Einsätze um Milliarden an Automaten

Nur in Großbritannien und Finnland wird noch mehr gezockt als in Österreich. Seit 2002 haben sich die Einsätze der Alpenrepublikaner von 3,9 auf 6,9 Milliarden fast verdoppelt. Heuer werden es laut Marktanalyse der Beratungsfirma Kreutzer Fischer & Partner 8,2 Milliarden sein.

Dies obwohl in Österreich Glücksspiel um Geld dem Monopolisten Casinos Austria vorbehalten ist. Dessen Spieleinsätze sind seit 2002 um 20 Prozent gesunken, Lotto, Rubbellose und dergleichen verzeichnen seit 2002 Rückgänge zwischen 17 und 29 Prozent.

Ein Großteil der Einsätze wird illegal verzockt, im Internet und an Geldautomaten, die es etwa in Oberösterreich gar nicht geben dürfte. Online wurden 2006 laut Kreutzer Fischer & Partner 1,3 Milliarden umgesetzt, an Automaten sogar 3,3 Milliarden.

Das so genannte kleine Glücksspiel mit maximal 50 Cent Einsatz und 20 Euro Gewinn ist nur in Wien, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten legal.

Von den rund 13.000 Glücksspielautomaten wird laut dieser Studie etwa die Hälfte illegal betrieben. In Oberösterreich stehen 2500 illegale Automaten, fast so viele wie in allen anderen Bundesländern mit Spielverbot zusammen. Im übrigen: In Bundesländern, wo das kleine Glücksspiel erlaubt wurde, gibt es so gut wie keine Automaten mehr, an denen, wie in Oberösterreich, Spieler illegal und ohne jede Kontrolle abgezockt werden.

Laut Studie hinterziehen die Betreiber illegaler Automaten 104 Millionen Euro Steuern im Jahr. Denn: Für etwas, was es offiziell nicht gibt, werden naturgemäß weder Mehrwertsteuer noch Automatenabgabe bezahlt.