Der Konflikt um das NÖ Glücksspielgesetz geht weiter. Konsumentenschutzlandesrätin Christa Kranzl (SPÖ) hat am Freitag eine Umfrage präsentiert, wonach eine Mehrheit in NÖ gegen eine Legalisierung des kleinen Glücksspiels ist.

ÖVP will kleines Glücksspiel erlauben

Die ÖVP will das Gesetz ja prinzipiell verschärfen, gleichzeitig aber das sogenannte kleine Glücksspiel erlauben. Dadurch sollen Spielautomaten mit Einsätzen bis 50 Cent besser kontrolliert werden können.

Während SPÖ-Klubobmann Weninger bereits Verhandlungsbereitschaft signalisiert hat, bleibt die zuständige Konsumentenschutzlandesrätin Christa Kranzl bei ihrer strikten Ablehnung.

Kranzl: „Ist eine Geldbeschaffungsaktion“

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IFES lehnen 75 Prozent der Niederösterrreicher Glücksspielautomaten grundsätzlich ab. Christa Kranzl sieht sich in ihrer Position bestätigt: „Der Landtag muss, wenn er dieses Gesetz beschließt, auch wissen, dass er das gegen die Meinung von drei Viertel der Niederösterreicher tut.“

Kranzl will sich weiter gegen die Legalisierung des kleinen Glücksspiels einsetzen. Sie sieht aber keinen parteiinternen Konflikt in der SPÖ, auch wenn Klubobmann Hannes Weninger Gesprächsbereitschaft in Richtung ÖVP signalisiert hat.

Eine Legalisierung des kleinen Glücksspiels wäre eine reine Geldbeschaffungsaktion, die sie im Sinne des Jugend- und Konsumentenschutzes nicht unterstützen könne, sagt Kranzl.

ÖVP: Kranzl will von ihren Fehlern ablenken

Kritik an Christa Kranzl kam von ÖVP -Klubobmann Klaus Schneeberger. Mit der Initiative für ein neues Glücksspielgesetz wolle die ÖVP dem kriminellen treiben in den Hinterzimmern Einhalt gebieten und damit die Jugend schützen.

Kranzl würde versuchen, durch gesteuerte Umfragen von ihren Fehlern und ihrer jahrelangen Untätigkeit abzulenken, sagte ÖVP-Klubobmann Schneeberger.

Aus dem Büro von SPÖ-Klubobmann Hannes Weninger heißt es, die SPÖ bleibe bei ihrer grundätzlichen Gesprächsbereitschaft über ein neues Glücksspielgesetz, man halte aber noch keinen Entwurf der ÖVP für ein neues Gesetz in Händen.