Lotto Hessen präsentiert Jahresergebnis

Mit mehr als 315 Millionen Euro hat Lotto Hessen im vergangenen Jahr die höchste Jahresgewinnsumme seit Bestehen des Unternehmens ausgeschüttet. Allerdings drückten private Wettbüros die Umsätze bei der Lotto-Sportwette Oddset.

„Wirtschaftlich gesehen war das Jahr 2005 für Lotto Hessen sehr erfolgreich“, erklärte Geschäftsführer Heinz-Georg Sundermann bei der Präsentation des Jahresergebnisses am Donnerstag in Wiesbaden. Die Gesamtsumme der Einsätze betrug 629 Millionen Euro. Bezogen auf 52 Veranstaltungswochen konnte Lotto Hessen damit als einziges Flächenland der alten Bundesländer den Umsatz zum Vorjahr weitgehend halten.

Die Gewinnsumme von mehr als 315 Millionen Euro teilten sich im vergangenen Jahr knapp 26 Millionen Gewinner. Elf Hessen wurden dabei zu Millionären. Mit zehn Millionen Euro ging der höchste Gewinn an einen Tipper aus dem Main-Taunus-Kreis. Doch möglicherweise weiß der Glückspilz noch gar nichts von seinem Gewinn bei der Silvester-Sonderziehung – er hat sich noch nicht gemeldet.

Hoffen aufs Bundesverfassungsgericht

Getrübt wurde das Geschäftsergebnis nur von den sinkenden Umsätzen der Lotto-Sportwette Oddset. Diese lagen mit 30,7 Millionen Euro um etwa zehn Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Allerdings machten die Sportwetten nur sechs Prozent des Gesamtgeschäftes aus. Die zunehmende Konkurrenz der privaten Wettbüros macht dem Unternehmen weiter zu schaffen. „Wir setzen unsere Hoffnung bezüglich der Sportwetten auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes über illegale Wettanbieter“, sagte Sundermann. Der erste Senat prüft derzeit das staatliche Monopol auf Oddset-Sportwetten.

„Egal wie die Entscheidung ausgeht, eine schlimmere Situation als jetzt kann es danach nicht sein“, sagte der Geschäftsführer. Schon 2004 verbuchte Lotto Hessen einen Umsatzrückgang bei Oddset um 15 Prozent. Hintergrund ist, dass private Anbieter in der Regel nicht die erforderliche Erlaubnis vom hessischen Innenministerium haben. Daher zahlen sie weder Lotteriesteuer noch Konzessionsabgaben und können somit höhere Gewinnquoten bieten. Oft berufen sie sich auf ihre ausländischen Lizenzen.

Hintergund: Verteilung der Umsätze

Von den Umsätzen von Sportwetten und Zahlenlotterien darf Lotto laut Gesetz nur die Hälfte als Gewinne auszahlen. Die andere Hälfte der Einsätze ging an verschiedene Adressaten. Knapp 38,8 Millionen Euro erhielten Institutionen und Verbände wie der Landessportbund oder der Hessische Jugendring. Den größten Batzen bekommt aber das Land Hessen. Im vergangenen Jahr waren dies 101 Millionen Euro an Wett- und Lotteriesteuern und 115 Millionen Euro als zweckgebundene Mittel zur Förderung sportlicher, kultureller, sozialer und denkmalpflegerischer Zwecke. Mit dem Rest werden unter anderem die Kosten für Personal, Verwaltung und Werbung gedeckt.