„Tag der offenen Automaten-Tür“ im Deutschen Automatenmuseum am 1. April

Detailaufnahme von der Symphonie M80. Gebaut in Espelkamp.
Espelkamp-Gestringen – Hereinspaziert ins Deutsche Automatenmuseum – Sammlung Gauselmann: Am Tag der offenen Automaten-Tür am Samstag, 1. April von 11 bis 18 Uhr besteht Gelegenheit dazu. Denn an diesem Tag gibt es für Besucher die Möglichkeit, an zwei kostenlosen technischen Führungen um 12 und um 16 Uhr teilzunehmen. Für die Führungen wird um Anmeldung unter Telefon (0 57 43) 93 18 22 2 oder anmeldung@deutsches-automatenmuseum.de gebeten. Der Eintritt an diesem Tag beträgt fünf Euro.

Eintauchen in die Welt der Automaten, so heißt das Motto an diesem Tag. In der Dauer- und Sonderausstellung „Music for Millions – Jukeboxen aus fünf Jahrzehnten“ ist jeder eingeladen sich umzuschauen und informieren zu
lassen.

Jukebox Filben Maestro geöffnet.
Museumsleiter Sascha Wömpener weist darauf hin, dass im Hinblick auf die aktuelle Sonderausstellung ganz besonders die Technik und die technische Entwicklung von Musikboxen im Mittelpunkt steht. Insbesondere werden die klingenden Exponate aus den 1930er- bis 1970er-Jahren vorgestellt.

Darunter spielen die Geräte von Wurlitzer eine ganz besondere Rolle. Hingewiesen wird in diesem Zusammenhang auf die Rudolf Wurlitzer Company, die 1856 von eben diesem deutschen Auswanderer gegründet worden ist. Seine unternehmerische Tätigkeit begann mit dem Import und Verkauf von deutschen Musikinstrumenten und weitete sich schon bald aus. Ab 1880 baute er mit seinem Bruder Anton zusammen Klaviere. In den folgenden Jahren vertrieb er die mechanische und münzbetriebene Musikautomaten sowie Klaviere und ab 1903 auch Phonographen. Danach stellte Wurlitzer die weltberühmten Kinoorgeln her, die zur musikalischen Untermalung der Stummfilme dienten.

Elegantes Äußeres: Die Mills Zephyr aus Chicago ist mit edlem Holz umhüllt und ein echter Hingucker.
Mit Ende der Prohibition in den Vereinigten Staaten 1933 entstand schlagartig eine große Nachfrage an automatischer Unterhaltung in der
Gastronomie des Landes, die es zu befriedigen galt. Dieses sah auch das Traditionsunternehmen Wurlitzer – in Person von Farny Wurlitzer und Homer
Earl Capehart – als Chance, neue Wege zu beschreiten und stieg in das Jukebox-Geschäft ein.

Bei Wurlitzer überließ man den Erfolg der zukunftsweisenden Produkte nicht dem Zufall. Mit Hilfe der weitreichenden Öffentlichkeitsarbeit und massiven Werbeoffensiven verkaufte die Firma in den Vorkriegsjahren durchschnittlich 30.000 Jukeboxen im Jahr und hatte damit einen Marktanteil in den USA von mehr als 50 Prozent.

Auch die deutsche Wurlitzer, die 1960 in Hüllhorst gegründet wurde, spielt
im Deutschen Automatenmuseum – Sammlung Gauselmann, eine Rolle.

Detailaufnahme der Mills Zephyr.
Nach dem hundertjährigen Bestehen der Rudolph Wurlitzer Company entschied man sich, ein europäisches Tochterunternehmen zu gründen und tat dies 1960 mit der Deutschen Wurlitzer GmbH in Hüllhorst. Hier wurden neben Orgeln und Warenautomaten auch Jukeboxen produziert, die stets den stilistischen und technischen Bedürfnissen der Zeit entsprachen und in die ganze Welt exportiert wurden.

Am Tag der offenen Automaten-Tür werden die Techniker Matthias Diekmann und Josef Herb den Besuchern an diesem Tag nicht nur in den Führungen Rede und Antwort stehen.

Die Öffnungszeiten des Museums: Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Samstag & Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Am Karfreitag, 14. April, hat das Museum geschlossen.