Roulette, Poker, Black Jack, und die letzten Rundreisen in den Casinos – Die Reise ins Herz des American Dream – Schluss

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
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Extreme Vegas – Es heisst Abschied nehmen von Las Vegas

Heute ist Freitag, die Stadt füllt sich bereits wieder mit neuem Geld und Touristen. Dies wird sehr schnell bemerkbar, wenn man nur schon den Verkehr auf der Interstate 15 betrachtet, die die Hauptverkehrsachse darstellt für die Touristen aus Los Angeles und den übrigen Regionen in Kalifornien. Ich bin um 10.30 Uhr bereits wach und gehe für eine Stunde an den Swimming Pool. Die Temperatur könnte höher sein, außerdem haben wir starken Wind in Las Vegas. Also bin ich nach einer Stunde bereits wieder im Zimmer und bereite mich für den Tag vor.

Blick von der  Bellagio Sweet<br> auf Las Vegas Den Mittags Lunch nehmen wir im Olives ein, einem Italienischen Spezialitätenrestaurant am Nordausgang vom Bellagio. Zwar haben wir keine Wartezeit in Kauf zu nehmen, doch das Restaurant ist total voll. Aufgrund der Infrastruktur herrscht im Restaurant ein sehr hoher Geräuschpegel, fast erinnert es an ein Bahnhofsrestaurant. Doch die Qualität der Speisen und natürlich der Preis ist alles andere als Bahnhof-Kneipe-Style. Ich esse einen Ceasar Salat und zum Hauptgang angebratenen Thunfisch mit einer Gemüse-Beilage. Dazu ein Glas erstklassigen kalifornischen Chardonnay für 18 Dollar. Mr. M hat den gebratenen Swordfish gewählt. Zur Nachspeise nehmen wir ein Vanille-Brulé und hausgemachte Cookies mit Nussfüllung und natürlich original italienischen Espresso. Die Rechnung für diesen Spaß beträgt 141 Dollar, wovon wir ja nur das Trinkgeld übernehmen müssen, also 21 Dollar. Da kann man nicht meckern.

Bereit für den Tag und gestärkt fahren wir nun los in Richtung West-Las Vegas, nach Summerlin, wo wir noch eine Promotion abkochen wollen. Im Rampart Casino bekommt man ein Seiden-Hemd, wenn man 600 Punkte an einer Slotmaschine oder einem Videopoker-Gerät erspielt. Ich nehme natürlich einen Full-Pay Videopoker und Mr. M ebenfalls. Bei mir läuft es nicht schlecht, und bereits nach kurzer Zeit habe ich den ersten Vierständer, was mir 125 Quarters einbringt. Danach kommen noch einige Full-House und Flush und dies garantiert mir bereits einen todsicheren Gewinn, bis ich die 600 Punkte auf meinem Players-Club Account habe. Mr. M ist phasenweise über 250 Dollar in der Gewinnzone, doch auch am Ende holt ihn die Wahrscheinlichkeit ein. Er erreicht seine 600 erforderlichen Punkte mit exakt Break-Even, während ich am Ende 51,50 Dollar im Gewinn bin. Stolz wie Oskar verlassen wir das Rampart Casino, jeder mit seinem Seidenhemd. Das Ganze hat rund 2 Stunden gedauert und mit der Rückfahrt zum Bellagio eingerechnet, waren wir fast 3 ½ Stunden unterwegs in dieser Mission.

Ich setze Mr. M beim Bellagio ab und fahre weiter, zurück nach Downtown, wo ich meinen japanischen Pokerspieler-Kumpel treffen möchte. Doch er scheint irgendwo unterwegs zu sein. Durch den Hotel-Operator im Binion’s erfahre ich allerdings, dass sich Wataru im Binion’s als Gast registriert hat. Ich werde auf sein Zimmer verbunden, aber mehr als zu einer elektronischen Nachricht auf seinem Telephonbeantworter komme ich nicht. Also warte ich noch eine Weile im Poker Room und vertreibe mir meine Zeit bei einem No Limit Hold’em Spiel. Es ist eine jener besagten tighten Runden, voll mit Las Vegas Locals, die offenbar einerseits sehr gut spielen können und andererseits wenig Geld zum Spielen haben. Die bemerkt man daher, dass die Pots sehr klein sind. Doch dann kommt die Glückshand. Ein Spieler raised 15 Dollars preflop und ich calle mit As und König in derselben Farbe, einer absoluten Super-Starthand. Doch nicht nur das zählt beim Poker, auch der Flop und das ganze Board überhaupt sind wichtig.

Im Flop kommt 10-J-3 mit 2 Karten in Kreuz. Ich habe 2 Overcards und den Inside Straight Draw. Mein Gegner checked out-of-position, was heißt, dass er gar nicht an der Reihe wäre. Dadurch vermute ich offenbar irrtümlich, dass er keine allzu große Ahnung vom Spiel hat, doch es könnte auch ein geschicktes Manöver sein, um mich in den Pot zu ziehen. Ich erhöhe um 100 Dollar und er called mich sofort! Dabei war es als Bluff gedacht und ich wollte ja nur den Pot stehlen. Nun muss ich mich entscheiden: Entweder mein ganzes Geld auf dem Tisch am Turn riskieren, oder klein beigeben und checken und danach zu folden, falls er anspielt. Doch ich habe Glück: Die nächste Board Karte ist ein As! Nun liegt 10-J-3-A und ich verliere lediglich gegen K-Q (straight) oder gegen J-J, 10-10 oder A-A, oder natürlich A-J. Aber ich muss es riskieren, die beste Hand zu präsentieren und ich gehe all-in mit meinen verbleibenden 75 Dollar. Mein Gegner called ohne zu zögern und wir gehen in den Showdown. Mein Glück, dass er seine Hand total schwach gespielt hat, denn er hätte einige Chancen gehabt, mir aus dem Pot zu drücken, hätte er am Flop ein All-In Raise gemacht, doch das hat er nicht und ich bekam 200 Dollar von ihm. Er zeigt mir Q-Q und steht enttäuscht vom Tisch auf. That’s Poker!

Kulisse Las Vegas am Tage Später fahre ich zurück zum Bellagio und treffe Mr. M zum Dinner. Wir gehen wieder ins Café Bellagio, wo man effektiv eine gute Auswahl an Speisen und zugleich eine angenehme Atmosphäre erlebt. Ich esse das New York Steak und trinke dazu einen Kaffee.

Danach geht’s wieder in die Casino-Action. Ich versuche mein Glück im Mirage bei einem weiteren No Limit Spiel, doch diesmal bin ich der Verlierer. Im Big Blind mit 3-3 und dem Flop 8-6-3 verliere ich fast die Hälfte meines Geldes. Ein Spieler mit Q-6 offsuit bastelt sich bis am Ende einen Flush und ich kann kein Full-House kaufen.

Zurück im Bellagio, nach einem 10minütigem Spaziergang, treffe ich einen anderen Pokerspieler, der in einer 15/30 Partie sitzt. Wir plaudern eine Weile, aber ich fühle mich nicht sehr gut durch eine aufgefangene Erkältung und gehe daher noch vor Mitternacht zurück ins Zimmer und schlafe mich erst einmal gründlich aus. Mr. M scheint irgendwo im Casino zu verweilen und die Videopoker Geräte im High Limit unsicher zu machen. Doch die Reise neigt sich mehr oder weniger dem Ende entgegen und unsere Spielresultate waren alles in allem gesehen doch erfreulich, so dass dieser Trip nach Vegas als Erfolg gewertet werden kann. Aber noch sind wir nicht im Flugzeug zurück nach Europa. Morgen ist Samstag, und dann wird es noch einmal Action geben.

7. Mai 2005

Um 9.30 Uhr stehe ich auf und begebe mich als erstes gleich einmal an den Pool. Allerdings bin ich von den Massen an Touristen, die um diese Zeit bereits den Pool säumen, regelrecht abgeschreckt. Obwohl das Bellagio über Hunderte von Liegestühlen und diverse Bäder und Whirlpools verfügt, so scheint der Pool doch bereits überfüllt zu sein. Mit Glück finde ich einen freien Liegestuhl und mache es mir dort in der Sonne bequem.

Um 10 Uhr werde ich wachgerüttelt durch ein ohrenbetäubendes Getöse, verursacht durch 2 Düsen-Jets, die über das Bellagio hinwegfliegen. Dies ist der Beginn der Centennial Airshow, worüber wir bereits im Vorfeld berichtet hatten. In den kommenden 20 Minuten fliegen 100 Flugzeuge über Las Vegas Boulevard, die vom Flughafen in Las Vegas Nord starten. Abwechslungsweise sieht man Düsen-Jets, Doppel-Decker, antike Kriegsmaschinen, ja sogar eine Junkers 52 kommt vorbeigeflogen. Ich versuche, einige Bilder des Geschehens zu machen, doch die Flugzeuge kommen auf meiner Kamera zu klein herein, also ist es sinnlos. Die Flugsicherung einer solchen Show ist sicher ein enormer Aufwand, trotzdem nehmen die meisten Besucher am Bellagio Pool kaum Notiz von den Maschinen am Himmel. Wahrscheinlich wissen die wenigsten überhaupt, warum diese Flugzeuge hier am Horizont erscheinen, viele interessiert es vielleicht auch nicht.

Ich eile zum Las Vegas Boulevard, um von dort aus interessantere Aufnahmen zu machen, aber als ich endlich vor dem Bellagio unten am Strip bin, ist die Show schon fast vorüber. Um 10 Uhr 20 ist es wieder ruhig geworden. Keine Düsenjets mehr, keine Helikopter, die die Gegend abchecken, alles ist wie vorher. Die 100 Flugzeuge, eines für jedes Jahr des 100jährigen Bestehen der Stadt Las Vegas, sind wieder in Las Vegas Nord gelandet, respektive zu ihren Ursprungsflughäfen zurückgekehrt. Und ich gehe zurück ins Hotelzimmer, um mich für den letzten Tag in Las Vegas vorzubereiten.

Frühstück heute wieder im Café Bellagio. Frisch gepresster Orangensaft, Kaffee, ein Fiji Wasser, dazu ein Omelette, Toast und Hasbrown Potatoes – und ich bin gestärkt für den Tag. Die nächste Station für uns ist das Casino, welches sich im selben Komplex wie das Westin Hotel befindet (ehemaliges Maxim). Dort gibt es noch die zweitletzte Promotion auf unserem Aufenthalt abzukochen. Beim Sign-Up für den Slot-Club und einem Buy-In von 20 Dollar erhält man derzeit sagenhafte 40 Dollar Spielgeld gutgeschrieben. Natürlich lassen wir uns so etwas nicht entgehen. Mr. M und ich haben insgesamt 80 Dollar für 40 Dollar und das entspricht einer todsicheren Geldanweisung. Wir schieben unsere Players-Card in einen Multi-Game Videopoker Apparat und legen los. Ich drehe meine ursprünglichen 20 Dollar in 35 Dollar und Mr. M gewinnt etwas mehr. Falls überhaupt von „Gewinnen“ gesprochen werden kann, denn in Wahrheit ist es nur so etwas wie eine Art Wechslung, bei der das Casino gar nichts gewinnen kann. Es sei denn, man erwischt einen Spielautomaten, der überhaupt nichts zahlt. Doch dies ist eher unwahrscheinlich. Und mit beinahe 20 Dollar Reingewinn pro Person verlassen wir das Westin nach weniger als 20 Minuten. Meine Players Card habe ich bereits entsorgt, denn das Casino hat für mich jetzt jeglichen Reiz und Interesse verloren.

Wir machen danach einen kleinen Ausflug hinaus zum Lake Las Vegas, Monte Lago Casino Resort, um uns dort ein wenig umzuschauen. Im Monte Lago Casino gibt es über 600 Videopoker Geräte mit über 100% Payback. Am Full Pay Videopoker erhält man bei einem Sequential Royal Flush einen sagenhaften Bonus von 50.000 Coins, doch dass so eine Konstellation nahezu unmöglich zu erreichen ist, weiß jeder, und so spielen wir auch nicht. Eine Stunde später sind wir dann noch im Santa Fe Station Casino am Rancho Drive in Las Vegas Nord, wo wir den letzten noch fälligen Match Play Bonus am Black Jack spielen. Ich setze die 5 Dollar plus den Coupon und meine ersten beiden Karten sind A-6, der Dealer hat eine 8 offen. Also ziehe ich eine Karte und es lächelt eine freundliche 4, Endstand 21. Der Dealer macht 17 und ich kassiere die 10 Dollar für meinen Einsatz von 5 Dollar. Im Starbucks hole ich mir beim Hinausgehen noch einen Fresh Coffee of the Day für 1,75 Dollar und dann geht’s zurück ins Bellagio. Es ist die finale Show heute, allerdings herrscht gegenwärtig im Bellagio Poker Room Hochbetrieb, ich rechne also mit einer langen Warteschlange. Werde also meinen MP3-Sound dabeihaben. Vielleicht treffe ich noch Bekannte an, die momentan auch gerade in der Stadt sind, mal sehen. Und vielleicht gelingt es mir noch, mein momentanes Minus von 500 Dollar zu neutralisieren, bevor wir definitiv mit Condor zurück nach Frankfurt am Main abfliegen werden.

Doch bevor es zurück in den Poker Room geht, treffe ich Mr. M und wir trinken eine Flasche Veuve Clicquot auf Kosten des Hauses. Das Ganze findet in der Baccarat Bar statt. Quasi um die Reise zu beenden, noch zur Feier des Tages eine Flasche Champagner. Kostet 90 Dollar, plus Trinkgeld, doch wen interessiert es heute?

Heimreise vorbei am Luxor Casino Danach gehen wir ins Noodles, einem Chinesischen Spezialitätenrestaurant, ebenfalls im Bellagio. Es gibt Ente, Frühlingsrollen, Gurkensalat auf chinesische Art (mit frischem Dill!!!), daneben natürlich Reis und Peking-Ente, Sake und noch einmal 2 Cocktails. Nach der Mahlzeit fühle ich mich quick und munter und checke die Casino Action ab. Noch verbleiben gut 12 Stunden, ehe ich ins Bett muss und mich für die Reise vorbereiten, also durchaus noch genug Zeit, um hier in der Zentrale des Glücksspieles für Umsatz zu sorgen. Mr. M scheint irgendwo untergetaucht zu sein, jedenfalls kann ich ihn nicht finden. Doch der Autoschlüssel ist im Hotelzimmer und da wir etwas zuviel getrunken haben heute Abend, bleibt der Wagen auch stehen bis zu unserer Abreise. Ich gehe jetzt wieder hinunter ins Casino und schaue, was so los ist. Im Poker Room herrscht derzeit Hochbetrieb, also werde ich auf die Warteliste gehen müssen für mein Standard Spiel, 15/30 Texas Hold’em.

Als ich unten im Casino eintreffe, sitzt Mr. M bereits an einem Black Jack Tisch mit einem Minimum von 500 Dollar. Was auch immer die Motive waren, weshalb er an so einem hohen Tisch spielt, ist mir unklar, aber es läuft bei ihm sehr gut und vor ihm auf dem Tisch sehe ich rund 70.000 Dollars in Chips. Ein ganzer Stapel 5.000er-Chips und noch kleineres Material. Ohne mit der Wimper zu zücken, setzt er gleich 10.000 Dollar in einem einzigen Spiel…und gewinnt!!! Es läuft wirklich sehr gut. Ich weiß allerdings, dass die Schwankungen bei so einem hohen Einsatz astronomisch hoch sind und da ich ihn nicht aus dem Konzept bringen will, gehe ich zurück zum Poker Room. Zuerst versuche ich es bei 30/60, aber das Spiel ist hart und in weniger als 2 Stunden verspiele ich 1000 Dollar. Einmal bekomme ich ein paar Asse, welches ich gegen K-K verliere. Am Turn kommt ein K und ich verliere 300 Dollar in einem einzigen Spiel. That’s Poker!

Kurze Zeit später sehe ich einen Bekannten, der ebenfalls dem Pokerspiel verfallen ist. Wir plaudern eine Weile, und dann entschließe ich mich, das Spiel abzubrechen. Endstand: 955 Dollar.

Wir gehen zurück ins Black Jack Pit, wo Mr. M mittlerweile ebenfalls aufgehört hat zu spielen. Er hat seinen Gewinn von etwas mehr als 50.000 Dollar an diesem Abend wieder liegen lassen, doch verloren hat er in dieser Session nicht. Zeitgleich läuft uns unser Executive Casino Host, Kerry M. Kelly, über den Weg und teilt uns mit, dass er ein kleines Abschiedspräsent für uns in der Special V.I.P. Gast Lounge hinterlegt hat.

Es handelt sich dabei um die Bellagio Logo Bademäntel, die wir noch haben wollten. Wir gehen hinüber in die Lounge und nehmen die Tasche mit den Präsenten in Empfang. Dabei nehmen wir noch ein paar Erfrischungen im V.I.P.-Bereich zu uns, was ja schließlich auch dazugehört. Um Mitternacht schließt diese Lounge und ich bringe die Bademäntel hoch in unser Zimmer. Danach gehe ich mit dem anderen Schweizer Pokerspieler zurück in den Bellagio Poker Room und nehme Platz in einem 15/30 Spiel. Es läuft weiterhin schlecht und ich verliere noch weitere 500 Dollar. Das ist genug für mich und ich wechsle das Spiel. Jetzt sitze ich an einem 20/40 7-Card Stud Tisch. Die Action sieht gut aus und die Einsatz-Struktur ist auch ideal. Das Ante beträgt 3 Dollar, das Low-Card forced bet ist 5 Dollar und das Rake ist 3% bis 4 Dollar. Nach rund 10 Händen bekomme ich eine offene 5 und 2 verdeckte 5er, also rolled-up 5s!!! Wir spielen diese Hand zu dritt und eine Frau zu meiner unmittelbaren linken ist mit einem split Paar Assen gestartet, während der dritte Spieler mit (9-8)-9 gestartet ist. Er bekommt mit der 4. Karte eine 10 und mit der 5. Karte noch eine 10, also hat er jetzt (9-8)-9-10-10. Als er nun ansetzt, raise ich ihn auf 80 Dollar. Beide Spieler callen und er zahlt mich sogar komplett aus. Die andere Spielerin steigt bei der 7.Karte aus. Ich bekomme sogar ein Full-House und der Pot ist am Ende höher als 700 Dollar. Ich gebe dem Dealer 2 Dollar Trinkgeld und stehe wenig später vom Tisch auf. Heute bin ich rund 1.100 Dollar im Minus und somit ist der Aufenthalt und die Spiel-Action in Las Vegas für mich erledigt. Ich trinke noch einen Cocktail in der Baccarat Bar des Bellagio, um mich etwas zu entspannen. Dabei beobachte ich die Besucher im Bellagio und bin erstaunt über die sensationelle Action, die heute Nacht hier herrscht. Nicht von ungefähr kommt es, dass das Bellagio als das derzeit erfolgreichste und beste Casino der Welt gilt. Ob das Wynn wirklich besser ist das das Bellagio, wage ich an dieser Stelle einmal zu bezweifeln.

Meinen Koffer habe ich heute morgen schon gepackt, also muss ich dann morgen früh nur noch die Kleinigkeiten einfüllen. Mit Mr. M ist es soweit vereinbart, dass wir noch einmal im Café Bellagio frühstücken werden, ehe wir uns in Richtung McCarran Airport auf die Socken machen. Trotz meinem Verlust an den Pokertischen bin ich insgesamt betrachtet mit diesem unvergesslichen Aufenthalt in Las Vegas zufrieden. Um 04 Uhr morgens bin ich schließlich im Bett und versuche, vor dem langen Rückflug nach Frankfurt noch ein wenig zu schlafen. Aber es wird eine unruhige und kurze Nacht.

8. Mai 2005

Dies ist unser Abreisetag aus Las Vegas. Um 8.30 Uhr bin ich bereits wach und gehe noch für 45 Minuten nach unten an den Swimming-Pool. Leider bin ich immer noch erkältet von diesen Klimaanlagen, aber an dieses leidige Übel habe ich mich in der Zwischenzeit längst gewöhnt.
Als ich vom Pool zurückkomme, hat Mr. M bereits seinen Koffer gepackt und wir sind sozusagen abreisebereit. Doch zuerst wartet da noch der Termin im Café Bellagio. Als wir vor dem Eingang stehen, fällt mir die lange Warteschlange auf, die geduldig vor dem Café ansteht und wartet. Also bei allem Respekt, doch bei diesen Preisen würde ich persönlich keine 5 Minuten warten, um dort zu essen. Glücklicherweise haben wir ja die Einladung vom Casino sowie einen Line Pass, der uns berechtigt, in der Invited Guest Linie ins Café zu gelangen, ohne stundenlang zu warten. Doch wie es so ausschaut, gehört das Anstehen und lange Warten zum Ritual für die Amerikaner, ehe sie sich in den Restaurants diese Mega-Portionen reinhauen können.
Schließlich sitzen wir und ich esse ein Ham Steak und eine Schale mit frischen Früchten. Dazu trinke ich einen frischgepressten Orangensaft und Kaffee. Das Essen kostet uns 7 Dollar Trinkgeld, also 3,50 Dollar pro Person.

Danach fahren wir ab in Richtung Flughafen, doch ich mache noch einen kurzen Umweg zum Best Buy am Maryland Parkway, wo Mr. M sich noch ein paar CDs kauft. Ich hole mir im Wallgreens einen Erkältungs-Sirup, mit dem ich hoffe, meine Erkältung etwas schneller loszuwerden.

Mit der Condor nach Hause Die Fahrt zum Rental Car Return erfolgt dann reibungslos, ebenso das Aus-Checken und der Transfer zum Flughafen. Die Condor fliegt vom Terminal 2 ab und nachdem wir die Sicherheitskontrolle passiert haben, ist der größte Stress überstanden. In 1 Stunde fliegt die Condor ab und für rund 6 Monate werde ich von Las Vegas nur träumen können. Auf mich wartet meine reguläre Arbeit und ein Leben in einer anderen Realität. Einige Leute halten Las Vegas für das Verrückteste, was es auf der Welt gibt, andere finden die Stadt abscheulich oder gar krank. Ich liebe Las Vegas mehr als jede andere Stadt auf der Welt und selbst die Tatsache, dass ich auf diesem Trip ungefähr 1.500 Dollar verspielt habe, ändert nichts daran. Mr. M hat bereits seine Bilanz gemacht und verlässt Vegas mit über 15.000 Dollar Reingewinn. Darüber hinaus hat er noch fast 5.000 Dollar Cashback zugute, die er erst bei seinem nächsten Besuch im Bellagio abholen will. Seinen Gewinn sowie sein Spielgeld hat er gleich im Bellagio in der Cage, wo man ihm seinen Spielgewinn seinem Spiel-Konto gutgeschrieben hat. Dies vereinfacht die nächsten Hotel-Reservierungen um ein Vielfaches: ein E-Mail an Kerry M. Kelly, seinen Executive Host, genügt, und seine Suite wird bestätigt sein, wann immer er Lust und Laune hat und Zeit findet, für ein paar wilde Tage nach Las Vegas zu reisen.

Mich erwarten nun andere geschäftliche Aktivitäten und ich muss mich meinem anderen „Leben“ widmen. Allerdings, es muss festgehalten werden, dass es durchaus auch seine positiven Seiten hat, wenn man Las Vegas als Tourist besuchen kann und nicht dort wohnt. Denn so wird man immer in den Luxus-Hotels wohnen können und muss sich nicht allzu viele Sorgen machen, wenn das Glück einmal gegen einen sein sollte. Meinen kleinen Verlust stecke ich mit einem Lächeln weg und weiß genau, dass ich mit meinem Pokerspiel in den kommenden Monaten diesen Betrag um ein mehrfaches wieder einspielen werde. Im Oktober werde ich wieder nach Las Vegas kommen und dann werden die Karten wieder neu aufgemischt. Vielleicht werde ich dann schon die ersten Veränderungen im Wynn Vegas bemerken und mit viel Glück wird man mir bis dann schon meine bestellte Rolex Daytona Stainless Steel auf die Seite gelegt haben.

Um 14.40 Uhr Ortszeit hebt die Condor ab. Mein Computer wird zu diesem Zeitpunkt bereits im Handgepäck verstaut sein. Nach meiner Ankunft zuhause werde ich diesen Bericht an ISA weiterleiten, um unsere Eindrücke und Erinnerungen so rasch wie möglich mit Ihnen zu teilen. Bitte beachten Sie auch die Photo-Galerie, die wir für Sie zusammengestellt haben. So oder so hoffen wir, dass Sie sich irgendwann ebenfalls einmal für eine Reise nach Las Vegas entscheiden werden. Bis dann…

Lesen Sie auch die weiteren Artikel aus unserer Reihe:
Extreme Las Vegas – Die Reise ins Herz des American Dream Teil 1
Bonuse, Black Jack und Casino Besuche

Extreme Vegas – Die Reise ins Herz des American Dream – Teil 2

Poker, Slotmaschines und die Eröffnung des Wynn Casinos

Extreme Vegas – Die Reise ins Herz des American Dream – Teil 3

Bonus Jäger, Locals’ Casinos, Pech bei den Match-Plays, ROYAL FLUSH, damit wurde ich ein Gewinner

Extreme Vegas – Die Reise ins Herz des American Dream – Teil 4

Poker im MGM und Mirage – wohnen und spielen im Bellagio, Rundreise über den Strip

Extreme Vegas – Die Reise ins Herz des American Dream – Teil 5

Jackpot vor der Nase weggeschnappt, Casino – Besuche und die Rolex Uhr

Extreme Vegas – Die Reise ins Herz des American Dream – Teil 6

High Limit Slot und wieder Poker, Black Jack spielen in den Casinos und die Ray Ban Sonnenbrille

Extreme Vegas – Die Reise ins Herz des American Dream – Teil 7