Stabile Entwicklung trotz uneinheitlicher Rechtslage

WestLotto begrüßt Zustimmung des Landes zu neuem Staatsvertrag

Münster/Düsseldorf. 2006 war für WestLotto ein schwieriges Jahr. Dennoch konnte mit Spieleinsätzen von 1,77 Mrd. Euro ein gutes Ergebnis erzielt werden, teilte WestLotto- Geschäftsführer Dr. Winfried Wortmann während der Bilanz-Pressekonferenz in Düsseldorf mit. Positionsverschiebungen im Einzelhandel hätten erneut den traditionellen Vertriebsast, die mittelständischen Zeitschriften- und Tabakwarenhändler, belastet. Die Konsumneigung in Deutschland sei zudem insbesondere zu Jahresbeginn noch zögerlich gewesen. Den Glücksspielsektor prägte im Geschäftsjahr 2006 eine kaum überschaubare Vielfalt an juristischen Entscheidungen und politischen Entwicklungen. Vor diesem Hintergrund berichtete Dr. Wortmann von einem Rückgang des Gesamtumsatzes um 2 Prozent (36,7 Mio. Euro).

Das Sportwetten-Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 28. März 2006 hat der Politik aufgetragen, das staatliche Glücksspielmonopol strikt am Spielerschutz und an der Spielsuchtprävention auszurichten. Nach Anweisung der Landesregierung im April hat WestLotto umgehend Vertrieb, Werbung und Vermarktungspolitik noch strenger an diesen Zielen und am Jugendschutz ausgerichtet, um die Vorgaben zu erfüllen. Sportwetten sind außerhalb der Lotto-Annahmestellen nicht mehr beworben worden. Sponsoringverträge wurden rückabgewickelt; Spielscheine und Schulungsprogramme für Annahmestellen überarbeitet.

Kommerzielle Sportwetten-Anbieter ohne Konzession konnten teilweise weiterhin in NRW tätig sein. Vielfach sind Ordnungsämter vor den Gerichten mit Schließungen gescheitert. In der Folge hat WestLotto Umsatzanteile im Bereich der Sportwetten an die konzessionslosen Anbieter verloren.

Dennoch liegt der Anteil von WestLotto am Gesamtzumsatz des Deutschen Lotto- und Totoblocks bei konstant 22,5 Prozent. Damit ist das nordrhein-westfälische Unternehmen der umsatzstärkste staatlich konzessionierte Anbieter von Glücksspielen in Deutschland. Insgesamt hat WestLotto 173,5 Millionen Spielaufträge entgegen genommen. Davon entfallen etwa 25 Prozent auf Stammspieler. Der Durchschnittsumsatz pro Spielauftrag liegt bei 9,97 Euro.

Den größten Umatz erzielte WestLotto weiterhin durch das klassische Lottospiel. Mit über 64 Prozent Umatzanteil (1,14 Mrd. Euro) bleibt Lotto das wichtigste Produkt des Unternehmens und gegenüber dem ereignisreichen Jubiläumsjahr 2005 nahezu stabil. Dies ist in erster Linie auf die überdurchnittlich hohen Jackpot-Verläufe des Jahres 2006 zurückzuführen. Die Lotterien Spiel 77 und Super 6 haben ihre Umsätze sogar leicht gesteigert. Das Spiel 77 um 0,3 Prozent auf 230,4 Mio. Euro; die Super 6 um 1,1 Prozent auf 163,5 Mio. Euro. Über das Internet wurden 3,7 Prozent der Spielaufträge getätigt.

Trotz der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land verzeichnete WestLotto bei der Sportwette ODDSET hohe Einbußen. Die Umsätze liegen mit 84,2 Mio. Euro um 23,1 Mio. Euro oder 21,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. „Während WestLotto und seine Partner im Deutschen Lotto- und Totoblock nach dem Sportwettenurteil des Bundesverfassungsgerichtes die Werbung für ODDSET massiv einschränkten, erhöhten die privaten, konzessionslosen Sportwettenanbieter den Werbedruck vor und während der WM nochmals erheblich. So kam es zu einer Marktanteilsverschiebung zu Gunsten der illegalen Sportwettenanbieter“, resümierte Dr. Wortmann.

WestLotto begrüßt die Entscheidung des Landes für den neuen Staatsvertrag, der zum 1. Januar 2008 in Kraft treten soll. „Wir erwarten, dass der gespaltene Markt nächstes Jahr geordnet werden kann“, erklärte Dr. Wortmann und führte weiter aus: „Es geht nicht, dass sich WestLotto gesetzestreu verhält und Spielsuchtbekämpfung konsequent umsetzt – mit allen Einschnitten, die das bedeutet – und daneben kommerzielle Anbieter grenzenlos agieren können. Dann wird das Ordnungsrecht zur Farce.“ Dr. Wortmann abschließend: „Wo illegale Anbieter geschlossen werden, gewinnt WestLotto Marktanteile zurück – obwohl das Spielangebot zurückhaltender ist.“

Münster/ Düsseldorf, den 14. Juni 2007