Treffen der Nachkommen von Paul Ehrlich

ESPELKAMP. In der vorangegangenen Sonderausstellung des Deutschen Automatenmuseums „Gut aufgelegt – Meisterwerke der Mechanischen Musik“ war es insbesondere eine kleine mechanische Tischdrehorgel namens „Ariston“, die bei den Museumsbesuchern für Begeisterung sorgte. Denn mit dieser handlichen Tischdrehorgel und ihrer Lochplatte aus Pappe, kam im 19. Jahrhundert erstmals die Musik in die heimischen Wohnzimmer der Menschen, die diesen Luxus bisher nur in Gaststätten oder Kirchen erleben konnten.

Darüber hinaus hat das Instrument „Ariston“ innerhalb der Unternehmerfamilie Gauselmann aber noch einen weiteren besonderen Stellenwert: Der Erfinder dieser Tischorgel, Paul Ehrlich, ist der Urgroßvater der Unternehmergattin Karin Gauselmann.

31.05.2019 Espelkamp / Gestringen. Schloß Benkhausen. Karin Gauselmann und der Ariston.
Foto: Oliver Krato
Wie es der Zufall so will, lernte Sascha Wömpener, Leiter des Deutschen Automatenmuseums am Schloss Benkhausen, über einen befreundeten Sammler in Leipzig Frau Monika Hirsch kennen, die ihm berichtete, dass ihre Großmutter Hedwig eine Schwester von Paul Ehrlich, dem Gründer der großen Leipziger Musikwerkefabrik gewesen sei.

Diese Informationen gab Sascha Wömpener natürlich an Frau Gauselmann weiter, die ihrerseits freudig überrascht über die neue Verwandte war. Denn bislang stand sie hauptsächlich mit ihrem Cousin Achim Quaas, der wie sie selbst ein Urenkel des Erfinders und gelernten Klavierbauers Paul Ehrlich ist, in familiärem Kontakt.

Vor wenigen Wochen nun lud Karin Gauselmann Monika Hirsch und ihren Mann Karl Georg aus Leipzig nach Espelkamp ein. Mit von der Partie waren auch Achim Quaas und seine Frau Nikola Bunke, die ebenso gespannt auf die neue Verwandtschaft waren.

In gemütlicher Runde erzählten sich die Ehrlich-Nachfahren persönliche Erinnerungen und Erlebnisse, wälzten in privaten Fotoalben und lauschten zudem den interessanten Ausführungen von Achim Quaas, der mittels einer Präsentation die Wohnorte und Lebensumstände der Familie Ehrlich veranschaulichte.

Sascha Wömpener, der das Treffen auf Schloss Benkhausen arrangiert und organisiert hatte, begrüßte an diesem Tag die besonderen Gäste auf Schloss Benkhausen und führte sie durch das Deutsche Automatenmuseum, wo die geniale Erfindung ihres Vorfahren, die Tischdrehorgel „Ariston“, als Exponat zu sehen ist. Als besonderes Highlight präsentierte er im Verlauf des Tages auch seine umfassenden Recherche-Ergebnisse hinsichtlich der Familie Ehrlich. Neben Kirchenarchiven in Leipzig, Döbeln und Rüsseina hatte er für die Erstellung einer Ahnentafel auch die digitalisierten Adressbücher von Leipzig und das Detmolder Archiv besucht.

Paul Ehrlich, der im März dieses Jahres seinen 170. Geburtstag gefeiert hätte, wäre über das gelungene Familientreffen mit Sicherheit entzückt gewesen, da waren sich die Urenkel Karin und Achim sowie die Großnichte Monika absolut einig.