"Pokerkönig" Peter Zanoni hat den Kampf gegen die Finanzbehörden verloren und gibt auf: "Mit großen Bedauern sehe ich mich veranlasst bekanntzugeben, dass ich mit dem heutigen Tage die Concord Card Casinos endgültig schließen muss", schrieb Zanoni am Montag seinen Mitarbeitern. Am Dienstagvormittag werde der Insolvenzantrag eingereicht, sagte er zur APA.

Seine Auseinandersetzung mit den Steuerbehörden sieht Zanoni als Kampf "David gegen Goliath" - wobei David diesmal unterlag.

Zanoni liegt seit Jahren wegen der Besteuerung seines Geschäfts mit der Finanz im Clinch - besteuert würden nämlich nicht die Gewinne seiner Casinos, sondern die Spieleinsätze der Pokerspieler. "Für jeden Brutto-Euro muss ich fünf Euro Abgabe zahlen, und da sind die Kriegsopfer-Abgabe und die Vergnügungssteuer noch nicht dabei, die jede für sich eine erdrosselnde Wirkung haben. Das ist schlicht und ergreifend eine Hetzjagd, die jetzt zu Ende ist."

Den Ausgang einer noch beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) anhängigen Beschwerde, über die im Februar hätte entschieden werden sollen, könne er nicht mehr abwarten, sagte Zanoni zur APA. Über die Jahre hätten sich Steuerschulden von rund 600 Millionen Euro angesammelt, "nicht einmal der liebe Gott kann das bezahlen". Auch am Europäischen Gerichtshof ist noch ein Verfahren anhängig.

Bei Jahresumsätzen um die 30 Millionen Euro könne das keinen Tag länger funktionieren, "das kann nur auf eine Insolvenz hinauslaufen". Der Antrag werde morgen (Dienstag) Vormittag übergeben.

Zuletzt hatte Zanoni sieben seiner zwölf Concord Card Casinos wieder aufgesperrt, um dort das Spielen gratis anzubieten und die Entscheidung des VfGH und des EuGH abzuwarten. Davor hatte er seine zwölf Spielstätten Anfang Jänner nach Razzien der Finanzpolizei schließen müssen, seine Lizenz war ausgelaufen.