Jackpot vor der Nase weggeschnappt, Casino-Besuche und die Rolex Uhr: Extreme Vegas – Die Reise ins Herz des American Dream (Teil 6)

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
E-Mail: info@isa-guide.de


3. Mai 2005

Endlich mal wieder ein wenig ausgeschlafen, bin ich um 9 Uhr morgens schon aktiv, schreibe den Bericht von gestern zu Ende und anschließend geht’s zum Swimming Pool. Morgens ist es noch angenehm warm, da kann man es bequem eine oder gar zwei Stunden in der Sonne aushalten. In Anbetracht, dass ich in einer Woche bereits wieder in Europa sein werde, möchte ich dieses sensationelle Wetter noch etwas genießen und auskosten. Aber um 12 Uhr mittags schließlich wird es mir doch zu warm. Ich gehe ins Zimmer zurück und nehme eine Dusche. Mr. M ist bereits fertig und wartet unten im Casino. Zunächst müssen wir zur Bank, um eine größere Transaktion abzuwickeln. Wells Fargo ist eine der bekannteren Banken hier in Amerika und mir persönlich ist an diesem Unternehmen sympathisch, dass die Niederlassungen breit gestreut sind. Wells Fargo findet man fast an jeder größeren Strasse, so auch an Sahara Avenue West. Praktisch ist auch, dass man sein Auto direkt vor der Bank auf den Kundenparkplätzen kostenlos hinstellen kann. Dies ist ja für uns Europäer nichts selbstverständliches.

Pool im Bellagio Las VegasIm Rampart Casino gehen wir zum Buffet. Für 8 Dollar bekommt man hier ein sensationelles Lunch Buffet. Dabei muss noch erwähnt werden, dass ich noch Punkte im Players Account hatte, so musste ich nur die Differenz zahlen, knapp 5 Dollar. Wie üblich esse ich zuviel. Doch das haben diese Buffets ja so an sich. Wer hier mit Disziplin essen kann, für den sind die Buffets in den Casinos ganz okay, doch für uns Touristen können sie sehr schnell gefährliche Konsequenzen mit sich bringen. Ich nehme mir jedes Mal aufs Neue vor, zurückhaltend zu essen, doch dann hat man immer sehr schnell einen zweiten Teller geholt und das ist eben das unnötige am ganzen. Positiv zu bemerken ist wenigstens, dass ich in einer Woche sehr weit weg sein werde von diesen Buffets und dann kann ich ja meine Diät wieder aufnehmen.

Die nächste Station ist wieder das Sun Coast Casino in Summerlin, wo der Super8Race Bonus noch immer bei 20.000 Coins steht und immer noch nicht geknackt wurde. Wir spielen dort für jeweils 200 Dollar, doch auch heute kommt der Jackpot leider nicht. Um 16 Uhr geben wir es frustriert auf. Wenn ein Jackpot nicht kommen will, dann nützt es auch nichts, mit der Brechstange zu spielen. Also unterbrechen wir die Sitzung – allerdings mit der Absicht, es später noch einmal zu versuchen. Wir fahren zum Gamblers General Store, wo ich für einen Bekannten ein Buch über Casino Management kaufen muss.

Danach fahren wir nach Henderson, an den östlichen Rand von Las Vegas, wo ich mich bei Saturn wegen einem Auto erkundigen möchte. Der Verkehr hat jetzt um diese Tageszeit wieder stark zugenommen und für die Rückkehr nach Summerlin benötigen wir fast eine volle Stunde. Henderson und Summerlin sind via Interstate 95 ungefähr 35 Kilometer entfernt, aber auf Höhe Downtown/Spaghetti Bowl erwartet uns stockender Kolonnenverkehr. Doch schließlich kommen wir dann doch noch wieder beim Sun Coast Casino an und hier erwartet uns der schlimmste Alptraum, den ein Systemprofi für progressive Spielautomaten erleben kann:

Während unserer Abwesenheit muss einer anderen Spielerin dieser Automat aufgefallen sein. Jedenfalls spielte sie genau an diesem Apparat, als wir ins Casino kamen, und sie macht nicht den Anschein, dass es für sie eine kurze Angelegenheit werden würde. Ich setze mich in die Lounge des Sports Book mit einem Kaffee, den ich mir bei Seattle’s Best besorgt habe. Die Idee ist, dass ich so lange diese Frau beobachte, bis sie entweder den Bonus gewinnt oder vom Gerät aufsteht. Im letzteren Falle würde ich dann die Bonusjagd übernehmen. Dann passiert etwas unerwartetes: Sie ruft jemanden an, der nach wenigen Minuten zum Gerät kommt und das Spiel übernimmt. Es scheint fast so, als wenn ein zweites Jackpot-Jäger Team unterwegs ist! Dennoch beobachte ich das Geschehen unbemerkt von der Lounge und um 19 Uhr ist es schließlich soweit: Auf dem Bildschirm erscheinen die 9 Fruchtsymbole. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies eintrifft, liegt ungefähr bei 38.000:1 dagegen, aber der Jackpot war hoch genug, so gesehen stand es zum Geld und dieses Team hat unser Geld abgeräumt. Ohne weiter zu spielen, verlassen wir das Sun Coast Casino, wo wir nun ja nichts mehr verloren haben.

Um die etwas gedrückte Stimmung ein wenig aufzuheitern, gehen wir erst einmal was essen. Im Ellis Island Casino, welches direkt hinter dem Bally’s gelegen ist, haben wir noch einen 2-for-1 Coupon für Dinner, sowie einen Match-Play Coupon für Black Jack, 5 Dollar setzen und im Gewinnfall 10 Dollar kassieren. Das Ellis Island offeriert einen sensationellen Dinner Special: 10 Unzen Prime Cut Tenderloin Steak Dinner, komplett mit Suppe oder Salat und baked potato, sowie Gemüse des Tages, für sagenhaft unschlagbare 4,95 USD. Mit dem 2-for-1 Coupon kostet dieses Essen dann nur noch 2,50 Dollar pro Person. Okay, die Getränke sind separat und mit dem Trinkgeld sind wir dann trotzdem bei 6 Dollar pro Person, aber das Essen war wirklich sensationell. Danach kam die Show mit den Match-Plays. Denn auf dem Tray war noch ein zweiter Match-Play Coupon für Black Jack aufgedruckt. Diesen, sowie den Coupon aus dem Las Vegas Advisor haben wir an 2 verschiedenen Tischen gespielt und beide Hände haben gewonnen. Mit 20 Dollar Gewinn verlassen wir das Ellis Island Casino und gegessen haben wir auch noch sehr gut. Ellis Island, wir kommen bestimmt wieder.

Dichter Verkehr in Las VegasJetzt ist es 22 Uhr abends. Ich bereite mich für eine Nacht an den Pokertischen vor. Nachdem die Super8 Race-Geschichte nun abgeschlossen ist, werde ich mich 3 Tage lang dem Pokerspiel widmen. In Las Vegas ist totale Poker-Mania. Diverse Casinos haben ihre Poker Rooms neu eröffnet und wenn man das Line-Up der Spieler betrachtet, würde man nicht glauben, welche Leute es doch immer wieder versuchen, beim Poker Geld zu gewinnen. Doch der Glücksfaktor ist eben immer mit dabei, wenn die Karten und Chips über den Tisch fliegen. Der beste Spieler kann einen schlechten Lauf erwischen und muss mit den unvermeidbaren Schwankungen leben können, auch gegen den schwächsten Spieler am Tisch. Mal sehen, was heute Abend passiert.

Unser Aufenthalt ist jetzt in die entscheidende Phase gekommen. Nachdem uns der Super8 Race Spielautomat im SunCoast einen üblen Streich gespielt hat, sind wir nun in die höheren Limits eingetreten. Ich spiele 15/30 Texas Hold’em und Mr. M ist vornehmlich im High Limit Slot-Bereich der Casinos am Strip, entweder im New York New York oder im Bellagio anzutreffen. Gestern gab es gleich einmal die ersten höheren Auszahlungen. Ich muss den Tag mit einem ganz leichten Minus beenden, am Hold’em Tisch kam wieder die entscheidende Hand, die ich erneut nicht gewinnen konnte. Im Small Blind raise ich preflop mit A-A und diesmal bekomme ich Action: 3 Spieler sehen den Flop und hier liegt ein As!!! Ich raise den Flop erneut und wir gehen heads-up in den Turn. Mein Full-House kommt nicht rein, dafür kauft mein Gegner einen Inside Straight und gewinnt den 360 Dollar Pot. Das sind die Frustrationen beim Poker-Spiel, doch damit muss man leben. Später passiert dann nicht mehr viel und am Ende bin ich 150 Dollar im Minus. Kein größeres Problem soweit, aber dennoch sollte doch manchmal die Gewinner-Hand am Ende dominieren und nicht ständig vom Runner-Runner abgeholt werden.

Mr. M hingegen hat einen Super-Lauf im High Limit hingelegt und ist einige Tausender im Plus, als ich um 04 Uhr morgens vom Poker Room kommend beim Slot-High Limit vorbeischaue. Jetzt kommen natürlich die Vorzüge zum Tragen. Die Restaurantbesuche sind für uns jetzt vollkommen kostenlos, wir werden dies auch ordentlich ausnützen. Um 4 Uhr 30 morgens gehe ich schließlich ins Bett, aber bereits 5 Stunden später bin ich schon wieder wach und bereit für einen neuen Tag.

4. Mai 2005

Allmählich neigt sich diese Reise dem Ende entgegen. Die Resultate an den Spieltischen sind soweit erfreulich, trotz dem Super8-Race Desaster und den eher unzufriedenstellenden Resultaten mit unseren Match-Play Coupons auf dieser Reise. Solange ich Las Vegas mit weniger als 1.000 Dollar Verlust verlasse, kann ich prinzipiell zufrieden sein, und bislang bin ich weit unter dieser Marke.

Spaziergang durch das Casino New York Las VegasHeute morgen war ich fast 2 Stunden am Bellagio Pool und habe an meinem Sonnen-Teint gearbeitet. Danach sind wir zum Treasure Island gefahren und von dort hinüber zum Wynn Vegas spaziert. Ich wollte noch ein paar Außenaufnahmen vom Resort machen. Mehr Eindrücke über dieses Casino, wie gesagt, im anderen Bericht.

Etwas überrascht war ich über die offensichtliche Inkompetenz der Verkäuferin in der Rolex Boutique direkt im Wynn Casino. Mein Interesse galt der Daytona Stahl Herrenuhr und da diese Uhr weltweit sehr begehrt ist, dachte ich mir, dass meine Chancen vielleicht recht gut sind, wenn ich gleich zu Eröffnung einer neuen Rolex Vertretung einmal anklopfen gehe. Zuerst einmal wusste die Dame gar nicht, dass die Daytona derzeit nicht erhältlich ist (Überraschung???) und darüber hinaus war ihr auch der genaue Preis dieses Modells total unbekannt. Wie auch immer, ich gab ihr meine Visitenkarte und die Angaben zur Uhr. Falls ich dennoch Glück habe, wäre es ein Super-Schnäppchen und für so eine Uhr fliege ich gerne von Europa aus nach Las Vegas. Denn jeder weiß, dass man hierzulande mindestens 3-5 Jahre auf diese Uhr warten müsste. Aber egal, es wäre eine Supergelegenheit, diese Uhr zu bekommen.

Nachdem unser Rundgang im Wynn beendet ist, gehen wir zurück zum Treasure Island, von wo wir mit dem Tram hinüber zum Mirage fahren. Dort spiele ich etwas Poker, gewinne knapp 70 Dollar in weniger als 30 Minuten und beende dann meine Sitzung sofort. Im Mirage finden momentan größere Umbauarbeiten statt, ein Teil des Casinos ist im Augenblick abgesperrt, aber die Bauarbeiten stören kaum, weil eine künstliche Mauer gezogen wurde, die jeglichen Baulärm oder entstehenden Staub abschirmt.

Wir haben noch etwas Zeit und fahren hinüber zum Arizona Charlie’s, um die Bonusse an den Super8-Race Automaten zu überprüfen, doch es findet sich kein einziges Gerät, welches nur annähernd spielbar wäre. So fahren wir zurück zum Bellagio. Heute Abend werde ich mit der erneut in Betrieb genommenen Monorail vom Bellagio hinüber ins Monte Carlo fahren und dort ein wenig die Lage peilen. Dort gibt es noch einige interessante Bonus-Geräte, doch leider war auch hier kein einziger Automat zur Zahlung fällig. So fahren wir zurück ins Bellagio. In der Baccarat Bar trinken wir zur Feier des Tages eine Flasche Champagner, Veuve Clicqot. Sämtlicher Verzehr, exklusive Trinkgelder, gehen zu Lasten des Bellagio, also scheuen wir jetzt keine Kosten mehr und bestellen munter drauflos, bis wir am Sonntag abreisen. Das Konzept von Las Vegas basiert auf der Art Illusion, dass alles gratis ist und dass man wie ein König behandelt wird, solange man sein Geld an den Spieltischen verliert. Das hat natürlich seine positiven und negativen Aspekte. Wenn man im Casino von seinem Host in die Restaurants eingeladen wird oder wenn die Suite bezahlt ist, dann klingt das auf den ersten Schein zwar ganz toll, doch wenn gleichzeitig an den Spieltischen die Tausender verloren werden, dann verdient das Casino ja trotz aller Vergünstigungen und Geschenke noch einen schönen Betrag an jedem Zocker. Unsere Philosophie ist es, den bestmöglichen Nutzen aus dem Business zu ziehen, ohne dabei gleich unsere Bankroll zu verspielen. Soweit geht die Rechnung auch auf.

Entspannt und relaxed gehen wir anschließend im Café Bellagio ein Late Night Dinner nehmen. Ich esse das Beef Medaillon, zartes Rindfleisch mit Gemüse und einer Rotwein-Sauce über Kartoffel-Püree. Für einen Nachtisch habe ich keinen Platz mehr.

Hinterher gehe ich wieder in den Poker Room zum 15/30 Texas Hold’em. Heute läuft es etwas besser. Am Ende bin ich fast 200 Dollar im Gewinn und damit bin ich schon zufrieden. Insgesamt habe ich heute über 300 Dollar gewonnen und dies kommt mir sehr gelegen, da sich nämlich die Reise dem Ende zuneigt. Da wäre es ja begrüßenswert, wenn ich nicht mit allzu viel Verlust zurück nach Europa komme. Da die letzten Tage sehr turbulent waren, gehe ich früher ins Bett als gewöhnlich, und es dauert auch nicht lange, bis ich in der Traumwelt einsinke.

Lesen sie im 7. Teil die Tagebuch-Fortsetzung unseres ISA-CASINOS Globetrotters aus Las Vegas