Zeitschriftenverleger kritisieren Werbebeschränkung durch geplanten Glücksspiel-Staatsvertrag

Schließung von Lotto-Annahmestellen gefährdet Zeitschriftenabsatz

Berlin – Der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger hat heute gegen ein totales Werbeverbot für Wetten und Lotto im Internet protestiert. Zwar erlaube der geplante „Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland“ eingeschränkt die Werbung in Printmedien. Das Werbeverbot im Internet beeinträchtige jedoch die wirtschaftliche Entwicklung der elektronischen Presse.

Noch schwerer wiegt allerdings die vorgesehene Schließung von Lottoannahmestellen, erklärte VDZ Justitiar Dirk Platte, heute in Berlin. „Zwischen Lottoschein und Zeitschriftenkauf besteht eine Wechselwirkung im Einkaufsprozess. Die vorgesehene Schließung von Annahmestellen wird viele Zeitschriftenhändler vernichten“, so Platte weiter. 45 Prozent der Publikumszeitschriften in Deutschland werden über den Einzelhandel verkauft.

Mit Sorge betrachtet der VDZ auch die beabsichtigte Verdrängung privater Lottovermittler. Nach Aussage eines angesehenen Rechtswissenschaftlers kommen die neu geschaffenen Zulassungsregeln einem Berufsverbot gleich. Auch hier fürchten die Zeitschriftenverleger erheblich Werbeausfälle.

Am 13. Dezember entscheiden die Ministerpräsidenten der Länder über den neuen Glücksspielstaatsvertrag, der zum 1. Januar 2008 in Kraft treten soll. Mit der Verschärfung der gesetzlichen Regelungen wollen die Länder ihr Wettmonopol absichern. Sie berufen sich dabei auf ein Bundesverfassungsgerichtsurteil, das gleichsam auch den Weg der Liberalisierung des Wettmarktes offen gelassen hatte.

Über den VDZ:

Der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. ist die Interessenvertretung der deutschen Zeitschriftenbranche. Als Dachverband, organisiert in drei Fachverbänden (Fachpresse, Konfessionelle Presse, Publikumszeitschriften) und sieben Landesverbänden, repräsentieren seine 400 Mitgliedsverlage mit mehr als 3.000 Zeitschriften rund 90 Prozent des deutschen Zeitschriftenmarktes. Als Dienstleistungsverband bietet der VDZ den Verlagen ein breites Spektrum an Beratungs-, Informations- und Serviceleistungen in allen Bereichen des Verlagsgeschäftes (Anzeigen, Vertrieb, New Media, Rechtsfragen, Betriebswirtschaft, Umwelt und Papier). Als Wirtschaftsverband engagiert er sich auf deutscher und europäischer Ebene für die Wahrung und Berücksichtigung der Interessen von Verlagen. Und als Arbeitgeberverband führt er für die Verleger die Tarifverhandlungen mit Redakteuren. Darüber hinaus leistet der VDZ mit der Zeitschriften Akademie einen wesentlichen Beitrag zur Aus- und Weiterbildung in der Medienbranche. Weitere Informationen im Internet unter: www.vdz.de, www.pz-online.de, www.deutsche-fachpresse.de, www.print-wirkt.de, www.zeitschriften-akademie.de, www.crossmedia-cases.de, www.zeitschriftentage.de

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