Lotto-Anbieter erwarten keinen Preisrückgang

Nach Ansicht der Lotterie- Gesellschaften der Bundesländer wird das Glücksspiel durch zunehmende Konkurrenz nicht günstiger. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Staatliche Lotto-Anbieter böten die Produkte günstiger an als private Vermittler, hieß es bei Thüringen-Lotto. Denn diese nähmen eine zusätzliche Gebühr.

„Lottospielen wird dadurch nicht billiger, im Gegenteil“, meinte Friedhelm Repnik, Lotto-Chef in Baden- Württemberg, und bezifferte die Gebühren privater Spielvermittler auf bis zu 30 Prozent. Auch der Präsident der staatlichen Lotterieverwaltung Bayerns erwartet keine Preisrückgänge. „Das ist ein vorgeschobenes Schein-Argument, das in meinen Augen nicht greift“, sagte Erwin Horak. Private müssten beispielsweise in die technische Ausstattung investieren und könnten schon deshalb keine niedrigeren Preise bieten.

Weniger Geld für Förderung

Repnik zufolge würde eine Öffnung des Lotteriemarktes für gewerbliche Anbieter zu Lasten der Kultur- und Sportförderung in Deutschland gehen. Denn Teile der Einnahmen kommen diesen Zwecken zugute. „Gewerbliche Vermittler streichen höhere Gebühren ein als unsere Annahmestellen. Wenn es künftig verstärkt über solche Anbieter geht, werden dem Staat und somit auch der Allgemeinheit Gelder entzogen“, argumentierte der Lotto-Chef Baden- Württembergs.

Im Saarland wird das allerdings nicht ganz so dramatisch gesehen. Wenn mehr Menschen spielten, weil sie auch im Supermarkt oder an der Tankstelle die Möglichkeit dazu hätten, stiegen auch die Einnahmen der Lottogesellschaften und der Finanzminister, hieß es bei Saarland- Sporttoto.

Wichtige Einnahmequelle

Die Lotto- Gesellschaften der Bundesländer prüfen derzeit eine Entscheidung des Bundes- Kartellamts. Demnach dürfen die 16 Gesellschaften den Markt nicht weiter regional in den Ländergrenzen unter sich aufteilen. Außerdem erlaubte die Behörde privaten Unternehmen, gegen Provision Tippscheine der Lottogesellschaften anzunehmen.

Für die Länder sind die Einnahmen aus dem Glücksspiel eine wichtige Einnahmequelle. So flossen beispielsweise im vergangenen Jahr 435 Millionen Euro aus der Lotteriesteuer an das Land Baden- Württemberg.

N24.de, Netzeitung)