Aktionstag gegen die Glücksspielsucht – Lotto ist ein harmloses Spiel

Die Anstrengungen dort konzentrieren, wo die Sucht entsteht

Hamburg, 23.09.2015
In Deutschland florieren Spielhallen und andere Glücksspielarten, von denen eine ernsthafte Suchtgefahr ausgeht. Der Staat versucht mit Verboten gegenzusteuern und hat bislang paradoxerweise eher das Gegenteil bewirkt. Harmlose Spiele wie Lotto 6aus49, Klassenlotterien und Soziallotterien verlieren aufgrund strenger und teilweise absurder Werbe- und Vertriebsbeschränkungen seit Jahren Milliardenumsätze und müssen für Warnhinweise wie „Glücksspiel kann süchtig machen“ herhalten. Ein massiver Imageschaden für das harmlose Lotto.

Der Deutsche Lottoverband (DLV) fordert anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen die Glücksspielsucht (23.09.) eine Überarbeitung des Glücksspielstaatsvertrages sowie den Abbau von Verboten und Beschränkungen bei erwiesenermaßen harmlosen Lotterien. „Nur so lässt sich das Interesse hin zu Spielen lenken, von denen nachgewiesenermaßen keine Suchtgefahr ausgeht“, so Norman Faber, Präsident des DLV.

In Deutschland sind ca. 264.000 Menschen im Alter von 16 bis 65 Jahren glücksspielsüchtig, jeder zweite ist lt. der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an einem Geldspielautomaten in die Sucht eingestiegen. Spielsucht entsteht durch eine hohe Ereignisfrequenz, d.h. einem geringen zeitlichen Abstand zwischen Spieleinsatz, Gewinn oder Verlust. Bei zwei Lottoziehungen in der Woche kann eine ernsthafte Suchtgefahr dagegen nicht entstehen, da ist sich die Spielsuchtforschung einig. Zudem liegt der durchschnittliche Wocheneinsatz bei Lotto unter 15 Euro.

„Lotto ist in keinem Fall Einstiegsdroge oder Suchtverstärker“, so Faber. „Hierzu gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien und sogar das Ergebnis einer umfassenden Befragung eines Gerichtes.“ Das Verwaltungsgericht Halle hatte in Vorbe-reitung eines Urteils (Az. 3 A 158/09 HAL) vor fünf Jahren mehr als 600 Betreuungsgerichte sowie 100 Suchtfachkliniken in ganz Deutschland empirisch befragt, inwieweit sie Spielsuchtfällen begegnet sind und welchen Glücksspielarten diese zuzuschreiben waren. Das Ergebnis war eindeutig: Bei dem beliebten Spiel der Deutschen – Lotto – gibt es es keine Suchtgefahren.

„Mit den Werbe- und Vertriebsrestriktionen für Lottospiele wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen“ so Faber. „Es muss dort aufgeklärt und reguliert werden, wo Spielsucht entsteht – aber nicht bei den Lotterien.“

Der Deutsche Lottoverband ist der Zusammenschluss der unabhängigen Spiel-vermittler in Deutschland. Der Verband setzt sich aktiv und konstruktiv für eine umfassend neue Lotterie-Regulierung ein, die ein faires Miteinander von staatli-chen und privatwirtschaftlichen Anbietern ermöglicht, den Bedürfnissen einer modernen und digitalen Gesellschaft gerecht wird und die Marke „Lotto“ hierzulande und im internationalen Wettbewerb stärkt.

Pressekontakt:
Deutscher Lottoverband
info@deutscherlottoverband.de