Niederländerin scheitert mit Klage wegen Lottotrauma

Amsterdam – Ein Amsterdamer Gericht hat die Klage einer Niederländerin abgewiesen, die nach einem verpassten Gewinn die Lotteriegesellschaft für ihre Traumatisierung verantwortlich gemacht hat. Helene de Gier erklärte, sie habe emotionale Schäden erlitten, nachdem sieben ihrer Nachbarn im Postleitzahlenlotto insgesamt fast 14 Millionen Euro gewonnen hatten. Einer der Glücklichen habe zudem prahlerisch seinen neuen Porsche vor dem Haus zur Schau gestellt, kritisierte die enttäuschte Verliererin. Sie selbst und ihr Mann hatten nicht an der Verlosung teilgenommen.

Bei der Lotterie werden zufällig Postleitzahlen eines Gebietes gezogen. Die Teilnehmer dieser Region können Preise von wenigen Euros bis hin zu Millionenbeträgen gewinnen. Die Bewohner der kleinen Stadt Heusden zogen am 1. Januar vergangenen Jahres das grosse Los. «Bei anderen Lotterien würde man niemals sicher wissen, dass man gewonnen hätte, wenn man nur teilgenommen hätte», beschwerte sich die Klägerin. Zudem sei die Werbung der Lotteriegesellschaft «emotionale Erpressung», weil sie an die drohende Enttäuschung erinnere, sollten die Nachbarn gewinnen und man selbst leer ausgehen.

Der Gedanke an die nächste Verlosung fühle sich deshalb an, wie eine enger werdende Schlinge um ihren Hals, sagte die Verliererin unter Tränen dem Fernsehsender «Nova». Das Gericht liess ihre Vorwürfe allerdings nicht gelten: «Im täglichen gesellschaftlichen Leben passieren Dinge, die unerfreuliche Konsequenzen für jemanden haben», schrieben die Richter in ihrer Begründung. Das bedeute aber nicht automatisch, dass der Verursacher dafür verantwortlich gemacht werden könne.