Bregenz Open 2007 Teil 1

Michael Keiner
Poker-Experte
E-Mail: laserase@aol.com


Ab Ende Februar steht für mich ein Turniermarathon an, der fast nur von der WSOP zu toppen ist. Es geht los mit den Bregenz Open, einer Turnierserie der Casinos Austria, danach folgt sofort die Turnierwoche anlässlich des EPT Events in Dortmund. Von Dortmund aus geht es direkt nach Wien ins Concord Card Casino zum Spring Festival, in der Woche nach Wien nehme ich im Casino Schenefeld an den Pokerolymp Open teil und 2 Tage später steht dann das Finale der European Poker Tour in Monte Carlo auf dem Programm.

Um ein wenig Energie für die anstehenden Sessions zu tanken, entschloss ich mich zu einem viertägigen Kurztrip zum Ski fahren nach Südtirol, um dann von dort aus direkt nach Bregenz zu fahren. Das Festival am Bodensee war schon seit Januar vollständig ausgebucht. Casinos Austria und die verantwortlichen Pokermanager Edgar Stuchly und Joe Fuchshofer hatten schon in den vergangenen Jahren Standards bei den von ihnen organisierten Pokerturnieren gesetzt, die qualitativ dem Niveau eines Fünf Sterne Hotels entsprechen. Die berühmte Gastfreundschaft äußert sich in vielen liebevollen Details wie dem Players Buffet mit kostenlosem Obst und Knabbereien, dem kultigen Mitternachtssnack und einem ansprechenden Rahmenprogramm wie etwa die Players Party.

Das erste Turnier in Bregenz startete am Sonntag, dem 25. März relativ pünktlich um 15:30 Uhr. Es handelte sich um ein 200.- € buy in NLH Turnier mit unlimitierten Rebuys während der ersten 2 Stunden und einem anschließenden Add-on. Um den zahlreich wartenden Gästen, die sich nicht gleich in den ausgebuchten Event einkaufen konnten, noch die Chance zur Teilnahme zu geben, wurde vom Management eine so genannte Alternate Liste eingeführt. Immer dann, wenn ein Spieler während der ersten 2 Stunden auf einen Rebuy verzichtete und aus dem Turnier ausschied, nahm für ihn ein Nachfolger von der Warteliste seinen Platz ein. Auf diese Art und Weise schafften es immerhin 203 Leute ins Turnier, obwohl es eigentlich nur Platz für 170 Spieler gab.

Das erste Turnier startete für mich unter denkbar schlechten Vorzeichen. Zunächst verliere ich A-Q gegen A-J. Bei einem Flop von 7-5-2 gehe ich all-in und mein Gegner macht einen für mich eigentlich schönen Call. Doch ein Bube am River beschert ihm letztendlich den Pot. Einige Zeit später finde ich Pocket Könige und sehe die Chance für den ersehnten Aufdoppler. Ich komme gegen A-9 heads up preflop, doch mein Gegner trifft sofort 2 Paar. Mit den Worten, dass dies wohl nicht gerade mein Tag sei, verabschiede ich mich aus dem Turnier ungefähr als 110.

Etwas besser ging es am nächsten Tag beim 300.- € NLH. Hier konnte ich konsequent in den ersten Stunden eine relativ gute Chipposition aufbauen, doch dann unterläuft mir ein folgenschwerer Fehler. Ein Spieler, den man getrost der Kategorie „Maniac“ zuordnen kann, raist wieder einmal in mittlerer Position auf 4.000, bei 600/1200 Blinds. Der Button geht mit 3.000 all-in und ich finde im Big Blind 9-9. Reraise auf 12.000 (ist mein halber Tablestake). Der Maniac callt nach einer halben Ewigkeit. Bei einem Flop mit Q-8-3 fühle ich mich recht gut und gehe all-in. Doch mein Gegenüber hat A-Q gespielt und das Top Paar getroffen. Ohne weitere Hilfe scheide ich als 52. aus.

Eine weitere Steigerung meiner Performance brachte das 500.- € NLH, bei dem es einen optionalen Rebuy gab. 180 Teilnehmer starteten bei dem Turnier und bei 30 verbliebenen Spielern war ich mit dem etwa 1 ½ fachen Schnitt an Chips in einer komfortablen Position. Im weiteren Verlauf wurde es jedoch zäh. Einige missglückte Stehlversuche, unterdurchschnittliche Karten und aggressive Gegner verlangten erheblichen Tribut und als wir bei 17 Teilnehmern ankommen, habe ich mit 68.000 Chips deutlich weniger als der Durchschnitt und die Blinds von 6.000/12.000 lassen auch keine vernünftigen Spielzüge am Flop mehr zu. Als ich am Cut off 10-10 finde, nehme ich die Gelegenheit wahr und pushe all-in. Doch der Small Blind hat Pocket Q-Q und ich muss mich schließlich als 14., immerhin im Geld, verabschieden.

Immerhin ist die Tendenz steigend und für das am Donnerstag startende Omaha Turnier sowie den Main Event am Freitag bin ich guten Mutes.

Euer Michael