Rückblick auf das Jahr 2004 bis heute im E-Gaming Sektor – Teil – 1

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
E-Mail: info@isa-guide.de


Die Top 50 Unternehmer des Jahres 2005

ISA-CASINOS beschäftigt sich seit langem mit dem Bereich des Online Spiels und war in Antigua, Gibralatar, London, Amerika und Malorca. Vieles wurde bereits veröffentlicht und heiss diskutiert. Mit einigen Unternehmen konnten wir Interviews machen wie Giancarlo Bettini des Global-Player-Casinos, Tim Johnson Gründer der bellerockgaming group, die international bekannte Online Casinos wie jackpotcity und riverbelle betreiben, Jürgen Wagentrotz, der frühere Herausgeber des unabhängigen, internationalen Casino-Magazins ROULETTE und dem ehemaligen Premierminister Lester Bird. Zahlen und Fakten wurden aufgezeigt und viele Hintergrund – Informationen dem Leser geliefert.

Zahlen die meist auf Spekulationen basieren machten in den Medien die Runde. Eine der vielen und der interessantesten Frage stellte sich jedem Interessierten. Wie viele tatsächliche Spieler betätigen sich Im Internet Bereich des Online Spiels. Diese Frage wurde ungern von den Unternehmern beantwortet. Trotzdem kann man nach unseren Recherchen von ca 70.000 Pokerspielern im und von ca 2,9 Millionen Online Spielern im deutschsprachigen Raum zwischenzeitlich ausgehen.

Was passierte nun in einem Jahr?

Bürogebäude in Gibraltar am Europort Ein Jahr ist eine Ewigkeit im E-Gaming. Während sich bei den betrieblichen Angelegenheiten vor 12 Monaten der Onlineanbieter Probleme, wie Zahlungswesen und Betrug aufzeigten, sieht auf dem strategischen Niveau alles anders aus. E-Gaming versucht nicht mehr, sich in den Augen der breiteren Freizeitindustrie zu behaupten. Zwischenzeitlich bemerken alle dass, das Jahr 2005 ein gutes Geschäftsjahr sein wird. Das Unternehmen welches dieses in dem Bereich nicht bemerkt hat, verschlief die Zeit.

Der Börsengang von PartyGaming, der für Schlagzeilen gesorgt hatte, war der Höhepunkt dieser neuen Akzeptanz. Es begann aber alles im November, als die Nummer Eins des letzten Jahres 300 Millionen Dollar für eine Pokerseite bezahlte und damit den Markt durcheinander wirbelte. Die Übernahme von Paradise Poker durch Sportingbet änderte die Sichtweise aller auf diese Branche und initialisierte eine steigende Konsolidierung, die nun ihren Höhepunkt erreicht. Juni 2005 warnte Sportingbet gleichzeitig vor nachlassenden Wachstumsraten.

Unternehmenschef Richard Segal sagte:

„Während der Online-Glücksspielmarkt und insbesondere das Poker weiter hohe jährliche Wachstumsraten aufweisen, nimmt die Wachstumsrate weiterhin ab“. Im Ausblick teilte PartyGaming weiter mit, dass die Erlöse pro Kunde stärker als erwartet zurückgingen, da mehr Gelegenheitsspieler die Angebote nutzten.

Sportwetten und Poker haben ein derart starkes Wachstum erreicht, dass nun ein eigentlich ein gutes Jahr nur noch Durchschnitt ist.

In einem Jahr, in dem das durchschnittliche Wachstum in der Pokerbranche 154% beträgt, muss man 12 Monate eine außerordentliche Steigerung vorweisen können, um noch herauszuragen.
Diejenigen Unternehmen, die an die Börse gegangen sind, haben sich in eine starke Position gebracht. Zugang zum Kapital wird wichtig sein, wenn die Konsolidierung des Marktes weiter fortschreitet, und diejenigen Firmen im Privatbesitz ohne den nötigen Finanzrahmen werden sich wohl abmühen müssen, um sich oben in den Top 50 halten zu können.

Nach dem Börsengang von Party Gaminge stehen schon die nächsten Firmen in den Startlöchern. Im Juni sorgte der Börsengang von PartyGaming für Furore. Mit einer sofortigen Marktkapitalisierung von 4,6 Mrd. £ handelte es sich um den grössten Londoner Börsengang seit fünf Jahren. Der Börsengang von PartyGaming wurde allerdings von der Ungewissheit über die Legalität von Online-Glücksspielen in den USA überschattet. Seitdem haben die Aktien jedoch immerhin knapp 20% an Wert gewonnen

Das Online-Casino 888.com ist die jüngste Online-Glücksspiel-Gruppe, die auf einen Börsengang in London wettet.

Das Unternehmen mit Sitz in Gibraltar könnte bei dem am Donnerstag für Ende September angekündigten IPO (Initial Public Offering) auf eine Marktkapitalisierung von 700 Mio. £ kommen. Die Gruppe betreibt mehrere Webseiten, darunter PacificPoker, Casino-on-Net und ReefClubCasino. Eine Börsenkotierung würde den beiden israelischen Gründerfamilien einen hohen Gewinn beschweren. Avi und Aharon Shaked sollen 70% an der Firma besitzen, während die Ben-Yitzak-Familie rund 23% der Anteile halten soll.
Der Kandidat 888.com versucht nun, die rechtlichen Bedenken über die Situation in den USA so weit wie möglich aus dem Weg zu räumen. Die Gruppe betonte, dass 45% der registrierten Kunden ausserhalb der Vereinigten Staaten lebten. PartyGaming erzielt hingegen 90% der Einnahmen in den USA und ist damit für allfällige Klagen und Streitigkeiten besonders anfällig. Beiden Unternehmen gemeinsam ist, dass sich der Hauptsitz aus steuerlichen Gründen in Gibraltar befindet. PartyGaming ist allerdings auf Online-Poker fokussiert, während 888.com zwei Drittel der Einnahmen mit Kasinospielen wie Black Jack und Roulette erzielt.

In diesem Sommer haben sich eine Reihe von Online-Glücksspiel-Gruppen an der Londoner Börse kotieren lassen.

Beim Online-Wettbüro Betfair, dahinter steht die Sporting Exchange, gehen täglich zwei Millionen Wetten ein, das Sechsfache der Transaktionen an der Londoner Börse. Kein Wunder also, daß Unternehmen wie Sporting Exchange, mit einem Börsengang liebäugeln. Betfair könnte bis zu 887,7 Mio. Euro wert sein, werden die Bewertungen von Glückspielunternehmen, die in den vergangenen sechs Monaten an die Börse gingen, zugrunde gelegt.
Den Umsatz, der 2004 mit Glücksspielen im Internet erzielt wurde, beziffern die Marktforscher von Christiansen Capital Advisors, New York, mit 6,6 Mrd. Euro. Das entspricht rund drei Prozent des Gesamtumsatzes der Branche weltweit (rund 195,8 Mrd. Euro). Alleine mit Online-Poker wurden 2004 805,7 Mrd. Euro verdient, zwei Jahre zuvor waren er lediglich 74,1 Mio. Euro.
Bis 2009 prognostiziert Christiansen rund 22 Prozent jährliches Wachstum und im Jahr 2009 einen Umsatz von 18,5 Mrd. Euro.

Im abgelaufenen Jahr wurden weltweit 243 Mrd. Dollar in der gesamten Gaming-Industrie umgesetzt. Tendenz steigend: Im Offline-Markt rechnet man mit einem Wachstum von drei Prozent jährlich, im Online-Gaming-Bereich geht man hingegen von einem Zuwachs von 22 Prozent für die nächsten Jahre aus. Das Potenzial – vor allem am Online-Markt – ist also enorm. Kritische Stimmen gehen davon aus, dass es in den kommenden Jahren zu einer Konsolidierung und jeder Menge M&A-Transaktionen kommen wird.

Für traditionelle Glücksspielunternehmen geht er von vergleichsweise bescheidenen drei Prozent Zuwachs jährlich aus. Auch Tip 24 strebt mit Internetlotto in den SDax . Das Geschäftskonzept der an die Börse strebenden Tip 24 AG ist so einfach wie ergreifend: „Wir sind eine elektronische Lottoannahmestelle und wollen mit dem Börsengang zu Europas Marktführer bei staatlichen Lotterien im Internet werden“ sagte Tip24-Vorstand Jens Schumann in einem Interview.

Mit dem Erfolgsbeispiel betandwin ist Österreich mittendrin in der Gaming-Welt. Die vor kurzem gegründete Best Gaming Technology AG aus dem Umfeld von GEP-Chef Michael Tojner und dem ehemaligen betandwin-Vorstand Carsten Coerl entwickelt und vertreibt Software für die Gaming-Industrie. Dazu kommt aus dem stage1.cc-Portfolio mit Greentube auch eine Online-Skill-Gaming-Company. Es ist anzunehmen, dass sich auch diese Firmen mit dem gesamten Gaming-Markt nach oben bewegen.

Weitere Beispiele, dass der Boom in der Spielewelt nicht vorbei geht, ist der in Medien kolportierte Börsewechsel der US-Casinokette Century Casinos von der Nasdaq an die Wiener Börse. Aber auch die Tatsache, dass Franz Wohlfahrt, Chef des Spielautomatenherstellers Novomatic, im Wirtschafts Blatt angekündigt hat, den aktuellen Kapitalbedarf für die weitere Expansion eventuell über eine Private Equity-Finanzierung abdecken zu wollen. An den internationalen Börsen, aber vor allem an der Londoner Börse, wird es unterhaltsam. Firmen aus den Bereichen Gaming, Sportwetten, Casino, Bingo – ob online oder offline – warten auf den richtigen Zeitpunkt ihres Börsedebüts. Dazu zählen: 888 Holdings, Jackpotjoy.com, Betfair, The Sporting Exchange, Coral Eurobet, Gala Bingo, Pokerstars, etc. Der Grossteil dieser Firmen hat bereits einige Finanzierungsrunden hinter sich und damit eine Private Equity- oder Venture Capital-Firma als Eigentümer.

Chefredakteur Reinhold Schmitt mit dem <br>ehemaligen Premier Minister Lester Bird in Antigua Die Branche expandiert wegen der zunehmenden Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen sehr schnell; für die Kunden ist es bequem, von zu Hause aus zu spielen. Mittlerweile gibt es rund 2500 Internet-Glücksspiel-Seiten. Das hatte unter Investoren Bedenken aufkommen lassen, dass die Gewinne der neuen Aufsteiger bald unter starken Druck geraten könnten.

Die Besten werden wohl diese werden, die eine internationalen Ausrichtung im Auge haben.

Während es scheint, dass Asien der Wachstumsmarkt des nächsten Jahres sein wird, so wird die Aufmerksamkeit vieler Betreiber auf Europa konzentriert. Es erwies sich als härtere Nuss, als viele gedacht hatten, doch stellte sich dies als die Hauptwachstumsregion heraus.

Jedes beliebige börsennotierte E-Gaming-Unternehmen redet öffentlich über Expansionspläne in Europa, und wenn man einen Blick auf die Pokerbranche richtet, dann sieht man, wie viel Zeit und Energie für die Erschließung des europäischen Marktes aufgewendet wird.

Aber dies soll nicht heißen, dass der US-Markt weniger wichtig geworden ist. Nach wie vor wird die USA eine Goldgrube im E-Gaming-Sektor sein, der weiteren Raum für enormes Wachstum bietet. Jede Firma, die in der Lage ist, sich auf dem wahren Massenmarkt der USA zu behaupten, könnte dem Anwachsen des Kundenpotentials beruhigt entgegensehen. Zu all dem Gerede über einen ausgereiften US E-Gaming-Markt: Es gibt Millionen von möglichen Spielern, die gerade ihre ersten Schritte online unternehmen. Obgleich dieser Markt sich gerade entwickelt, steht ein sehr großes Ausmaß an Änderung noch bevor.

Lesen Sie Im Teil 2: Schauen wir uns also mal die Liste der Top 50 genauer an