Berlin: 70 Berliner Casinos müssen wegen Spielhallengesetz schließen

Spielhallen in der Stromstraße zwischen Birken- und Turmstraße

Niemand geht rein. Niemand kommt raus. Das Vulkan Stern Casino in der Moabiter Stromstraße 25 wirkt abgeschottet von der Außenwelt. Ein Schild zeugt davon, dass es von vormittags an bis spät in die Nacht geöffnet hat. Drinnen offenbart sich eine andere Welt. Es ist dunkel, der Duft nach kaltem Zigarettenrauch liegt in der Luft und abgesehen von den Geräuschen, die die Spielautomaten hin und wieder von sich geben, herrscht Stille. Rund 50 Stück verteilen sich in drei großen Räumen. Lediglich zwei sind am frühen Sonnabendnachmittag besetzt. Solche Orte soll es nach dem Willen der Berliner Politik viel seltener geben.

"Das ist doch alles Geldwäsche", spekuliert Hans-Joachim Müller, der in einer Kneipe unweit des Casinos ein Bier trinkt. Auch dort stehen drei Spielautomaten, die er aber nie angerührt habe. "Ich musste für mein Geld hart arbeiten – da versenke ich es doch nicht in so einem Ding." Er fände es schlimm, dass es so viele Spielcasinos auf der Stromstraße gibt. Fünf Stück sind es im Abstand von knapp 300 Metern jeweils in Sichtweite zueinander. Das widerspricht eigentlich dem Berliner Spielhallengesetz, das einen Abstand von mindestens 500 Metern zwischen zwei Casinos vorschreibt. Drei der vier Casinos müssten demnach schließen. Aber der Kampf gegen die Casinos dauert länger als gedacht.

Mit dem Gesetz reagierte die Hauptstadt vor sechs Jahren auf den Trend, dass in vielen leerstehenden Ladenlokalen sozial schwacher Kieze wie Teile Moabits immer mehr Automaten-Casinos erö...

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