„Monopol nicht unproblematisch“

Bundesinnenminister Schäuble zur Liberalisierung von Sportwetten

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, der zugleich Sportminister ist, sieht gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen hohen Wert darin, dass durch die derzeitige Gesetzgebung auf dem Glücksspiel- und Sportwettenmarkt Sportförderung in hohem Maße betrieben werden könnte. „Ich wäre traurig, wenn wir das nicht mehr könnten.“ Auf die Frage, ob der Sport durch die Liberalisierung von Sportwetten bedroht sei, antwortete Schäuble im FAZ-Gespräch: „Ich sehe schon, dass die verfassungsrechtliche Legitimierung des Monopols – von der europäischen gar nicht zu sprechen – nicht unproblematisch ist. Warten wir ab, was das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entscheidet. Eine neue Lösung finden zu müssen, wäre nicht leicht. Aber ausgeschlossen ist es nicht.“

Der Wettbetrieb habe auch damit zu tun, dass überhaupt Sportveranstaltungen stattfinden, sagte Schäuble der Zeitung weiter. Das können man nicht völlig voneinander lösen. Wenn er sehe, wie erfolgreich die Fifa in der Ausnutzung von Rechten sei, die sie aus der Veranstaltung von Weltmeisterschaften habe, beflügele das die Fantasie im Hinblick auf den Fall, dass das Monopol eines Tages beendet sein sollte. „Wir brauchen das Geld nicht nur für den Fußball Betrieb allein“, betonte der Minister auf die Frage, ob der Deutsche Fußball-Bund als Wettanbieter tätig werden sollte. Schäuble: „Wir brauchen Solidarität im Sport. Auch von den Athleten, die große Leistungen zeigen und damit auch wirtschaftlichen Erfolg erzielen, wünsche ich mir im übrigen Solidarität.“