Das Lottojahr 2006: 114 Millionäre, Rekordjackpot und geringere Einsätze

Millionengewinne und beachtliche Quoten

Das Jahr 2006 brachte 114 Spielteilnehmern (2005: 110) einen Gewinn zwischen einer Mio. Euro und dem absoluten Spitzengewinn von rd. 37,7 Mio. Euro. Von den 114 Neumillionären holten sich 72 ihren Millionengewinn im Zahlenlotto 6 aus 49. Den bisher höchsten Einzelgewinn von rund 37,7 Mio. Euro der deutschen Lottogeschichte erzielte ein Familienvater aus Nordrhein-Westfalen. Der Glückspilz knackte am 7. Oktober 2006 den Rekordjackpot im LOTTO 6 aus 49, der sich über 12 Ziehungen aufgebaut hatte. Der zweithöchste Gewinn 2006 in Höhe von rd. 21,2 Mio. Euro ging im Juli an einen Lottospieler in Schleswig-Holstein. Weitere zweistellige Millionengewinne gingen nach Mecklenburg (rd. 13,9 Mio. Euro im Dezember) sowie nach Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein (die Spielteilnehmer aus diesen Ländern teilten sich im Februar den Jackpot von rd. 24,1 Mio. Euro).

Durch die Teilnahme an der Zusatzlotterie Spiel 77 erhielten 27 Spieler einen Millionengewinn, bei KENO und Bingo waren es jeweils zwei, in der Toto-Auswahlwette knackte ein Tipper den Jackpot von rd. 1 Mio. Euro und in einer regionalen Sonderauslosung in Baden-Württemberg gewann eine Tippgemeinschaft 1 Mio. Euro. Neun Spielteilnehmer können sich über den Hauptgewinn der GlücksSpirale freuen. Sie erhalten lebenslang eine monatliche Sofortrente von mindestens 7.500 Euro.

Mehr als die Hälfte der insgesamt 114 Millionengewinne ging in die drei einwohnerstärksten Bundesländer Nordrhein-Westfalen (29 x), Bayern (19 x) und Baden-Württemberg (18 x).

Neben den 46 Gewinnern der ersten Gewinnklasse mit Superzahl im LOTTO 6 aus 49 tippten im vergangenen Jahr 414 Lottospieler „6 Richtige“ und erzielten Quoten von rd. 96.600 Euro (10 Gewinner am 11. Januar) bis rd. 3,1 Mio. Euro (1 Gewinner am 8. Juli).

Spieleinsätze

Rund 7,9 Mrd. Euro (2005: rd. 8,1 Mrd. Euro) gaben die Bundesbürger 2006 für die Lotterien und Wetten des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB) aus. Der Rückgang der Spieleinsätze von rd. zwei Prozent ist im Wesentlichen zurückzuführen auf den Wegfall des aus Anlass des 50jährigen Jubiläums in 2005 zu Silvester durchgeführten EXTRALOTTO und auf die rückläufige Entwicklung bei den Sportwetten.
So gab 2006 jeder Bundesbürger für LOTTO 6 aus 49, die Zusatzlotterien Spiel77 und Super 6, die GlücksSpirale, KENO mit plus5, Bingo, ODDSET, Toto und die Lose der Sofortlotterien durchschnittlich rd. 95,91 Euro (2005: 97,75 Euro) aus. Der Pro-Kopf-Einsatz je Woche betrug 1,84 Euro (2005: 1,88 Euro).

Die Anzahl der Spielaufträge mit rd. 1,1 Mrd. blieb im Vergleich zum Vorjahr etwa annähernd konstant.

LOTTO 6 aus 49 blieb auch 2006 das beliebteste Spielangebot des DLTB. Mit knapp über 5 Mrd. Euro lag der Spieleinsatz um rd. 0,7 Prozent über dem des Vorjahres (2005: rd. 4,99 Mrd. Euro). Auf rd. 956 Mio. Spielaufträgen (2005: rd. 937 Mio.) kreuzten die Spielteilnehmer ihre sechs Zahlen an, knapp 70 Prozent davon für die Ziehungen am Samstag.

Bestätigung durch das Bundesverfassungsgericht

Das Jahr 2006 stand im Zeichen heftiger, auch in der Öffentlichkeit ausgetragener Auseinandersetzungen über die künftig richtige Struktur des Glücksspielmarktes in Deutschland. Das Bundesverfassungsgericht hatte am 28. März 2006 in einem Urteil zu Sportwetten betont, dass ein staatliches Monopol zur notwendigen Vermeidung von Spielsucht geeignet und erforderlich sei. Private, nicht konzessionierte Anbieter aus dem In- und Ausland haben aber dennoch in aufwendigen Kampagnen immer wieder die Liberalisierung des Glücksspiels gefordert.

Diese Auseinandersetzungen begleiteten das ganze Jahr über die Ereignisse rund um das Glücksspiel, so beim Beschluss der Ministerpräsidenten der Bundesländer, einen neuen Staatsvertrag zur Stärkung des Monopols zu entwickeln, beim Bemühen der EU-Kommission, durch ein Vertragsverletzungsverfahren die Grenzen für in- und ausländische Sportwettenanbieter zu öffnen und dem Beschluss des Bundeskartellamtes, im Bereich des Vertriebes von Lotterien den Wettbewerb über die Grenzen der Bundesländer hinaus zu fordern.

Die Publizität dieser Ereignisse dürfte sich ebenfalls dämpfend auf die Spielfreudigkeit ausgewirkt haben, zumal die 16 Gesellschaften des DLTB unmittelbar die vom Bundesverfassungsgericht geforderten restriktiven Maßnahmen umgesetzt haben. Dazu gehört auch die weitgehende Einstellung des Internet-Angebotes durch die Gesellschaften, die im Ergebnis von Auflagen des Bundeskartellamtes zum Jahresende umgesetzt werden musste.

Trotz der vom Bundesverfassungsgericht den Ordnungsbehörden eingeräumten Möglichkeiten zur Unterbindung nicht genehmigter Wettangebote brachte gerade die Fußballweltmeisterschaft auf Grund uneinheitlicher Rechtsprechung diesen privaten in- und ausländischen Anbietern, die mit sehr aufwendigen Werbekampagnen zur FIFA-WM angetreten sind, offenbar hohen Zulauf, der dem Angebot des DLTB verloren ging.

Vertrauen in Lotto weiterhin ungebrochen

Auch unter diesen schwierigen Verhältnissen ist das Vertrauen in das Angebot der 16 Gesellschaften des DLTB ungebrochen. Dazu beigetragen haben dürfte die in 2006 eingeführte neue Dachmarke, das Kleeblatt mit dem Schriftzug „LOTTO“. Diese neue Dachmarke, die von vielen der 16 Lotteriegesellschaften bereits wirksam eingesetzt wird, steht für ein faires, kontrolliertes und verantwortungsbewusstes Glücksspielangebot der staatlichen Lotteriegesellschaften.

ODDSET mit Rückgang

Besonders für das ODDSET-Spielangebot des DLTB hat das Jahr 2006 viele Änderungen gebracht. Wöchentlich spielten weiterhin über eine Million Kunden bei ODDSET; insgesamt wurden bundesweit etwa 188 Millionen Euro an Gewinnen ausgeschüttet.
Gleichwohl mussten die Lotteriegesellschaften bei ODDSET einen Umsatzrückgang von rd. 20,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen (Spieleinsatz 2005: rd. 431,8 Mio. Euro / 2006: 342,3 Mio. Euro).

Ausblick 2007

Am 13. Dezember 2006 hat die Ministerpräsidentenkonferenz der Länder mit der klaren Mehrheit von 15:1 Stimmen den neuen Glücksspielstaatvertrag zustimmend zur Kenntnis genommen, der die zukünftige Ausgestaltung des Glücksspielmarktes regelt. Die Position der Gesellschaften des DTLB ist hier eindeutig bekräftigt worden und das staatliche Glücksspielmonopol für weitere vier Jahre bestätigt worden. Der Vertrag wird im Laufe dieses Jahres von den Länderparlamenten ratifiziert und soll spätestens zum 01. Januar 2008 in Kraft treten.

Federführung geht nach Baden-Württemberg

Mit Beginn des Jahres 2007 wechselte die Federführung im Deutschen Lotto- und Totoblock. Die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg übernimmt für die kommenden drei Jahre den Vorsitz im Block der 16 deutschen Lotto-Gesellschaften und löst damit Lotto Brandenburg als bisherigen Federführer ab.