Spielbank Wiesbaden: Aus dem Tagebuch eines Turnierdirektors: „Heute darf nachgeladen werden“

Den gestrigen Dienstagabend habe ich gut verdaut … habe ausgeschlafen und mit einem opulenten Frühstück gehe ich guter Dinge in den Tag! Heute Mittag steht noch eine Dienstbesprechung in der Spielbank an und der Chef freut sich immer, wenn alle kommen. Da mach ich ihm doch die Freude, so kurz vor Weihnachten.

Am frühen Nachmittag ist die Sitzung „abgefrühstückt“ … was fang ich jetzt mit dem Leerlauf bis zum Turnierbeginn an. Kurzer Hand verabredete ich mich mit einem Freund zu einem frühen Abendessen, da kann ich wenigstens einen großen Bogen um unsere Kantine machen (sollte mein Chef in meinem Tagebuch schmökern … es gab ein Abendessen ohne Vollausstattung und auch keinen Lugana).

Gestärkt spaziere ich die paar Meter bis zur Spielbank, um dort gleich mit einer Hiobsbotschaft empfangen zu werden … Turnier nicht ausverkauft, „nur“ 57 Spieler. Aber es sind ja noch 30 Minuten bis Turnierbeginn und ich bin sicher, dass das noch voll wird. Zumal viele noch im Stau stehen, die Verkehrssituation in der Vorweihnachtszeit ist immer etwas angespannt. Zum Startschuss waren dann, wie erwartet, alle Plätze verkauft … soweit so gut!

Die Turnier-Struktur heute bot einen Rebuy und einen Add-On, Platz für einige spekulative „Moves“. Alle im Turnier befindlichen Spieler nutzten auch den Add-On, sodass der Average bei 8.500 Chips lag. Mir war also klar, dass wir uns auf eine lange Nacht einrichten konnten. Wie schon gestern, ging es in der Anfangsphase zwar noch recht zügig, aber im Mittelteil wurde es dann zäh. Zumal ein Teil der Aufmerksamkeit dem drohenden Champions-League-Aus der Dortmunder Borussen galt. Und trotz aller Pokerspannung wurde das erlösende 1:2 im Pokerbereich natürlich frenetisch gefeiert.

Als nur noch 20 Spieler im Boot waren, wurde dann aber erst mal so richtig „Beton“ angerührt. Jeder einzelne Chip wurde heiß umkämpft. Aber wie immer, auch gestern waren es irgendwann nur noch 10 … die Finalisten! Einige „Bad-Beat-Stories“ musste ich mir natürlich wieder anhören, „so lange gekämpft und dann so unglücklich raus“, anderen wiederum haderten mit sich selbst, „schlecht gespielt, Hand überpaced“. Aber wenn die Hand erst mal im Muck ist, ist es halt zu spät.

Am Final-Table hatte sich eine starke Mannschaft gefunden – das wird ein zähes Ringen. Als der Tisch auf nur noch fünf Spieler geschrumpft war, bot er ein Spiegelbild des vorangegangenen Abends … Stillstand. Also wieder wie gestern ein Deal nach Chipcount oder wer sollte es richten? Altmeister Mickey Finn, der stoisch seine Kreise zog, „Txema“ der Real-Fan, Andi Krause, der sich mit Alkohol aus einer Krise zog, Paolos 66, der schon auf 1 BB runter war oder Tim Niefer, der sein Spiel wie immer in Ruhe abspulte. Kein klarer Favorit war auszumachen und so tickte die Turnieruhr runter zum erwarteten Deal nach Chipcount um kurz vor vier Uhr morgens.

Ich denke mal, alle waren’s zufrieden, die Arbeit war erfolgreich getan und es gab für jeden ein hübsches Sümmchen. Damit schließe ich das Buch für heute … wir sehen uns morgen wieder!

Die Gewinner des Turniers:

1.Paolos 665.390,- € Deal
2.Andreas Krause (D)4.910,- € Deal
3.Tim Niefer (D)4.120,- € Deal
4.Michael Finn (USA)3.780,- € Deal
5.Txema (E)3.400,- € Deal
6.NN1.650,- €
7.P.P.R.1.350,- €
8.Hakan Kaya (D)1.080,- €
9.NN810,- €
10.NN540,- €

Die Pokernacht in Zahlen:

  • 148 Pokerbegeisterte
  • 20:00 Uhr Turnierbeginn
  • 200 € Texas Hold’em Rebuy 1+1
  • 2.500 Start-Chips, Add-On 5.000, Leveltime 30 Minuten
  • 60 Turnierspieler
  • 6 Turniertische
  • 27.000,- € Preisgeldpool
  • 5 Cash-Tables im Klassischen Spiel mit 5/5 (250) Omaha und 5/10 (250) TH
  • 2 PokerPro-Tische im Automatenspiel mit 1/2 (40-80) /Bad-Beat-Jackpot 19.524 €

Turnierleiter: Sebastian Richter

Am heutigen Donnerstag steht ein € 300 HNL Double Chance Turnier mit 8.000 (4.000 + 4.000) Startchips auf dem X-Mas Spielplan. Auf www.spielbank-wiesbaden.de oder über die Smartphone-App „casino wi“ kann man die aktuelle Buchungslage verfolgen und, wenn’s eng wird, sich online noch schnell per Bankkarte oder Kreditkarte einen Platz sichern – oder natürlich vor Ort im Casino, solange der Vorrat reicht.