Viel Lärm um nichts? – Sportwetten und das Ende der Sportförderung

Sportwetten und das Ende der Sportförderung

Viele Landeslotteriegesellschaften haben in den letzten Tagen ihre Jahresergebnisse 2005 präsentiert. Wenig überraschend war das Wehklagen über sinkende Umsätze bei der Lotto-Sportwette Oddset, die den privaten Wettanbietern angelastet wurden. Interessant dagegen war die Kommentierung von Lotto Hessen, die die Bedeutung des Umsatzrückgangs selbst dadurch relativierten, dass die Sportwetten nur sechs Prozent des Umsatzes ausmachten (Quelle: www.isa-casinos.de vom 06.01.2006). Zeitgleich beschworen der Vorstand der Deutschen Klassenlotterie, Hans-Jürgen Reißiger, und Norbert Skowronek, Direktor des Landssportbundes Berlin, den Untergang der Sportförderung für den Fall herauf, dass das Wettmonopol in Deutschland per Entscheidung aus Karlsruhe kippt (Quelle: www.econpress.de vom 11.01.2006).

Aus den vorliegenden Zahlen aus Hessen kann man jedoch folgendes ableiten: Die Einbußen für den Sport, der Lotto-Fördermittel nur zu einem sehr geringen Teil aus der Sportwette Oddset bezieht, dürften sich im Falle der Liberalisierung der Sportwette – und nur über diesen Bereich wird in Karlsruhe entschieden – auf einen minimalen Prozentsatz beschränken. Dann aber ist die Befürchtung des Sports, bei einer Liberalisierung des Wettmarktes seine finanzielle Grundlage gänzlich zu verlieren, nicht angebracht. Vielmehr ist zu erwarten, dass durch private Sportwettanbieter zusätzliche Steuereinnahmen generiert werden, die ebenfalls in die Sportförderung fließen könnten.

Auch im Interesse des Sports wünscht sich der Verband Europäischer Wettunternehmer (VEWU) eine transparentere Kommunikation der Landeslotterien, die den Sport und die Öffentlichkeit endlich über konkrete Zahlen und Fakten informiert. Die Panikmache, mit der die Erhaltung des staatlichen Wettmonopols gesichert werden soll, ist jedenfalls vorgeschoben und eigentlich nur viel Lärm um nichts.

Verband Europäischer Wettunternehmer (VEWU)