Minister: Marktöffnung bei Lotto ist möglich

Deubel: Illegale müssen „ausgetrocknet“ werden

MAINZ/WIESBADEN Der rheinland-pfälzische Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) hält es für möglich, den Lotteriemarkt „vorsichtig“ für weitere Anbieter zu öffnen. Das könne jedoch nur langfristig geschehen, sagte der Minister gestern in Mainz. Dazu müsse in den kommenden Jahren zunächst der illegale Glücksspielmarkt „ausgetrocknet“ werden. So tummelten sich derzeit Akteure mit „fragwürdigen Spielvarianten“ auf dem Markt, die weder einen Teil ihrer Umsätze abschöpften noch Maßnahmen gegen Spielsucht ergriffen. „Ich kann den Lottogesellschaften nur raten, dass sie ihre Kostenstrukturen verschlanken, um im Wettbewerb zu bestehen“, sagte Deubel. Denkbar seien Kooperationen oder Fusionen.

Die Bundesländer kämpfen darum, ihr Monopol bei Glücksspielen auch in Zukunft zu behalten. Die Ministerpräsidenten der Länder wollen im Dezember einen Staatsvertrag für vier Jahre abschließen, der das Monopol sichert. Im Gegenzug wollen sie dafür sorgen, dass die Werbung eingeschränkt und die Suchtbekämpfung ausgeweitet wird – wie es vom Bundesverfassungsgericht gefordert wurde.

Unterdessen haben weitere Lottogesellschaften auf Druck des Bundeskartellamtes den Internetvertrieb eingestellt – neben Rheinland-Pfalz auch Hessen. Das Kartellamt sieht es als nicht zulässig an, wenn die Internetangebote regional begrenzt werden.