Gauselmann: Zulassung für Merkur B kam vor 30 Jahren

Ein Meilenstein in der Geschichte der deutschen Unterhaltungsautomatenwirtschaft wurde vor drei Jahrzehnten gesetzt: Paul Gauselmann erhielt am 9. Dezember 1976 von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) die Zulassungsurkunde für den Merkur B, das erste Geldspielgerät “made by Gauselmann“. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich damals in der Automatenwirtschaft die Nachricht von der Zulassung. Denn ein Automatenaufsteller und –händler hatte in nur vier Jahren ein Geldspiel entwickelt, das auf Anhieb Spieler und Aufsteller trotz technischer Kinderkrankheiten begeisterte, heißt es aus Espelkamp.

Die Idee und der Wille eigene Geldspielgeräte zu bauen, reiften 1972, erinnert sich der Unternehmer. Als Automatenhändler sei er von einem der damaligen Marktführer boykottiert worden. Gauselmann investierte ganze vier Jahre in Entwicklung und Produktionsvorbereitung. Viele neue Ideen, aber auch Wünsche und Anregungen von Technikern und Spielern integrierte das Entwicklungsteam rund um Paul Gauselmann in dieses Geldspielgerät – mit Erfolg.

Überall, wo der Merkur B stand, faszinierte er sofort die Spieler wegen seiner superschnellen neuen Spielart und begeisterte die Aufstellunternehmer mit tollen Kasseneinnahmen, heißt es weiter aus dem ostwestfälischen Unternehmen. Beim Bau des Geldspielgeräts Merkur B hatte sich Gauselmann an den Wünschen und Erwartungen aus der Praxis – adp – orientiert und diese in die Praxis umgesetzt. So wagte er es mit dem Merkur B als Erster, aus einem 15-Sekunden-Spiel eine 100er-Serie mit einem Ertrag von zirka 120 D-Mark anzubieten.

Nach den Tests in der regionalen Aufstellung stand der Merkur B im Herbst 1977 dem gesamten deutschen Automaten-Großhandel zur Verfügung. Die Fertigung erfolgte ab Januar 1977 im neuen Produktionswerk in Lübbecke. Zunächst wurden acht bis zehn Geräte pro Schicht gebaut. 1980 steigerte die adp die Produktion der Merkur-Spielgeräte auf 15.000 Exemplare im Jahr. Und im Jahr 1982 lief das 75.000. Gerät vom Band. Heute werden nach Unternehmensangaben in der Spitze 300 bis 400 Geräte am Tag produziert. Die Erfolgsstory setzte sich weiter fort. Die Gauselmann Gruppe avancierte bald zum Marktführer in Deutschland, heißt es aus Espelkamp nicht ohne Stolz. Aktuell arbeiten über 500 Spielentwickler rund um den Globus an der Realisierung elektronischer Unterhaltung.