1. Nachrichten
  2. Finanzen
  3. Wirtschafts-News
  4. Online-Casinos: Spielsüchtige befreien sich mit einem legalen Trick von Schulden

Online-Casinos: Spielsüchtige befreien sich mit einem legalen Trick von Schulden
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Anzeige JETZT SPIELEN auf einem Bildschirm
dpa/Arno Burgi Im Internet wird für ein Online-Glücksspiel geworben (Symbolbild)

Onlineglücksspiel ist in Deutschland streng geregelt, erlaubt sind nur staatliche und lizenzierte Anbieter. Viele Deutsche hindert das nicht daran, in ausländischen Onlinekasinos um echtes Geld zu spielen. Doch beim Eintreiben der Spielschulden bewegen sich die Anbieter auf einem rechtlichen Minenfeld.

Denn die deutschen Spieler können die Zahlung verweigern - völlig legal. Im Jahr 2011 beschlossen die Bundesländer das Verbot von Onlineglücksspiel. Onlinekasinos sind - mit einigen Ausnahmen wie Sportwetten und Lotterien - verboten. Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf eine Studie berichtet, werden dennoch 85 Prozent des Geldes im Onlineglücksspiel im illegalen, nicht regulierten Markt umgesetzt. Die Deutschen spielen und zahlen auf ausländischen Seiten.

Doch viele unglückliche Spieler, die auf Spielschulden sitzenblieben, nutzen nun deutsche Gesetze, um nicht zahlen zu müssen. „Ich habe American Express in einem Brief deutlich darauf hingewiesen, dass Onlineglückspiel hierzulande verboten ist“, erklärte Ilona Füchtenschnieder vom Fachverband Glücksspielsucht dem „Spiegel“. Sie bewahrte dadurch einen Spieler vor einer 2000-Euro-Zahlung.

Das Zurückbuchen ist simpel und legal

American Express verzichtete demnach auf die Forderungen, um nicht an einem „verbotenen Geschäft“ mitzuwirken – und kündigte die Zusammenarbeit mit dem Anbieter komplett. Tatsächlich stehen Kreditkartenfirmen vor einem Problem: Beim Fachverband meldeten sich inzwischen fast täglich Leute, die Geld beim Onlineglücksspiel verloren haben und einen Ausweg suchen.

Die Zahlungsverweigerung ist simpel. „Sie müssen einfach der Kreditkartenabbuchung unter Hinweis auf das illegale Glücksspiel widersprechen. Dann muss zurückgebucht werden“, sagte Rechtsanwalt Guido Lenné dem „Spiegel“. „Habe sie das Geld überwiesen, holen sie es per Lastschriftrückbuchung zurück.“ Er hat inzwischen wegen der vielen Anfragen einen Musterbrief herausgeben. Wer fürs Zocken ein Paypal-Konto nutzt, kann die Zahlung ebenfalls verhindern - muss aber damit rechnen, dass sein Konto gekündigt wird.

Mehrfache Zahlungsverweigerung kann Betrug sein

Für Suchtberaterin Füchtenschnieder ist es eine gute Möglichkeit den illegalen Glücksspielanbietern das „Geschäft zu erschweren“ und Spieler vor horrenden Zahlungen zu bewahren. Rechtlich berufen sich die Zahlungsverweigerer dabei auf den Paragraf 134 des Bürgerlichen Gesetzbuches, nach dem ein Geschäft nichtig ist, wenn es gegen ein gesetzliches Verbot verstößt.

Vielen Süchtigen hilft die Schuldenfreiheit jedoch nur kurzzeitig. Denn wer mehr als einmal nicht zahlt, kann Probleme bekommen, sagte Rechtsanwalt Lenné dem „Spiegel“. „Das könnte Betrug und damit strafbar sein.“

Im Video: Wayne Rooney verliert Vermögen beim Glückspiel - in nur zwei Stunden

Wayne Rooney verliert Vermögen beim Glückspiel - in nur zwei Stunden

FOCUS online/Wochit Wayne Rooney verliert Vermögen beim Glückspiel - in nur zwei Stunden
Finanzen Newsletter
Informiert sein, verstehen, die richtigen Entscheidungen treffen
Hier bekommen Sie Hintergründe zu aktuellen Finanz-Nachrichten.
Jeden Freitag als Newsletter.
* Mit einem * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder
dn
Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch
Urteil: Kein Anspruch auf Hausverbot in Spielhallen in NRW

Glücksspiele

Urteil: Kein Anspruch auf Hausverbot in Spielhallen in NRW

Keine Polizei, kein Plan, keine Steuern: Staat verliert Kontrolle über das Glücksspiel

„Wer sich ans Gesetz hält, ist der Dumme“

Keine Polizei, kein Plan, keine Steuern: Staat verliert Kontrolle über das Glücksspiel