Ehepaar Adebar hat sich schon eingerichtet

Nur wenige Wochen, nachdem auf dem Rundwanderweg am Schloss Benkhausen ein Storchenhorst aufgestellt worden ist, hat jetzt ein Storchenpärchen die Nesthilfe in luftiger Höhe dankbar angenommen. „Da haben wir wohl alles richtig emacht“, freut sich Paul Gauselmann, nachdem er von den neuen Bewohnern, Meister Adebar und Frau, erfuhr.

Für das Schulungszentrum und Seminarhotel Schloss Benkhausen war das vergangene Jahr äußerst ereignisreich. Im Juni wurde nach nur wenigen Wochen Bauzeit, aber einer über ein Jahr dauernden Vorbereitungszeit, der rund zwei Kilometer lange Rundwanderweg, meist durch eigenen Wald, um die Gutsanlage eröffnet.

Im September folgte sodann die Fertigstellung und Einweihung des Schiffsanlegers am Mittellandkanal. Ab Mai dieses Jahres werden dort regelmäßig Fahrgastschiffe der MiFa anlegen und Tagesgäste am Schloss Benkhausen absetzen. Dort erwartet sie ein fachkundig geführter Rundgang durch den Schlosspark, ein Mittagessen im Schlosscafé „Die Rentei“ und als krönender Abschluss eine Führung durch das Deutsche Automatenmuseum.

Zu guter Letzt gab es im November vergangenen Jahres nochmals Grund zur Freude: Das Trauerschwanpärchen, das erst ein Jahr zuvor am Schloss Benkhausen angesiedelt worden war, sorgte für fünffachen Nachwuchs und bereicherte damit das in großen Teilen öffentlich zugängliche Anwesen der Familie Gauselmann um eine weitere naturverbundene Sehenswürdigkeit.

Um Einklang mit der Natur ist man auf Schloss Benkhausen sehr bemüht. So wurde auch bei der Planung des Rundwanderwegs auf die heimischen Tierarten besondere Rücksicht genommen. Der Gestringer Bach, der 1914 als kleiner Kanal begradigt wurde, erhielt dank der Renaturierungsarbeiten für den Wanderweg wieder einen natürlich-verzweigten Verlauf innerhalb des Waldes. Und entlang des Bachs wurden zudem mehrere Blänken angelegt, die der Ansiedlung von spezieller Flachwasser-Vegetation und entsprechend typischer Tierarten dienen. Durch diese Maßnahmen bietet sich gerade für Störche ein ideales Lebensumfeld.

Erst im Februar wurde die rund 50 Kilo schwere Nisthilfe aus witterungsbeständigem Eichenholz auf den 10 Meter hohen Pfahl im Umfeld des Gestringer Bachs gesetzt und verschraubt.

Dass das neue Zuhause so schnell besetzt werden würde, war eine schöne Überraschung. Auch viele Spaziergänger freuten sich über das neue Storchenpaar und sandten ihre Schnappschüsse vom Nest und seinen neuen Bewohnern an die Schlossleitung. Einer der Hobby-Tierfotografen ist Wolfram Piel vom Geschichtsverein Benkhausen. Der Pensionär dreht zurzeit mehrmals täglich seine Runden auf dem Wanderweg um Schloss Benkhausen, um das Storchenpaar zu fotografieren.