für weitere mögliche Deals, die mit der US-Regierung geschlossen werden können, angesehen. So hofft nun auch PartyGaming auf eine einmalige Zahlung die sie jeglichem weiteren Risiko eventueller Strafverfolgung entbindet.

Denn auf die Änderung der Gesetzgebung ist in naher Zukunft nicht zu hoffen. Auch wenn der Druck der World Trade Organisation oder Organisationen wie der „Poker Players Alliance“ konstant bleibt, die USA hält vorerst noch unbehelligt an ihren Gesetzen fest.