Online-Wettstube Tipp24 steigert Umsatz

Das Online-Wettbüro Tipp24 hat im ersten Halbjahr 2007 18 Millionen Euro umgesetzt. Dies bedeutet eine Steigerung der Provisionen und Zusatzgebühren um 17,1 Prozent zum ersten Halbjahr des vergangenen Jahres (15,3 Millionen Euro). Das Transaktionsvolumen – im Grunde die vermittelten Spieleinsätze – stieg von 117,4 Millionen Euro auf 139,6 Millionen Euro und liegt damit 18,9 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Zahl der registrierten Mitglieder wuchs im ersten Halbjahr 2007 um 136.000 auf 1,9 Millionen.

Die Zahlen werden aber durch den rückläufigen Gewinn und dem Ergebnis vor den Steuern und Zinsen (EBIT) getrübt. Der Anbieter von staatlichen Lotterien und Sportwetten verringerte seinen Nettogewinn um 52,8 Prozent auf 2 Millionen Euro. Auch das EBIT nahm um 21,6 Prozent ab und sank von 3,0 Millionen Euro auf 2,36 Millionen Euro. Als Grund gibt das Unternehmen Einmalaufwendungen in Höhe von 1,4 Millionen Euro und einen einmaligen Personalaufwand von 350.000 Euro an.

Die rechtliche Position von privaten Online-Glücksspieleseiten ist weiterhin ungewiss. Während die Politik im Konflikt um das staatliche Lottomonopol versucht, den Lotteriemarkt mit einem neuen Staatsvertrag zum 1.1.2008 weiterhin an den Staat zu binden, wird die Forderung nach einer Liberalisierung immer lauter. Private Lotterie-Vermittler wie Tipp24 sehen die Gefahr, dass sie durch entsprechende Gesetze verboten werden. Zuletzt stärkten zwar Bescheide der EU-Kommision und nationalen Verwaltungsgerichten die privaten Unternehmen, dennoch sind sie weit von einer Liberalisierung entfernt.

Das Bundesverfassungsgericht hatte Anfang 2006 einen neuen Lotto-Staatsvertrag gefordert. Nach dem Urteil, das sich zunächst nur auf Sportwetten bezog, darf das staatliche Glücksspielmonopol nur erhalten bleiben, wenn der Staat die Werbung für Glücksspiele deutlich einschränkt und die Spielsucht der Bevölkerung stärker bekämpft. Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich dann Ende vergangenen Jahres mehrheitlich auf eine Verlängerung des staatlichen Glücksspielmonopols in Deutschland geeinigt; die Beschränkungen dieses Lotto-Staatsvertrags bezeichnete die EU-Kommission als „unverhältnismäßig“.