Die deutschen eSportler haben bei der Premiere der „Fortnite“-WM in New York eine Top-Ten-Platzierung deutlich verpasst. Der 13 Jahre alte Lion „LYGHT“ Krause, jüngster von 100 Teilnehmern, landete nur auf Platz 80. Zum ersten Weltmeister krönte sich überlegen der Amerikaner Kyle „Bugha“ Giersdorf. Der 16-Jährige knackte damit den Mega-Jackpot von drei Millionen Dollar.
Der beste deutsche Profi vor über 20.000 Zuschauern im Arthur Ashe Stadium in Flushing Meadows, wo in knapp einem Monat die Tennisprofis bei den US Open um den Titel kämpfen werden, war der 16-jährige Jan „fwexy“ Kaur auf Rang 31. Allein durch die Qualifikation, an der fast 40 Millionen Spieler teilgenommen hatten, war den Finalisten ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Dollar sicher. Der älteste Teilnehmer bei der von Hersteller Epic Games ausgetragenen WM ist 24 Jahre alt.
Am Samstag hatten der Österreicher David „Aqua“ Wang und Emil „Nyhrox“ Bergquist Pedersen aus Norwegen das Duo-Finale für sich entschieden und sich ein Preisgeld in Höhe von drei Millionen Dollar geteilt. Der 15-jährige Deutsche Fabian „Derox“ Real und sein Teamkollege Calum „itemm“ MacGillivray aus Schottland wurden Achter und erhielten 375.000 Dollar.
Beide teilen sich das Preisgeld. Davon werden die Steuerbehörden einen Teil einbehalten. Was er mit dem Rest macht? „Ich weiß es nicht“, sagt Derox. Das meiste werde gespart, vielleicht gibt es einen neuen Rechner.
Zu Hause gibt Vater Tobias Real klare Regeln vor: „Wenn sich die schulischen Leistungen verschlechtert hätten, wäre das vorbei gewesen mit dem Spielen“, sagt er, der seinen Sohn vor Ort anfeuerte. Und auch Derox meint: Wenn nicht gerade Sommerferien sind, geht die Schule vor.
Insgesamt gab es bei der „Fortnite“-WM 30 Millionen Dollar zu gewinnen, jeder qualifizierte Spieler ging mit mindestens 50.000 Dollar nach Hause. Für „Fortnite“-Entwickler Epic Games ist das nicht viel Geld: Den Analysten von Nielsen SuperData zufolge verdiente die Firma im vergangenen Jahr geschätzt 2,4 Milliarden Dollar mit dem Spiel.
Das Geld kommt vor allem von In-Game-Käufen der Spieler – sie können sich gegen echtes Geld eine virtuelle Währung kaufen und davon wiederum Gegenstände im Spiel, wie etwa Outfits für die Spielfiguren.
Bei der WM sammelten die 100 Profis in sechs Partien im Battle-Royal-Modus „Jeder gegen Jeden“ möglichst viele Punkte. Ziel ist es, als Letzter zu überleben. Dazu können die Gegner entweder offensiv eliminiert werden, oder die Zocker verstecken sich innerhalb des Spielfeldes so lange wie möglich.