Spielbank Wiesbaden: Aus dem Tagebuch eines Turnierdirektors: „Die Nacht der Kopfgeldjäger“

Eigentlich mag bzw. kann ich es ja nicht wirklich glauben, dass schon wieder ein Jahr vergangen ist seit dem letzten X-Mas Festival! Aber so isses halt! Zeit also, mein Poker-Tagebuch wieder heraus zu kramen und den Staub vom Einband zu wischen.

Wie jedes Jahr, habe ich meinen diesmal fünfwöchigen Jahresurlaub im Oktober/ November genommen… genug Zeit also, um die „Batterien“ wieder zu laden. Die Vorbereitungen für das X-Mas Festival hatte ich vorsichtshalber schon vor meinem Urlaub abgeschlossen, da lass’ ich (und die gesamte Pokercrew) natürlich nix anbrennen.

Und so geh’ ich entspannt in den ersten X-Mas Tag. Ein 330er Bounty steht auf dem Programm, das Turnier der „Kopfgeldjäger“. Frühzeitig ausverkauft war es, mit zusätzlicher Warteliste… da kann ja schon mal nix mehr schiefgehen. Da bin ich also am frühen Abend in der Spielbank, schau mal nach dem Rechten, hole die Reservelage mit den Turnierchips aus dem Safe, lege meine neueste Errungenschaft, den „All-In Button“, bereit und gönne mir erstmal einen Kaffee.

Über den Turnierablauf brauche ich mir weiter keine Gedanken zu machen. Die Mannschaft ist komplett, personell sehen wir gut aus und als Fels in der Brandung steht wie jedes Jahr der Sepp im Turnierbereich. Das Team ist eingespielt, das Uhrwerk läuft und so mach ich, was ich am Besten kann, Schwätzchen halten und noch ein bisschen Werbung für die in dieser Woche noch vor uns liegenden Events. Hier macht mir das morgige 200er Rebuy ein wenig Sorgen… aber das wird schon.

Von den Kandidaten auf der Warteliste kamen keiner mehr zum Zug, kein frühes „Seat-Open“. Ansonsten stand der Abend im Zeichen der „schlechten“ Hände, die 5er crackten die Buben, die 8er die 10er und Könige. Kann passieren, aber alles von einem einzigen Spieler? Nun, Glück gehört sicher auch dazu! Der Name des Glücksritters muss ein Geheimnis bleiben… er scheut ein wenig die Publicity. Aber umso strahlender sitzt er dann am Final-Table… wen wundert’s bei soviel „Massel“.

Und dann ein relativ früher Final-Table, schon um 1 Uhr …, na mir soll’s recht sein, das sieht nach vorgezogenem Feierabend aus, die Woche wird ja schließlich noch lang genug. Aber da wohl mehr der Wunsch der Vater des Gedankens. Die ersten Fünf waren zwar recht zügig „eliminiert“, aber ab dann entwickelte sich die Sache zu einer eher zähen Angelegenheit. Und als nur noch drei Spieler im Spiel waren, kam selbiges dann komplett zum Erliegen. Die Blinds wurden nur noch hin- und hergeschoben, aber sonst passierte nix. Selbst unser „Glücksritter“ kochte jetzt nur noch mit Wasser und musste sich mit „normalen“ Showdowns anfreunden. Alles lief auf einen Deal nach Chipcount raus. Und so kam es dann auch, um halb vier Uhr morgens war „der Käs gegesse“, wie man hier in Hessen zu sagen pflegt.

Den ersten Tag haben wir damit geschafft, so kann es weitergehen. Also dann gute Nacht und bis morgen!

Der Drittplatzierte Mr. Jay
Der Drittplatzierte Mr. Jay

Die Gewinner des Turniers:

1.NN4.520,- € Deal
2.NN3.540,- € Deal
3.Mr. Jay3.460,- € Deal
4.Thomas Froschauer (D)1.620,- €
5.Paul P. (D)1.260,- €
6.Thomas Leidecker (D)1.080,- €
7.Marion Storch (D)900,- €
8.Frank H. (D)720,- €
9.Volker Zirkel (D)540,- €
10.NN360,- €

Die Pokernacht in Zahlen:

  • 113 Pokerbegeisterte
  • 20:00 Uhr Turnierbeginn
  • 330 € No Limit Hold’em Freeze-Out Bounty
  • 8.000 Start-Chips
  • 60 Turnierspieler
  • 6 Turniertische
  • 19.800,- € Preisgeldpool
  • 5 Cash-Tables im Klassischen Spiel mit 5/10 (250) und 10/10 (500) Omaha
  • 2 PokerPro-Tische im Automatenspiel mit 1/2 (40-80)/Bad-Beat-Jackpot 19.392 €

Turnierleiter: Sebastian Richter