KURSAAL-ALLEGRO – Das Casino füllt die Kasse

Die Kongress + Kursaal Bern AG spürt in der Hotellerie die Konkurrenz von Accor. Dafür bringt das Spielcasino viel Geld ein.

Das Ergebnis des Jahres 2004 sei «befriedigend», sagte Verwaltungsratspräsident Daniel Frei gestern an der Generalversammlung der Kongress + Kursaal Bern AG. Die Muttergesellschaft der Hotel Allegro Bern AG und der Grand Casino Kursaal Bern AG konnte im vergangenen Jahr den Reingewinn beinahe verdoppeln, und zwar auf 664 206 (Vorjahr: 349 411) Franken. Dies erlaubt ihr die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von zehn Prozent. Das Jahr stand im Zeichen der Kostenoptimierung. Dies als Reaktion auf die erneut schwierigen Marktverhältnisse. Der Umsatz stieg um 0,1 Millionen auf 18,7 Millionen Franken.

Die konsolidierte Rechnung – inklusive Hotel Allegro und Grand Casino – schloss mit einem Konzerngewinn von 1,0 Millionen Franken ab. Die Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr (2,2 Mio. Fr.) erklärt sich primär mit dem höheren Steueraufwand sowie dem höheren Gewinnanteil der Minderheiten. Der Betriebsertrag stieg von 54,2 auf 57,2 Millionen Franken.

Zum Konzernergebnis trugen das Hotel Allegro und das Spielcasino in unterschiedlichem Ausmass bei. Das «Allegro» bekam die Eröffnung des Accor-Hotelkomplexes am Guisanplatz im Februar 2004 zu spüren. Dies führte laut Direktor Patrik Scherrer in der Berner Hotellerie zu einer markanten Veränderung von Angebot und Nachfrage. Statt wie befürchtet gesunken, ist die Zimmerauslastung im «Allegro» zwar um 2 Prozent auf 67,8 Prozent gestiegen. Doch die Überkapazität an Gästebetten in Bern drückte den Bruttoerlös pro Zimmer um Fr. 5.90 auf 179 Franken. Der Umsatz sank daher von 7,9 auf 7,66 Millionen Franken. Mit einem Reingewinn von 30 000 Franken schrieb die Hotel Allegro Bern AG wie im Vorjahr (8000) nur knapp schwarze Zahlen.
Umso besser lief es im Casino: Der Bruttospielerlös stieg von 46,4 auf 49,2 Millionen Franken. 21,9 Millionen Franken gingen als Spielbankenabgabe in die AHV. Der Reingewinn stieg von 1,5 auf 4,5 Millionen Franken. Davon flossen jedoch bloss 55 Prozent zur Kongress + Kursaal Bern AG; der Rest an die Minderheits-aktionäre Swiss Casinos Holding und Casinos Austria Swiss.

Fürs laufende Jahr sind Frei und Scherrer zuversichtlich. Im ersten Quartal seien die eigenen Erwartungen und somit die Budgets übertroffen worden.

Anstelle von Peter Balz wurde Klaus Künzli, Wirt im «Bären» in Ostermundigen und Zentralpräsident von Gastrosuisse, in den Verwaltungsrat gewählt.