Illegales Glücksspiel

Anonyme Spieler wieder gegen betandwin

Die Anonymen Spieler Salzburg gehen neuerlich gegen den Internet-Wettanbieter betandwin vor. In einer Sachverhaltsdarstellung werfen sie – auf Basis eines neuen Rechtsgutachtens – der Firma das Veranstalten von illegalem Glücksspiel vor.

Gutachten: Verstoß gegen das Strafrecht

Der Verein hat bereits im Vorjahr eine Strafanzeige gegen betandwin eingebracht – das Verfahren wurde allerdings im Juli 2005 von der Wiener Staatsanwaltschaft eingestellt. In der neuen Darstellung an die Salzburger Staatsanwaltschaft berufen sich die Anonymen Spieler auf ein neues Gutachten des Universitäts-Professors Herbert Wegscheider aus Linz. Der kommt darin zu dem Schluss, dass betandwin.com und/oder BAW International eindeutig gegen das österreichische Strafrecht verstoßen, weil es neben den legalen Sportwetten auch Casino- und Lotteriespiele über seine Internetplattform in Österreich anbiete, obwohl es dazu keine Konzession habe.

betandwin verwies auf Konzession in Gibraltar

Der Wettanbieter hatte bisher damit argumentiert, dass er für diese Casino- und Lotterieangebote eine gültige Konzession aus Gibraltar habe.

„Vermischung auf der Verkaufsplattform“

Doch dieses Argument ist für die Anonymen Spieler nicht gültig: Schließlich werde durch das Werbeverhalten von betandwin und die „Vermischung auf der Verkaufsplattform der in Österreich erlaubten Sportwetten und der nicht erlaubten Casino- und Lotteriespiele vorsätzlich gegen gültiges österreichisches Recht verstoßen.“ An Spielsucht Erkrankte würden dadurch „schwer gefährdet“, schreibt der Verein in der Sachverhaltsdarstellung. Durch das Angebot würde alle Regulative gegen die Sucht „außer Kraft gesetzt“. Die Staatsanwaltschaft solle prüfen, ob damit eine „gemeingefährlich strafbare Handlung“ vorliege.

Klärung vor Gericht das Ziel

Der Verein will mit seinem hartnäckigen Vorgehen durch eine gerichtliche Klärung Rechtssicherheit für Anbieter und Konsumenten herstellen.