„Kleines Glücksspiel“ soll jetzt legalisiert werden

Knalleffekt in der schon lange Jahre dauernden Diskussion um das Thema Glücksspiel in NÖ: Die VP will jetzt das „Kleine Glücksspiel“ unter strengen Auflagen erlauben.

Die ÖVP will einen Gesetzesvorschlag einbringen, in dem das Glücksspiel unter strengen Bedingungen erlaubt werden soll.

Diese geplante Liberalisierung werde massiv zur Forcierung der Spielsucht, zur Verführung junger Menschen sowie zur Verschärfung der Schuldenproblematik beitragen, kritisiert Konsumentenschutzlandesrätin Christa Kranzl.

Kranzl hat vor wenigen Tagen die Novellierung des NÖ Spielautomatengesetzes zur Begutachtung geschickt. „Darin wird am Verbot des „Kleinen Glücksspiel“ festgehalten, es erfolgt lediglich eine Anpassung an die technischen Entwicklungen.“

Für Landesrätin Kranzl kommt die neue VP-Position „überraschend, da die Haltung der ÖVP bisher eindeutig war und sich auch der Landeshauptmann etwa in der NÖN vom 1. Dezember 2003 gegen Spielhöllen und Spielautomaten aufgrund Verführung der Jugend in vielfältiger Form ausgesprochen hat.“

Die Position der VP formuliert Klubobmann Schneberger so: „Das illegale Glücksspiel in NÖ gehört bekämpft. Allerdings haben Verbote bisher wenig gebracht“ so Schneeberger.“ Es gibt Menschen, die dieses Glücksspiel machen wollen. Und denen wollen wir die Illegalität nehmen. Hier ist das kleine Glücksspiel die Möglichkeit.“

„Die Begründung, das Kleine Glückspiel deshalb zu legalisieren, weil sowieso in Hinterzimmern gespielt werde, ist nicht nachvollziehbar“, meint dagegen Kranzl: „Illegale Machenschaften können nur durch strenge gesetzliche Regelungen und konsequente Kontrollen hintangehalten werden.“ Derzeit gebe es bereits rund 10.000 Spielsüchtige in NÖ, eine Legalisierung würde noch mehr Menschen, die sich ihr Geld hart erarbeiten müssen, dazu animieren und zur Verschärfung der Schuldenproblematik beitragen.

„Ich vermute, dass es sich um eine reine Geldbeschaffungsaktion mit Einnahmen von kolportierten 36 Millionen Euro handelt. Einnahmen über Spielautomaten lukrieren zu wollen, ist der falsche Weg“, so Kranzl.