Georg Stecker: „Kampf gegen Scheingastronomie fördert Spielerschutz, nicht der Angriff auf die ordentliche Gastronomieaufstellung“

Der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. sieht die Forderungen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), und der Landeskoordinierungsstelle Glücksspielsucht in Nordrhein-Westfalen nach einem kompletten Verbot von Geldspielautomaten in Gaststätten kritisch und wenig zielführend im Sinne eines wirksamen Spieler- und Jugendschutzes. Gleichzeitig fordert der Dachverband einen wirksamen Vollzug der Behörden gegen Scheingastronomie und unkontrollierte Café Casinos.

„Man muss hier ganz klar unterscheiden zwischen legalen ordentlich geführten Gaststätten, in denen es seit Jahrzehnten eine sozial kontrollierte Automaten-Aufstellung gibt, und der unkontrollierten Scheingastronomie. Gerade durch ein geregeltes Spielangebot in der ordentlich geführten Gaststätte mit hoher sozialer Kontrolle wird das wirklich problematische illegale Spiel in der Scheingastronomie und in Hinterzimmern eingedämmt und aktiver Jugend- und Spielerschutz praktiziert“, erklärt der Vorstandsprecher des Dachverbandes, Georg Stecker.

In ordentlichen Eckkneipen und Wirtshäusern finde seit den 50er Jahren legales und kontrolliertes Spiel unter den Augen des verantwortungsvollen Gastwirts statt. Zum Problem der Scheingastronomie fordert Stecker: „Die neue Spielverordnung gibt den Kommunen ein wirksames Instrument zum Vollzug gegen Scheingastronomie und Café Casinos an die Hand. Wir würden uns wünschen, dass die Behörden endlich härter durchgreifen“.

Auch der Forderung nach Einführung einer Sperrdatei in weiteren Bundesländern, wie es in Hessen bereits der Fall ist, steht Die Deutsche Automatenwirtschaft skeptisch gegenüber: „In Hessen beobachten wir, dass Kunden vom Sperrsystem Oasis Gebrauch machen. Gleichzeitig sind die Vergnügungssteuer-Einnahmen der Kommunen konstant geblieben. Man kann also davon ausgehen, dass diese Kunden nicht aufgehört haben zu spielen, sondern in die Illegalität beziehungsweise in die Scheingastronomie abgewandert sind. Das bereitet uns große Sorge, ebenso die mangelnde Anschluss-Fürsorge für die ausgesperrten Kunden. Das hessische Sperrsystem ist jedenfalls kein Allheilmittel gegen die Spielsucht“, erklärt Vorstandsprecher Georg Stecker.

Ein wirksamer Jugend- und Spielerschutz werde durch die Forderung nach Prohibition nicht gefördert. „Wir stehen jederzeit für Gespräche und gemeinsame Initiativen zur Verfügung, um den wirksamen Spieler und Jugendschutz effektiv zu verbessern“, so Stecker abschließend.