Tasmanien drin, Kahnawake und Antigua weiter draußen

Das britische Staatsministerium für Kultur, Medien und Sport hat bestätigt, dass Tasmanien künftig auf der sogenannten White List jener Länder enthalten ist, die auf den Britischen Inseln für Onlinespielangebote werben dürfen. Gleichzeitig wurde dies den Antragstellern aus Kahnawake und Antigua verweigert. Eine Begründung für diese Entscheidungen steht noch aus.

Vor allem für den britischen Anbieter Betfair sind dies gute Nachrichten. Vor exakt einem Jahr wurde Betfair auf der größten Insel des Australischen Bundes eine Lizenz zum Anbieten von Onlinespielen erteilt. Nachdem nun auch steuerliche Fragen restlos geklärt sind, dürfen auf Tasmanien beheimatete Anbieter ab Anfang Februar in Großbritannien beworben werden. Bislang war das nur für Firmen möglich, die auf den Inseln Alderney und Isle Of Man sowie neuerdings Gibraltar und Malta lizensiert waren.

Zugleich verweigerte das Ministerium den Antragstellern Antigua/Barbuda und Kahnawake (ein Mohawk-Indianerreservat in Kanada) dieses Recht.

In einer ersten Reaktion zeigte sich Kahnawake-Häuptling Michael Ahríhrhon Delisle Jr. über die Entscheidung der britischen Behörden tief enttäuscht: „Die Ablehnung widerspricht in allen Punkten dem verbrieften Recht, das wir als Ureinwohner und souveräne Nation der Mohawk klar auf unserer Seite haben. Die Untersuchung der Angelegenheit durch die britischen Behörden war weder fair noch objektiv.“ Der Häuptling, dessen Stamm Schätzungen zufolge mit rund 2.000 Mitarbeitern bis zu 60 Prozent des weltweiten Online-Gaming-Aufkommens unter seiner Kontrolle hat, kündigte an, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen.

Ähnliche Reaktionen kommen aus Antigua/Barbuda. Der unabhängige Antillenstaat (innerhalb des britischen Commonwealth) hatte eigens bestehende Gesetze geändert, um der restriktiven britischen Politik entgegenzukommen. Im Vorfeld der Entscheidung war die Regierung von Antigua sicher gewesen, im zweiten Anlauf auf die „Weiße Liste“ zu gelangen. Für Kaye McDonald, auf den beiden Antillen-Inseln für die Regulation von Glücksspiel zuständig, ist der Zug dennoch nicht ganz abgefahren: „Es ist ein laufender Vorgang. Wir werden gemeinsam mit der britischen Regierung eine Lösung erarbeiten.“

Bereits in der kommenden Woche will McDonald mit einer Delegation nach London reisen, um weitere Verhandlungen mit der britischen Gambling Commission zu führen. Auch Antigua/Barbuda gehört zu den größten Standorten für Onlinespiele. Schätzungen zufolge wird ein Viertel des weltweiten Aufkommens über die beiden Inseln abgewickelt.